Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
dass ich falsch liege. Aber was immer nun los ist, du schuldest mir eine Erklärung. Denn irgendwas ist eindeutig los, von dem ich nichts weiß.«
Dana hatte während des gesamten Vortrags ihren Bauch umfasst gehalten. Und das war auch gut so, dachte Carly, denn ansonsten hätte dieser sturzbachartige Redeschwall das Baby vielleicht noch frühzeitig aus ihrem Bauch flüchten lassen. Im Plappern ohne Atem holen zu müssen, war Dana schon immer gut gewesen. Und die Schwangerschaft schien dieses »Talent« noch weiter verstärkt zu haben.
Das einzig Gute an der langen Tirade war, dass Carly genug Zeit blieb, sich eine Antwort einfallen zu lassen. Diese Antwort bestand natürlich aus einer Lüge. Und sie log Dana nur sehr ungern an. Aber ihr blieb keine andere Wahl. Dabei war es nicht mal eine gute Lüge. Aber immerhin besser als nichts. Carly hoffte nur inständig, dass die Schwindelei sich nicht irgendwann rächen würde.
»Ich hab den Typen gestern bei Schubert’s zum ersten Mal gesehen«, behauptete sie. So weit, so gut. »Er ist mir hinausgefolgt, mir nachgerannt und … hat mich um ein Date gebeten.«
Dana rang nach Luft und lächelte. »Du Glückspilz!«
»Aber ich habe ihm einen Korb gegeben.«
Danas Blick verfinsterte sich. »Wieso denn das, um alles in der Welt?«
»Äh, weil ich ihn gar nicht kenne. Und er schien mir irgendwie … aufdringlich. Er wollte kein Nein als Antwort akzeptieren. Und dann wurde unser Gespräch, na ja, eben etwas hitzig.«
Danas Kinnlade war während Carlys Worten förmlich heruntergeklappt, und sie starrte ihre Freundin mit offenem Mund an. »Kennen, kennen. Wen interessiert’s denn schon, ob du ihn kennst? Er ist ein Gott, Carly. Ein Gott in Uniform. Wie kannst du denn nur einen Typen abweisen, der so aussieht?!«
Carly seufzte. Verdammt noch mal! »Also … mein Typ ist er nicht. Ich fand ihn nicht so attraktiv.«
»Willst du mich verkohlen?«, fragte Dana.
»Nein.«
Dana verschränkte jetzt einfach nur die Arme über ihrem schwangeren Bauch und rollte genervt die Augen. »Wieso musst du bei Typen nur so wählerisch sein?«
»Mir fällt gerade keine Situation ein, in der es besser wäre, wählerisch zu sein«, erwiderte Carly. Und das war die erste Wahrheit, die sie in diesem Gespräch bisher von sich gegeben hatte – auch wenn es nicht wirklich etwas zur Sache tat. Tatsache war, dass sie mit niemandem in Turnbridge ausgehen konnte, weil sie genau wusste, wohin das führen würde. Und mit dem neuen Polizisten konnte sie schon gar nicht ausgehen – aus vielen Gründen. Erstens, weil er sie nicht mal um ein Date gebeten hatte. Und zweitens, weil er ihr Geheimnis kannte und sie wohl für den seltsamsten Menschen auf Erden halten musste. Die anderen Gründe lagen irgendwo dazwischen.
Vielleicht war sie ja auch tatsächlich der seltsamste Mensch auf Erden. Zumindest wenn es um Sex ging. Vielleicht hätte sie Dana einweihen sollen, als ihre sexuellen Probleme anfingen und sie zum ersten Mal dachte, sie würde Sex verabscheuen. Doch Dana war sexuell so verdammt normal und ausgeglichen gewesen, dass die ganze Sache ihr einfach peinlich gewesen war und sie sich wie eine Loserin gefühlt hatte.
»Du verpasst dein Leben«, sagte Dana.
Als ob ich das nicht wüsste. Das ist ja der Grund, weshalb ich nach Traverse City fahre. Um mein Leben wenigstens ein bisschen zu genießen – auch wenn es nur vorübergehend und nur körperlich ist. Aber sie verkniff sich die Antworten, die der Wahrheit entsprochen hätten. »Nun, das ist ja wohl meine Sache«, erklärte sie mit einem Gefühl von innerer Leere.
Na, toll. Von wegen sich normal fühlen.
Jake starrte auf seinen Monitor und hämmerte auf die Pfeiltasten. Er spielte irgendein Computerspiel. »Mist!«, murmelte er. Schon wieder verloren.
Er seufzte auf, als sein Schwanz sich erneut versteifte. Zwar mochte er zu dem Entschluss gekommen sein, Carly in Ruhe zu lassen, aber das hatte nicht unbedingt dazu geführt, dass er nicht mehr an sie dachte. Dabei hatte die Erinnerung an ihre heiße Begegnung schon vor dem gestrigen Tag seine Gedanken bestimmt. Und jetzt, da sie auch noch ein Geheimnis umgab und er das erlebt hatte, was wohl ihr wahres Ich war, hatte sich sein Verlangen sogar noch verstärkt. Es hätte ja auch durchaus eine Enttäuschung sein können, dass die selbstbewusste, verführerische Desiree gar nicht existierte. Verdammt, so sehr er auch dagegen ankämpfte – all die Geheimnisse, die diese Frau umgaben, machten sie
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