Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
Carly. Er konnte sich nur schwer daran gewöhnen. Denn den ganzen letzten Monat hatte Desiree ihm einige feuchte Träume beschert, die ihn morgens mit dem Gefühl erwachen ließen, wieder ein dreizehnjähriger Teenager zu sein. Aber wenn er bewusst an ihren gemeinsamen Abend dachte, kam er sich ganz und gar nicht wie ein Kind vor. Nein! Dann fühlte er sich durch und durch wie ein lüsterner Erwachsener.
Er bereute es nicht, dass Colt dabei gewesen war. Der Abend hatte sich zwar nicht so entwickelt, wie er ihn sich anfangs vorgestellt hatte – er war noch nie mit einer Frau zusammen gewesen, die so forsch und ungehemmt war –, aber sie hatte sein Blut zum Kochen gebracht und hatte dafür gesorgt, dass er sich auf fast magische Weise zu ihr hingezogen fühlte. Gerade so, als hätte er ihr auch dann nicht widerstehen können, wenn er es versucht hätte.
Und dann, mitten während ihrer heißen Nummer, hatte er zum ersten Mal kleine Hinweise in ihren Blicken erkannt, die darauf hindeuteten, dass hinter ihrem wilden Verlangen noch etwas Weicheres stecken musste.. Und bei dieser Erkenntnis hatte er zum ersten Mal so etwas wie Frustration gespürt, dass er so … dominant gewesen war und beim Sex die Kontrolle übernommen hatte.
Jake wusste durchaus, dass er sich schon sein ganzes Leben lang immer die Frauen ausgesucht hatte, die ein wenig unterwürfig oder doch zumindest nicht dominant waren. Er hatte schon immer Probleme gehabt, die Kontrolle abzugeben – besonders beim Sex. Aber er war bisher stets der Ansicht gewesen, dass er ziemlich gut damit umging. Doch nun war er zu der Erkenntnis gezwungen, dass er … na ja, dass er eben nur gut damit hatte umgehen können, weil er sich zu Mädchen hingezogen fühlte, die nichts Kontrollierendes an sich hatten. Aber jetzt, da er sich endlich mit einer Frau hatte auseinandersetzen müssen, die völlig unerschrocken war, hatte ihn das übermächtige Bedürfnis übermannt, dass alles so laufen musste, wie er es haben wollte. Er war nervös geworden und hatte sich verkrampft. Und in diesem Moment hatte ein altbekannter Drang zur Selbsterhaltung eingesetzt – gepaart mit dem archaischen Verlangen, ein echter Mann zu sein. Ein großer, starker, männlicher Kerl.
In den Momenten, in denen Colt in den Hintergrund getreten war, hatte Jake sich unwillentlich in einem eigentümlichen, stummen sexuellen Kampf mit ihr wiedergefunden. Zum einen, weil er schon ziemlich betrunken gewesen war, als sie sich und Colt in sein Zimmer eingeladen hatte und er einfach nur noch seinem Instinkt gefolgt war. Aber zum anderen eben auch wegen dieses Bedürfnisses nach Kontrolle. Er hatte sie unbedingt unter sich haben müssen, um Macht über sie zu gewinnen. Und als er spürte, wie sie ihn zu dominieren versuchte, hatte ein Teil von ihm instinktiv rebelliert. Es war zutiefst befriedigend gewesen, als er sie endlich auf den Rücken geworfen und so gefickt hatte, wie er es wollte.
Jetzt wusste er natürlich, dass er sich die wenigen sanften Blicke aus ihren Augen nur eingebildet hatte. Vor einem Monat hatte er es noch nicht begriffen, aber diese Blicke waren nichts weiter als kleine Risse in ihrer Rüstung gewesen. Und wenn er die Zeit gehabt hätte, diese Rüstung zu durchdringen, dann hätte er dies darunter gefunden. Carly Winters. Ein Mädchen, das sich eindeutig alle Mühe gab, schlicht, ja fast jungenhaft zu wirken. Dabei gelang ihr das nicht mal. Es konnte ihr gar nicht gelingen. Ihre Augen waren zu groß, zu ausdrucksvoll und zu hübsch. Ihre Lippen waren zu voll und ihr Körper zu kurvig – selbst in diesem weiten T-Shirt. Eine Frau, die anscheinend jedes Mal, wenn er ihr begegnete, etwas zu verbergen hatte.
Wer war sie also wirklich? Die selbstsichere Sexbombe? Oder die verlegene, nervöse graue Maus? Oder war sie vielleicht keines von beidem?
Was hatte sie nur in Traverse City gesucht? Sex natürlich. Aber hatte sie auch noch etwas anderes gewollt? Und hatte sie es bekommen?
Mist. Wenn diese Frau dich ohnehin nicht an ihrem Leben teilhaben lassen will, spielt das doch eigentlich gar keine Rolle.
Er fuhr sich frustriert durch die Haare. Ihm war bei der starken Sonne viel zu heiß in seiner dunklen Uniform.
Es mochte ja sein, dass sie ihn nicht an ihrem Leben teilhaben lassen wollte, aber völlig daraus verschwinden konnte er schließlich gar nicht. Turnbridge war eine kleine Stadt – und wurde scheinbar mit jeder Sekunde kleiner.
Die meisten Männer würden sich wahrscheinlich gar
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