Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
allen?« Sie zog die Augenbrauen hoch. Nicht, dass Carly wusste, wie viele Leute jedes Jahr die Polizeiakademie besuchten, aber sie nahm an, dass es eine Menge waren.
»Nein, es waren nur ungefähr ein Dutzend aus meinem Kurs. Das war so ein Spezialprogramm für Geiselnahmen, an dem wir gemeinsam teilgenommen haben und das uns sehr zusammengeschweißt hat. Und so ist es eigentlich bis heute geblieben. Freunde kommen und gehen, aber das sind die Jungs, die ich mitten in der Nacht von überallher anrufen kann, und wenn ich sie brauche, sind sie für mich da. Und umgekehrt.«
»Und wie bist du ausgerechnet hier gelandet?«, fragte sie.
Er hörte auf zu essen und seufzte. »Ich habe erst in Detroit gearbeitet. Im Stadtzentrum, um genau zu sein. Dort gab’s jede Menge Schießereien und Messerstechereien. Und eben auch die eine oder andere Geiselnahme.«
Carly legte den Kopf zur Seite. »Aber ist das nicht dein Spezialgebiet?«
Jake senkte den Blick, sah ihr dann aber wieder in die Augen. »Ja. Aber da ist man nach einer Weile einfach fertig. Also entschloss ich mich, es mal mit einem etwas ruhigeren Ort zu probieren. Tja, und hier bin ich.« Er seufzte erneut und trank einen Schluck Wein. »Aber so ganz unter uns: Ich fange langsam an, mir so meine Gedanken zu machen.«
Wow. Jetzt vertraute er sich ihr an. Vielleicht ging es hier zwar nicht gerade darum, ein intimes Problem zu besprechen, aber dennoch verstärkte seine Offenheit die Verbindung, die sie zu ihm spürte. »Worüber denn?«, erkundigte sich Carly.
»In Detroit hatte ich immer das Gefühl, etwas Gutes zu tun. Ich habe Menschen, die mich brauchten, in schwierigen Situationen geholfen.« Er hielt inne und schüttelte den Kopf. »Und hier … Na ja, hier ist es sogar noch ruhiger, als ich gedacht hatte. So ruhig, dass ich nicht ganz sicher bin, ob ich hier überhaupt … gebraucht werde.«
Carly holte tief Luft und nahm dann einen Schluck, um etwas mutiger zu werden. Sie konnte zwar nicht beurteilen, ob das Turnbridge Police Department Jakes Talente überhaupt nutzen konnte, aber … »Vielleicht hast du hier ja auch schon jemandem geholfen und weißt es nur noch nicht. Vielleicht gibt es auch mehr als eine Methode, um Menschen zu helfen.«
Sie sah ihm ein wenig schüchtern in die Augen und wusste dabei genau, dass er sie durchschaute. »Du denkst also, ich habe dir geholfen? Das kann ich kaum glauben.«
Carly schluckte und wurde erneut unruhig. Dabei wollte sie doch möglichst nicht nervös sein. Nein, sie wollte ihm sagen, wie sie empfand – egal, wie intim oder sexuell ihre Gefühle auch waren. »Das gestern Abend, das war … ein großer Schritt für mich. Weil es so … anders war. Anders als sonst. Weil nur ich es war und keine andere Persönlichkeit, wie du ja schon sagtest. Und weil ich weder erstarrt noch zusammengebrochen bin. Ich … wollte es einfach nur. Und zwar so sehr … so sehr, dass ich gar nichts dagegen tun konnte. Solchen Sex habe ich noch nie gehabt. So einen begierigen Sex.«
Jake sah ihr die ganze Zeit in die Augen. Er hörte zu und beobachtete sie. »Wieso … siehst du dann jetzt so ängstlich aus?«, fragte er schließlich. Die Teller und der Wein auf dem Tisch standen vergessen da.
»Das hat viele Gründe«, erklärte sie. Dass sie ängstlich aussah, gefiel Carly zwar nicht, aber sie wollte die mutige Ehrlichkeit, zu der sie sich bei ihm mittlerweile in der Lage sah, unbedingt aufrechterhalten. »Zum einen, weil ich keine Ahnung habe, wie ein Date mit einem Mann so abzulaufen hat. Und zum anderen, weil ich nicht weiß, wie man auf normale Weise Sex hat. Ich weiß nicht, wie ich selbst und gleichzeitig sexuell sein soll.« Und ich weiß auch nicht, wie es ist, wenn ein Mann einem etwas bedeutet. Das habe ich seit Chuck nicht mehr erlebt. Aber ich befürchte langsam, dass du mir etwas bedeuten könntest. Aus irgendeinem Grund stellte die Vermischung von Gefühlen und Sex für Carly das höchstmögliche Risiko dar.
Jake nahm ihre Hand und strich mit dem Daumen sanft über ihre Haut. Seine Stimme klang tief und verführerisch. »Ich kann dir helfen, das zu schaffen, Süße. Ist gar nicht so schwer. Versprochen.«
»Wie willst du mir denn helfen?«, fragte sie, und seine leichte Berührung sorgte schon für ein Kribbeln, das über den Arm bis hin zu ihren Brüsten wanderte.
»So«, sagte er nur und neigte sich zu ihr.
Carly hielt den Atem an. Und dann küsste er sie. Zärtlich. Liebevoll. Tief. In dem Hotelzimmer in
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