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Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Titel: Die Nacht in mir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Baker
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ließ.
    Yamagata entrang sich ein leiser, kehliger Laut, und seine Hände, die ihren Rücken umfasst hatten, glitten tiefer, spannten sich um ihre Taille. Ardeth spürte, wie in ihr eine neue Sehnsucht emporstieg. Ihr schien es eine Ewigkeit zurückzuliegen, dass sie das letzte Mal Nahrung aufgenommen hatte. Ihre Finger krampften sich in Yamagatas Haar und zogen seinen Mund von ihr weg. Er schlug die Augen auf und starrte sie benommen an, bis sie ihm das Blut von den Lippen küsste.
    Das Bett ächzte unter ihnen, als sie ihn auf das kühle Laken hochzog und ihn dann zur Seite drückte, bis er unter ihr lag. Sie zahlte ihm die Lust, die er ihr bereitet hatte, zurück und gab sich ganz ihrem eigenen Sehnen hin, fuhr die Linien seiner Tätowierungen auf seiner Haut nach, versuchte herauszufinden, ob das Rot anders schmeckte als das Grün, und das Blau anders als das Schwarz.
    Als sie sich auf ihn herabsinken ließ, wurde ihr bewusst, dass ihr auch das gefehlt hatte, dieses Eindringen, das einen Hunger ganz anderer Art stillte. Eine Weile war die Befriedigung jenes Sehnens so süß, dass sie alles andere vergaß.
    Der Schlag seines Herzens unter ihrer Hand brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie konnte spüren, wie sein Blut heiß unter seiner Haut pulsierte. Sein Duft zog sie herunter, führte ihren Mund an die Vene, die unter der Rundung seines Kinns auf sie wartete.
    Dann war sein Blut auf ihrer Zunge und strömte berauschend in ihre Kehle.
    Yamagata stöhnte. Seine Hände krampften sich in ihren Schultern fest, versuchten, sie wegzuschieben, während seine Hüften sich gleichzeitig anhoben, damit ihre Verbindung sich nicht löste. Ardeth kauerte über ihm, die Augen geschlossen, den Mund an die süße Quelle seiner Kehle gepresst. Diesmal brauchte sie nicht aufzuhören, wurde ihr voll wilder Verzückung bewusst, diesmal konnte sie weitermachen, bis sie alles genommen hatte.
    Etwas schlug gegen ihre Kehle, machte sie einen Augenblick lang benommen. Funken tanzten vor ihren Augen, und als sie verflogen waren, merkte sie, dass sie ausgestreckt auf dem Rücken lag. Yamagata presste sich an das Kopfteil, die Hand immer noch wie ein Spaten zu einem Karateschlag geformt.
    Er hat mich geschlagen, dachte sie ungläubig und griff sich an den Hals. Das scharfe Blitzen des Messers zuckte durch ihr Bewusstsein, als sie die Finger hob und diese anstarrte und einen wahnsinnserfüllten Augenblick lang erwartete, dort Blut zu sehen. Doch sie waren unverletzt. Er hatte nicht das Messer benutzt, bloß seine Hand.
    Sie blickte auf Yamagatas gerötetes, mit Schweiß überströmtes Gesicht. Da war jetzt keine Maske mehr, keine Harmonie zwischen den vorstehenden Backenknochen und dem ausdruckslosen Mund. Da war nur nackte Angst, Verzweiflung und Reue.
    Was mag wohl mein Gesicht jetzt zeigen, fragte sich Ardeth. Wenn ich mich selbst sehen könnte, würde ich wissen, was ich fühle? Weil ich nicht die leiseste Ahnung habe.
    Yamagatas Hand verlor seine Starre und griff nach ihr. »Verzeih mir. Ich habe mich erschrocken. Ich habe vergessen … verzeih mir und mach weiter. Ich werde es nicht mehr vergessen.«
    Als ob wir einfach weitermachen könnten, dachte sie mit einer Anwandlung absurden Humors und stellte zugleich fest, dass seine Erektion dahin war. Sie schob sich das Haar aus den Augen, holte Atem und begriff dann, dass ihr Hunger, ebenso wie der seine, dahin war. »Wenn Sie es wirklich gewollt hätten, wären sie nicht in Panik geraten«, sagte sie langsam. »Es ist vorbei.«
    Er hielt sie am Arm fest, als sie die Beine über die Bettkante schwang und die Füße auf den Boden setzte. »Nein, ich will es. Ich will es wirklich. Sie müssen es tun.« Sie setzte zu einem Kopfschütteln an, aber er zog sie aufs Bett zurück und küsste sie verzweifelt, und seine Hände glitten gierig über ihren Körper.
    Etwas flackerte in ihr auf, ein Widerhall des Begehrens, verblasste dann aber wieder. Sie löste sich aus seiner Umarmung und stand auf. »Nein.« Sie bückte sich, um ihre Bluse vom Boden aufzuheben.
    »Bitte. Ich flehe Sie an.« Seine Stimme klang angsterfüllt, und als sie aufblickte, sah sie ihn neben dem Bett auf dem Boden knien. Er beugte den Kopf. »Ich flehe Sie an.« Darin lag so viel Verzweiflung, dass er ihr leidtat, so dass sie beinahe zu ihm gegangen wäre und ihn getröstet hätte, als hätten sie gerade nicht nur körperliche Intimität geteilt. Doch dann hielt sie inne.
    »Nein.« Sie zwang Eis in ihre Stimme, weil sie

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