Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
der Seite zu. »Was ist mit ihr?«
Jake gab sich alle Mühe, so unbekümmert wie möglich zu klingen. »Ich hab mich nur gefragt, wie es bei ihr so aussieht. Ist sie mit jemandem zusammen?«
»Die? Auf keinen Fall!« Tommy lachte. »Und es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, Partner, aber die wird niemals mit dir ausgehen.«
Jake neigte neugierig den Kopf. »Woher willst du das denn wissen?«
»Carly geht mit niemandem aus. Niemals. Bevor ich mit Tina zusammenkam, hatte ich sie auch mal um ein Date gebeten, aber sie hat mir den dicksten Korb aller Zeiten gegeben.«
Jetzt war es an Jake, ein bisschen zu lachen. »Und wenn sie nicht mit dir ausgeht, dann heißt das automatisch, dass sie mit niemandem ausgeht?«
»Sagen wir einfach«, hob Tommy unverdrossen an, »ihr Nachname passt durchaus zu ihr.«
Jake zog fragend die Augenbraue hoch. Was sollte das denn nun heißen?
»Na ja, Winters. Kalt wie der Winter eben«, erklärte Tommy.
Jake war sprachlos. Carly Winters mochte ja vieles sein, aber kalt war sie nun ganz und gar nicht. »Äh, wie kommst du denn darauf?«
»Ein guter Freund von mir, Chuck Gardner, war ihr Freund auf der Highschool. Sie waren zwei Jahre zusammen, und es war durchaus etwas Ernstes. Sie gingen gemeinsam zum Abschlussball, hinterher hat sie sich von ihm entjungfern lassen, und es war sogar schon von Hochzeit die Rede. Aber letzten Endes stellte sich heraus, dass sie einfach keinen Bock auf Sex hatte. Und das machte Probleme.«
Jake musste sich alle Mühe geben, dass ihm nicht die Kinnlade runterfiel. »Wirklich? Sie hatte keinen Bock auf Sex?«
»Chuck hat zwar nicht gerade mit Details um sich geworfen, aber ich hab das Ganze so verstanden, dass man nie so recht wusste, was bei ihr denn nun angesagt war. Mal tat sie ganz heiß und bereit, aber wenn es dann wirklich zur Sache ging, war sie kalt wie ein Fisch. Einmal hat sie sogar geweint, wollte ihm aber nicht sagen, was los ist. Er kam sich vor wie ein Fiesling, als hätte er ihr wehgetan oder so was. Chuck war verrückt nach dem Mädchen und hat wieder und wieder versucht, die Sache zum Laufen zu bringen. Aber irgendwann hat sie dann schließlich mit ihm Schluss gemacht. Danach war sie noch mit ein paar anderen Typen zusammen, aber nie lange. Und soviel ich weiß, hatte sie keinen Freund mehr, seit sie neunzehn oder zwanzig war. Und das sind immerhin zwölf verdammte Jahre oder so. Einige Leute hier glauben sogar, dass sie eine heimliche Lesbe ist.«
»Nein!«, entfuhr es Jake, noch bevor er sich auf die Zunge beißen konnte.
Die einzige Ampel im Ort war auf Rot gesprungen, sodass Tommy sich zu seinem Kollegen umdrehen konnte. Jake bereute schon jetzt, so sicher geklungen zu haben. »Woher willst du das denn wissen?«
»Äh, na ja, ich kann es mir einfach nicht vorstellen«, redete er sich heraus. »Ich meine, hast du gesehen, wie ihre Jeans sich an ihren Hintern schmiegt?« Das war natürlich kein Grund, nicht zu glauben, dass sie eine Lesbe war, aber es war das Einzige, was Jake auf die Schnelle eingefallen war.
Während der Streifenwagen langsam über die Hauptstraße rollte, fiel Jakes Blick unwillkürlich auf das dunkle, zweigeschossige Gebäude, in dem Carlys Laden untergebracht war. Aus einem Fenster im ersten Stock drang ein schwaches Licht.
»Wo wohnt sie eigentlich?«, fragte Jake auf das Licht starrend.
Tommy zeigte praktischerweise auf das Fenster, zu dem Jake bereits hinaufsah. »Da oben. Als ihr Vater vor sieben oder acht Jahren starb, hat sie das Geschäft von ihm geerbt. Und die erste Etage hat sie zu einer Wohnung für sich ausbauen lassen.«
Gut zu wissen.
»Wenn ich du wäre, würde ich meine Zeit nicht mit ihr vergeuden, Kumpel.«
Du bist nicht ich.
Aber Tommy Gwynn hatte durchaus recht – er sollte seine Zeit nicht vergeuden. Schließlich hatte er das auch schon selbst beschlossen. Wieso zum Teufel erkundigte er sich also überhaupt nach ihr? »Ich glaube, das ist ein guter Ratschlag«, erklärte er schließlich, wie um seine eigene Entscheidung zu untermauern.
»Hey, wenn wir am Wochenende mal beide freihaben, könnte ich ja einen Männerabend organisieren, und wir beide fahren rüber nach Cherry Creek.«
»Hat deine Frau denn nichts dagegen?«
Tommy schüttelte den Kopf. »Ab und zu nimmt sich jeder von uns mal einen Abend frei. Und die Mädels nicht anfassen zu dürfen, heißt noch lange nicht, dass ich nicht wenigstens einen Blick drauf werfen kann«, erklärte er augenzwinkernd. »Ich habe
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