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Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Titel: Die Nacht mit dem Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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ihm nicht so übel nehmen.
    Zu heiraten, um dem Kind seinen Namen zu geben, und sich danach von der Mutter scheiden zu lassen, konnte funktionieren. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass er tatsächlich der Vater von Tiffanys Baby war.
    Rafiq stellte seine Tasse ab und schob eine gestärkte Manschette zurück, um auf seine Cartier zu blicken. Es war Zeit zu gehen. Tiffany wartete bestimmt schon darauf, dass er sie zu Hause abholte. „Es ist später, als ich dachte“, sagte er entschuldigend zu Khalid. „Ich habe eine Verabredung.“
    „Wenn ich mich scheiden ließe, dann würde ich dafür sorgen, dass ich die Kontrolle über das Kind behalte“, konstatierte Khalid abschließend. „Natürlich nur, wenn es ein Junge ist.“
    Rafiq schaute seinen Bruder überrascht an. Guter Gedanke, lobte er im Stillen. „Danke.“
    Er ließ Khalid allein und durchquerte mit langen Schritten das Restaurant. Ihm war plötzlich leichter ums Herz. Manchmal war die Lösung eines Problems viel einfacher, als man dachte.
    Die Arztpraxis erwies sich als überraschend modern. Ein Glastresen als Anmeldung, Blumenbilder an den weißen Wänden. Zeitgemäß, dachte Tiffany. Noch mehr erstaunt war sie, als sie feststellte, dass der Arzt eine Frau war. Andererseits – wahrscheinlich zogen es die meisten Männer in Dhahara vor, ihre Ehefrauen von einer Ärztin untersuchen zu lassen.
    Doch das, was Frau Doktor ihr jetzt erklärte, ließ Tiffany so heftig den Kopf schütteln, dass ihr langes braunes Haar flog. Sie wandte sich an Rafiq und sagte: „Damit bin ich nicht einverstanden.“
    Rafiq gönnte Dr. Farouk ein charmantes Lächeln. „Würden Sie uns bitte einen Moment allein lassen?“
    Die Ärztin erhob sich sofort. „Natürlich, Hoheit. Ich bin nebenan, wenn Sie mich brauchen.“
    Ein paar Worte und ein Lächeln genügten, und die Ärztin gehorchte? Sie überließ Rafiq ihr Sprechzimmer? Tiffany gefiel es überhaupt nicht, dass Rafiq so viel Macht besaß.
    „Ich unterschreibe keine Einwilligung für diesen Eingriff.“ Tiffany deutete auf das Blatt Papier, das auf dem Schreibtisch lag.
    Mit der Hand fuhr sich Rafiq durchs schwarze Haar. „Ich bin bereit, mich dieser entwürdigenden Prozedur zu unterziehen. Weshalb sperrst du dich?“
    „Mit dem Wattestäbchen eine Speichelprobe entnehmen zu lassen, damit habe ich überhaupt kein Problem“, erwiderte sie. „Aber du hast doch gehört, was die Ärztin gesagt hat. Um die DNA des Babys zu bekommen, muss ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden.“
    Dr. Farouk hatte alles genau erläutert. Mithilfe einer Ultraschallüberwachung würde eine dünne Nadel durch den Muttermund eingeführt werden, um Gewebeproben aus der Gebärmutterschleimhaut zu entnehmen, die nach der Befruchtung ebenfalls Gewebe des Kindes enthielt.
    „Ich werde niemals einwilligen“, bekräftigte Tiffany.
    „Sei doch vernünftig.“
    „Vernünftig?“ Tiffany sprang auf. „Du hast die Ärztin doch gehört. Das Verfahren gefährdet unter Umständen das Leben meines Kindes.“
    Er stand ebenfalls auf. „Das prozentuale Risiko ist äußerst gering.“
    „Eine Fehlgeburt ist eine Fehlgeburt, und ich werde das Risiko nicht eingehen.“
    Rafiq warf ihr einen grimmigen Blick zu. „Wie sollen wir sonst herausfinden, ob das Kind von mir ist?“
    „Würdest du tatsächlich das Leben dieses Babys riskieren, damit du dich vor der Verantwortung als Vater drücken kannst?“
    „Das ist eine Unterstellung, die ich zurückweise.“
    „Ach, erzähl mir nichts.“ Sie wandte den Blick ab. „Du könntest ja auch warten, bis das Baby auf der Welt ist. Dann ist eine Speichelprobe gar kein Problem. Aber der große Scheich will ja sofort wissen, ob ich die Wahrheit gesagt habe. Nein, kommt nicht infrage.“
    „Es steht dir nicht zu, die Bedingungen zu diktieren“, sagte er scharf. Er stand jetzt ganz dicht vor ihr.
    „Oh doch“, gab sie zurück. „Ich werde diese Einwilligungserklärung nicht unterschreiben.“
    „Dann entgeht dir die Chance, sofort viel Geld zu bekommen.“
    „Ich brauche dein Geld nicht. Alles, was ich wollte, war, dass du weißt …“
    Wie hätte sie es ihm erklären können? Ihre Kindheit war nicht besonders glücklich gewesen, weil ihr Vater ständig fremdgegangen war und ihre Mutter gelitten hatte. Rafiq hatte auf sie den Eindruck gemacht, dass er anständig war. Sie wollte, dass ihre Tochter nicht ohne Vater aufwachsen musste. Tiffany legte eine Hand auf ihren Bauch und sagte leise:

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