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Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Titel: Die Nacht, in der er zurueckkehrte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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wilden Zweijährigen und ein Neugeborenes in Schach halten sollte. Plus die beiden älteren Kinder. Welches der Kinder würde wohl am wenigsten Aufmerksamkeit bekommen? Das war leicht zu erraten.
    „Ich möchte zum Abendessen wieder in Boise sein. Deshalb sammle ich jetzt mal alle ein und fahre los.“
    Sie schnappte den kleinen Jungen an der Hand und ging mit Belle auf dem Arm in die Küche. Zögernd folgte Cisco ihr.
    Easton und die beiden Kinder saßen am Tisch und formten Figuren aus Knete. Zuerst blickte Easton auf Belle im Arm der Frau, dann auf ihn, und die Traurigkeit in ihren Augen zerriss ihm das Herz.
    „Sieh mal, Mommy.“ Das kleine Mädchen zeigte ihrer Mutter stolz ihr Werk. „Ich habe eine Schlange gemacht.“
    Sharon lächelte ihre Tochter an, aber man spürte ihre Ungeduld. „Bedankst du dich bei der netten Frau, und räumt ihr beide auf, damit wir fahren können? Bestimmt freut ihr euch auf euren Daddy, oder?“
    Er musste zugeben, dass er ziemlich beeindruckt war, wie schnell die Kinder die herumliegenden Sachen einsammelten, ohne zu protestieren.
    Zweifellos war Sharon eine ehrliche Frau und vermutlich auch eine gute Mutter für Belle, doch er konnte seine Befürchtungen einfach nicht abschütteln.
    Nachdem die Unordnung zur Zufriedenheit ihrer Mutter beseitigt war, sausten die Kinder aus der Haustür zu ihrem Wagen.
    „Ich kann Belle in ihren Kindersitz setzen und zum Auto tragen“, bot er Sharon an.
    „Danke, das ist sehr nett von Ihnen.“
    Als er das Baby auf dem Arm hatte, musste er mehrmals heftig schlucken, um seine Tränen zurückzuhalten. Belle patschte ihm mit ihren kleinen Händen auf die Wangen und lächelte ihn strahlend an.
    Er drückte sie an sich und küsste ihre Wange.
    „Sei ein braves Mädchen, ja?“ Sein Hals schmerzte, wie er es noch nie verspürt hatte, und er musste sich sehr konzentrieren, um sie richtig im Kindersitz anzuschnallen.
    Bald würde der Sitz zu klein, aber ihre neue Familie würde hoffentlich für einen größeren sorgen.
    Als er den Sitz hochnahm und zur Tür hinausging, folgte Easton ihm mit Belles Reisetasche. Es kam ihm vor, als meide sie seinen Blick.
    Am Kleinbus stellte er erschrocken fest, dass die drei vorhandenen Kindersitze kaum Platz für einen vierten ließen.
    Er konnte nur hoffen, dass Sharon und ihr Mann Belle genügend Platz einräumten. In ihrem Auto und in ihren Herzen.

8. KAPITEL
    Ich kann das nicht verkraften.
    Nicht schon wieder.
    Der Schmerz schnürte Easton das Herz ab, und sie wurde von Panik ergriffen, weil sie nicht wusste, wie sie damit fertig werden sollte.
    In ein paar Minuten würde das süße kleine Baby für immer aus ihrem Leben verschwinden. Schon einmal hatte sie ein Baby verloren, und die ganze Verzweiflung von damals, diese abgrundtief traurigen Tage, kamen nun mit Macht zurück.
    Die Klammer um ihr Herz raubte ihr die Luft zum Atmen. Sie hatte das kleine Mädchen so sehr ins Herz geschlossen. Nie würde sie Belles unvergleichliches Lächeln vergessen, die kleinen Patschhände, die nach allem griffen, was ihnen in die Quere kam, die zarte, duftende Babyhaut, das weiche Haar.
    In ein paar Minuten würde ihr das Baby wieder entrissen, würde gehen, so wie es gekommen war, als wäre nichts gewesen.
    Zum zweiten Mal.
    Sie schluckte schwer. Lange würde sie die Fassung nicht mehr bewahren können.
    Während Sharon ihre drei Rangen ins Auto scheuchte und sie in ihren Kindersitzen festschnallte, stand Cisco mit Belle im Kindersitz unschlüssig neben dem Wagen.
    Easton wartete ein paar Schritte entfernt, wäre aber am liebsten ins Haus zurückgelaufen, hätte sich im Bett verkrochen und ihren ganzen Schmerz herausgeschrien. Doch sie zwang sich, noch einmal hinzugehen, nachdem Belle im Auto saß. Als sie sich ins Wageninnere beugte und ihr einen Abschiedskuss auf die Wange gab, spürte Easton, wie Belle den Mund zu einem Lächeln verzog. Vor Rührung musste sie die Augen schließen.
    „Gott schütze dich, mein kleiner Goldschatz.“
    Mit einem Mal schien Belle zu spüren, dass etwas Bedeutsames vor sich ging, denn ihr Kinn fing an zu zittern, und sie streckte die Ärmchen nach Easton aus.
    Der Kummer schnitt Easton ins Herz. „Ich kann dich jetzt nicht nehmen, Kleines. Sei nicht traurig.“
    Als Belle anfing, herzzerreißend zu weinen, trat sie schnell beiseite.
    „Bitte rufen Sie mich an, falls was sein sollte, ja?“, bat Cisco. „Falls Sie noch Fragen haben zu den Papieren oder zu Belles Gewohnheiten.“
    Seine

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