Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
hatte sich sehr in die Ecke gedrängt gefühlt, sie hatte aufgeseufzt und schließlich sogar eine ehrliche Antwort gegeben.
»Okay, es mag vielleicht dumm sein, aber ich habe wohl Angst, dass der neue Polizist auf meine Torte bieten könnte.«
Dana blinzelte nur ungläubig. »Ja, das ist wirklich dumm!«
»Halt, habe ich hier irgendwas verpasst«, schaltete Beth Anne sich ein und schaute die beiden Freundinnen fragend an.
Und so war Carly gezwungen gewesen, Beth Anne dieselbe Notlüge aufzutischen, die sie Tage zuvor bereits Dana serviert hatte. Und dann hatten die beiden Frauen ihr einen Vortrag darüber gehalten, was sie doch für ein Mauerblümchen wäre. »Wie kannst du nur nicht mit ihm ausgehen wollen?«, hatte Dana gefragt. »Du backst dieses Jahr auf jeden Fall deine Torten. Und wenn ich die ganze Zeit mit einem deiner gruseligen Handwerkszeuge hinter dir stehen und dich dazu nötigen muss. Und ich hoffe, dass er tatsächlich auf deine Torte bietet, damit du gezwungen bist, ihm eine Chance zu geben und ihn näher kennenzulernen!«
Beth Anne hatte natürlich auch ihren Senf dazugeben müssen. »Jetzt mal im Ernst, Carly, und versteh das bitte nicht falsch, wir machen uns ernsthaft Sorgen um dich!« Sie meinte natürlich, dass Carly den Männern grundsätzlich einen Korb gab. Und es war auch nicht das erste Gespräch über dieses Thema.
Irgendwann hatte sie dann schließlich nachgegeben und zugestimmt, an dem dummen Wettbewerb teilzunehmen – aber auch nur, um die beiden endlich zum Schweigen zu bringen und die Diskussion zu beenden.
Und seit dem Abend, an dem sie ihm auf der Straße fast in die Arme gelaufen war, hatte sie Jake auch gar nicht mehr gesehen. Wie er so dagestanden und zu ihrem Fenster hinaufgeschaut hatte … Irgendetwas hatte ihr Herz fast zum Stillstand gebracht, als sie ihn im Dunkeln sah. Und als er sich genau in diesem Moment zu ihr umdrehte, hatten seine Augen unter der Straßenlaterne gefunkelt.
Aber vielleicht hatte er ja endlich begriffen, dass sie in Ruhe gelassen werden wollte. Verdammt! Sie wünschte, die Begegnung auf der nächtlichen Straße hätte niemals stattgefunden. Um genau zu sein, wünschte sie sich, dass nichts von alledem jemals stattgefunden hätte, dass sie an jenem Abend einen anderen zum Sex gefunden hätte, oder dass Jake niemals hierhergezogen wäre.
Aber ein anderes, beinahe ebenso beängstigendes Problem war: Bevor sie ihn gesehen hatte, wie er zu ihrem Fenster hinaufstarrte, war sie wütend auf ihn gewesen. Doch seitdem … O Mann, diese funkelnden Augen hatten sie wahnsinnig heiß gemacht. Die bloße Erinnerung an diesen kurzen Moment, als er ihr gegenübergestanden und sie angeschaut hatte, machte sie schon an. Trotz der schrecklichen Ängste, die seine Anwesenheit ihr bereiteten, wurde sie jedes Mal feucht, wenn sie an ihn dachte.
Vielleicht war sie mit der ganzen Sache ja auch völlig falsch umgegangen. Vielleicht wäre es einfach klüger gewesen, das Ganze offen und ehrlich mit ihm zu besprechen und ihn – von einem unperfekten Mensch zum anderen – zu bitten, niemandem von ihrer ersten Begegnung zu erzählen. Vielleicht hätte das ja sein Bedürfnis befriedigt – was immer das auch für ein Bedürfnis war. Das Problem war nur, dass allein die Vorstellung, ein Gespräch mit ihm darüber zu führen, dafür sorgte, dass sie sich am liebsten versteckt und den Kopf im Sand vergraben hätte. Dabei ging es nicht nur darum, dass sie sich ihm nicht stellen wollte. Nein, sie wollte vor sich selbst weglaufen. Carly wollte sich nicht der Realität der Dinge stellen, die sie im Schutze der Dunkelheit trieb und ansonsten die Erinnerung daran zusammen mit ihren sexy Dessous in geschlossene Schubladen verbannte. Sie wollte einfach nicht offen aussprechen, dass irgendetwas von alledem tatsächlich jemals passiert war.
Doch hier stand sie nun beim Festival zum 4. Juli und wartete förmlich darauf, irgendwo Officer Lockhart zu erblicken – wenn nicht jetzt, dann ganz sicher später. Aber vielleicht würde er bei der Tortenauktion auf der Hauptstraße ja auch gar nicht auftauchen, sondern damit beschäftigt sein, den Verkehr umzuleiten. Vielleicht war sie, was ihn anging, einfach nur völlig paranoid.
Aber wie sollte sie das auch nicht sein? Schließlich fühlte es sich immer noch so an, als läge ihr Schicksal in seiner Hand.
Und so zuckte sie auch zusammen, als sich plötzlich eine Hand auf ihren Arm legte. Doch zu ihrer großen Erleichterung stellte Carly
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