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Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Titel: Die Nacht in mir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Baker
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das Blut leicht, warm und seltsam süß. Es füllte ihren Mund, und seine Hitze lief wie Feuer durch ihre Venen. Irgendwo tief in ihrem Inneren spürte sie, wie die letzten Mauern zerbröckelten.
    Als er versuchte, den Arm zurückzuziehen, klammerte sie sich an seinem Handgelenk fest, so wie er es damals an dem ihren getan hatte. Seine Hand berührte ihr Haar, schien ihren Mund einen Augenblick lang gegen seine offene Vene zu pressen, dann zog er sie sanft weg und flüsterte ihren Namen.
    Ardeth hielt den Kopf gesenkt, erschreckt von der völligen Hingabe, mit der sie sich an ihn geklammert hatte. Als Rossokow sprach, merkte sie, dass er sich auf der anderen Seite der Gitterstangen niedergekauert hatte. »Geben Sie mir Ihr Handgelenk.«
    »Nein«, wisperte sie, ehe sie sich daran hindern konnte.
    »Es ist jetzt zu spät, es sich anders zu überlegen.«
    »Das habe ich auch nicht. Aber …« Jetzt wagte sie es, zu dem schmalen, umschatteten Gesicht aufzublicken. Sie erinnerte sich daran, wie sein Mund ihre Haut berührt hatte, Fieber und Eis, und der Atem stockte ihr vor Begehren. »Ich will, dass es auf die richtige Art und Weise stattfindet.«
    »Auf die richtige Art und Weise?«, wiederholte Rossokow leicht verwirrt. Seine Augen huschten zu den Gitterstäben, die sie voneinander trennten, und dann wieder zu ihrem Gesicht. Plötzlich lächelte er, ein etwas überraschtes Lächeln, das die kantigen Linien seines Gesichts weicher werden ließ. Er schob eine Hand durch die Stangen und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Dann verharrten seine langen Finger kurz an ihrem Kinn.
    Die Finger spannten sich um ihre Kinnlade, zogen sie sanft vor, bis sie an den Stangen lehnte. Er drehte sich etwas zur Seite und presste sich auf seiner Seite der Zelle dagegen. Ein Arm schlang sich um ihre Hüfte. Seinen Körper so nahe zu spüren und doch zu wissen, dass sie sich nicht noch näher kommen konnten, machte sie halb wahnsinnig.
    Ardeth schloss die Augen, als Rossokow sie auf den Mundwinkel küsste. Sein Kuss, wie sein Blut, war warm und süß, aber er bedrängte sie nicht, und schließlich war sie es, die ihren Mund unter dem seinen öffnete. Als ihre Zunge seine scharfen Eckzähne berührten, zog er sich ein wenig zurück und lächelte.
    Rossokows fing an, ihr Hemd aufzuknöpfen, es über ihre Schultern zurückzuschieben. Anfangs war das mit den Stangen zwischen ihnen recht mühsam, aber am Ende presste sie sich dankbar gegen die Gitterstangen, als selbst ihre Knochen unter der Liebkosung seiner kühlen Finger und seines brennenden Mundes dahinzuschmelzen schienen.
    Als er den Kopf hob, um sie erneut auf den Mund zu küssen, griffen ihre zitternden Finger durch die Stangen, um sein zerfetztes Hemd zu öffnen. Seine Haut war glatt und kühl, aber unter ihrer Hand konnte sie warm und stark sein Herz fühlen. Er sah mit neugierigem Blick zu, wie sie sein Hemd herunterzog und die silbernen Narben erforschte, die seine fahle Haut überzogen wie eine Landkarte der Gefahren, die er in seinem langen Leben überstanden hatte. Sie beugte den Kopf und folgte denselben Linien mit den Lippen, bis diese zur Höhlung seiner Kehle führten. Als sie ihn biss, ging sein weiches Lachen in ein Stöhnen der Lust über.
    Rossokow griff mit einer Hand in ihr Haar und zog ihren Kopf nach hinten, so dass ihr Hals an der Öffnung zwischen den Stangen lag. Ardeth stockte der Atem, als er mit einem Finger über ihren Hals und ihr Schlüsselbein strich. Ein leichter Schauer der Angst glitt über ihre Wirbelsäule, eingewebt in den Teppich ihres Begehrens. Aber er sah den unwillkürlichen Zweifel in ihren Augen, und seine Hand wanderte weiter, strich über ihre Brüste, ihre Hüften, ihre Schenkel. Als er sie dann wieder nach vorne zog und den Mund an ihren Hals presste, zitterte sie, nicht vor Angst, sondern vor Lust.
    Ich habe keine Angst, dachte Ardeth in plötzlicher Klarheit. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich keine Angst. Der Vampir küsste sie, seine Lippen wanderten von ihrer Schulter zu dem weichen geheimen Punkt hinter ihrem Ohr. Plötzlich wollte sie den finalen Kuss, das süße, widernatürliche Eindringen, wünschte ihn sich mehr als sie je einen sterblichen Liebhaber begehrt hatte. »Jetzt. Tu es jetzt.«
    Er stöhnte und seine Zähne glitten in ihr Fleisch. Ardeth schrie auf, Entzücken und Schmerz vermischten sich so miteinander, dass sie nicht hätte sagen können, wo das eine endete und das andere anfing. Sie verging in seinen Armen,

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