Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
Miststück war sie bisher auch noch nie bezeichnet worden. Jetzt stieg auch in ihr erneuter Zorn auf.
»Du hast mir eben ’ne Ohrfeige verpasst, verdammt noch mal!«, erinnerte er sie. »Gerade als ich dachte, wir würden uns langsam einigermaßen verstehen.«
Verstehen. Um Himmels willen, was hatte sie sich nur gedacht? Sie konnte sich gar nicht mit ihm verstehen . Sie konnte gar keine Art von Beziehung zu ihm haben – und schon gar nicht eine, bei der er ihr den Finger in den Mund schob und ihr Höschen damit so feucht wie bei ihrer ersten Begegnung machte.
Also sprang sie erbost auf. »In Traverse City hast du mir besser gefallen!«, fuhr sie ihn an und war eindeutig bereit, die Sache hier und jetzt zu beenden.
Nachdem er endlich seine Hand von der Wange genommen hatte –, im hellen Sonnenlicht sah man deutlich, wie rot sie war – blickte er sie mit düsteren Augen an. »Glaub mir, das geht mir mit dir ganz genauso.«
»Fahr zur Hölle«, platzte sie heraus, drehte sich um und marschierte davon. Über die Maple Street zurück zum Festival. Zurück zu ihrem wahren Leben. Zurück zu den Menschen, die sie kannten, liebten und verstanden.
Aber eigentlich verstand sie doch niemand. Niemand auf der ganzen Welt verstand sie. Verdammt, wenn sie ganz ehrlich war, verstand sie sich nicht einmal selbst.
Carly wusste nur, dass ihr so etwas Übles wie die Begegnung mit Jake Lockhart wohl noch niemals widerfahren war. Und zwar weil er eine Bedrohung für alles war, was sie über sich selbst wusste. Weil er sie zwang, einen allzu unverstellten Blick auf sich selbst zu werfen. Und weil … Verdammt noch mal, weil sie sich selbst jetzt, da sie wütend und mit wild schlagendem Herzen vor ihm flüchtete, nach seiner Berührung sehnte. Auf ihren Brüsten. Zwischen ihren Schenkeln.
Auf der Bank hatte er es für einen Moment geschafft, dass sie sich wieder wie Desiree fühlte. Schmutzig und überglücklich darüber. Bereit, sich in diesem Schmutz zu aalen. Er hatte es irgendwie und ganz urplötzlich geschafft, dass der Grat zwischen Carly und Desiree erschreckend schmal erschien.
Und selbst als sie davonstürmte, war sie nicht sicher, auf welcher Seite des Grates sie sich gerade befand.
Carly hasste ihn und hielt ihn ob seiner Worte für ein Schwein.
Desiree hingegen wäre am liebsten auf die Knie gegangen, um ihn erneut mit ihren Blaskünsten zu verwöhnen.
Kapitel 7
Jake hatte aus purem Frust kurz darüber nachgedacht, den Rest der Torte wegzuwerfen, hatte ihn dann aber doch mit nach Hause genommen. Schließlich war sie köstlich. So köstlich, dass sie eine blaue Schleife gewonnen und ihn fünfunddreißig Dollars gekostet hatte. Jetzt saß er am Küchentisch und aß sie voller Wut. Zwar war er schon vorher genervt und verärgert gewesen von ihrem Verhalten hier und ihren Lügen, aber nach dem Vorfall an den Bahnschienen war er richtig sauer. Sie hatte ihm eine runtergehauen, verdammt noch mal! Und war dabei nicht gerade zimperlich gewesen.
Jake hatte sich schon Sorgen gemacht, dass der rote Handabdruck heute Morgen noch zu sehen sein würde, aber glücklicherweise war er über Nacht verblasst, sodass er während der Arbeit nicht erklären musste, was der neue Polizist getan hatte, um sich eine Ohrfeige von einer Frau einzuhandeln. Mittlerweile war es Abend geworden, und Jake saß wieder an seinem Küchentisch.
Er schob sich einen weiteren schokoladigen Bissen der Torte in den Mund und dachte darüber nach, wieso sie ihm wohl eine runtergehauen hatte.
Er hatte ihr gesagt, dass sie seinen Schwanz gut geblasen hätte. Er hatte gedacht – verdammt, er hatte gewusst –, dass sie beide erregt waren und war einfach dem natürlichen Drang gefolgt, das Ganze auszubauen. Und außerdem stimmte es – er hatte ihr ein ganz ernst gemeintes Kompliment gemacht.
Sicher, hätte man sich gerade erst kennengelernt, wäre es ihm niemals in den Sinn gekommen, so etwas Vulgäres zu sagen. Aber da sie bereits einen Abend damit verbracht hatten, sich die schmutzigsten Dinge zu sagen und davon noch geiler geworden waren, hatte er sich nicht weiter Gedanken über die Worte gemacht, die aus ihm heraussprudelten. Er hatte gedacht, dass sie nur eine Fortsetzung von dem waren, was sie bereits miteinander geteilt hatten.
Mann! Stichwort komplizierte Frauen.
Nachdem er inzwischen einen Großteil der Torte vertilgt hatte, sprang er auf und schnappte sich seinen Autoschlüssel, der in einer Schale bei der Hintertür lag. Sie mochte
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