Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
streichelte den Kater. Sie zog sich an, arbeitete ein wenig und öffnete schließlich den Laden. Und nichts Schlimmes passierte. Jake Lockhart tauchte weder auf noch ging er bei ihr vorbei. Kein Einwohner von Turnbridge kam hereingestürmt, um ihr von den schrecklichen Gerüchten zu erzählen, die der neue Polizist verbreitete. Es war ein Tag wie immer.
Um die Mittagszeit gelang es ihr sogar, ihre übliche Bestellung bei Schubert’s aufzugeben. Auf dem Weg dorthin verspürte sie natürlich schon das Bedürfnis, die ganze Zeit über ihre Schulter zu schauen und hielt tatsächlich den Atem an, als sie das Restaurant betrat. Aber heute aßen hier nur ein paar Männer zu Mittag, die in der Drogeriehandlung arbeiteten.
Und als Frank Schubert ihr mit einem »Seltsam, dass der neue Polizist dich gestern mit jemandem verwechselt hat« ihre Bestellung reichte, atmete sie erleichtert auf.
»Ja, seltsam«, gelang es ihr trotz zugeschnürter Kehle zu antworten.
»Desiree«, sinnierte Frank. »Was ist denn das für ein verrückter Name? Normalerweise würde ich mir wahrscheinlich gar nicht merken, wie er dich genannt hat«, fuhr er fort. »Aber dieser Name war so ungewöhnlich, dass er irgendwie bei mir hängen geblieben ist.«
Sie nickte nur, reichte Frank einen Fünfer. »Den Glückspenny darfst du behalten«, sagte sie und verkniff sich hinzuzufügen, dass der Name nur ungewöhnlich war, wenn man Turnbridge noch nie verlassen hatte.
»Trotzdem schräge, oder? Zu wissen, dass es da draußen jemanden gibt, der dir so ähnlich sieht, dass er euch verwechselt. Er schien sich seiner Sache nämlich zu Anfang sehr sicher zu sein.«
Um Himmels willen, jetzt lass es endlich gut sein, Frank. »Ja, schräge«, stimmte sie ihm zu.
»Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, frage ich ihn vielleicht, woher er diese Desiree kennt. Vielleicht ist sie ja eine verschollene Verwandte von dir, von der du gar nichts weißt.«
Herrgott! »Nein, Frank, lass das lieber.« Sie hoffte, nicht allzu energisch oder erschrocken geklungen zu haben, konnte sich aber einfach nicht beherrschen. Bemüht, sich etwas normaler zu geben – das war das Wort des heutigen Tages für sie, das Ziel – fügte sie hinzu: »Ich meine, es macht mir irgendwie Angst zu denken, dass es da draußen jemanden geben könnte, der so aussieht wie ich. Von daher … Mir wäre es lieber, wenn du es einfach vergisst. Okay?«
Der gelassene Frank zuckte mit den Schultern. »Klar. Wenn dir das lieber ist.«
»Mach’s gut, Frank.« Und bitte, bitte erzähl nicht überall rum, dass der neue Polizist mich zu kennen glaubte und mich Desiree genannt hat.
An diesem Nachmittag verkaufte Carly einen Brotkasten und ein Tablett, und irgendwann kam auch noch ein Kunde mit einem Pick-up vorbei, um seinen maßgefertigten Esszimmertisch abzuholen. Den Rest des Tages verbrachte sie damit, an der Wiege zu arbeiten.
Und als der Tag sich neigte, ohne dass sie in den letzten Stunden an Jake Lockhart oder Desiree gedacht hatte, fühlte sie sich … na ja, genauso wie sie sich seit heute Morgen hatte fühlen wollen: normal.
Doch in diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und Dana stürmte herein. O je. Carly griff eiligst nach dem Tuch, mit dem sie die Wiege bedeckte, wenn sie nicht daran arbeitete und lächelte ihre schwangere Freundin an. »Hey! Was gibt’s?«
Dana erwiderte ihr Lächeln nicht. »Was hast du mir verschwiegen?!«
Carly blinzelte nur. »Hä?« O Gott, was genau wusste Dana? Was hatte sie gehört? Hatte Jake Lockhart sie schon jetzt verraten? Ihr Herz begann zu rasen. »Was meinst du denn?«
Dana strich sich eine Locke ihres kurzen roten Haars hinter das Ohr und sah sie dann misstrauisch an. »Mein Mann hat mir erzählt, dass du gestern total durch den Wind warst. Und dann hat er gesehen, wie dieser neue Polizist dir die Straße nachrannte. Ich habe heute Morgen übrigens einen Blick auf den Typen werfen können und … o Mann, der ist echt scharf! Hank sagte, es hätte alles sehr dramatisch ausgesehen und dass der Polizist ganz entrüstet von hier weggegangen sei. Er meinte, es hätte so ausgesehen, als wären zwischen euch beiden die Funken geflogen. Darum dachte er, dass da vielleicht irgendwas Romantisches im Gange ist. Und ich sagte: ›Das kann nicht sein, Hank. Ich kenne Carly seit der ersten Klasse und wüsste wohl, wenn irgendwas dergleichen bei ihr los ist.‹ Aber auf der anderen Seite wäre ich natürlich begeistert, wenn du eine Romanze hättest. Ich hoffe also,
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