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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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uns beiden würde sie glauben? Dir oder mir? Dem Onkel, den sie so gut wie nie gesehen hat und den sie für die sechs Jahre in der Erziehungsanstalt verantwortlich macht – oder ihrer netten Tante, die sie von dort befreit und die sogar noch ihre beste Freundin gerettet hat?«
    »Du hast Daria gerettet, damit ich es nicht tue, oder?«
    »Es hätte nicht geschadet, wenn du von »Saint Blocks« nichts erfährst«, gestand Meg. »Aber es spielt keine Rolle. Du kannst Liz nicht die Wahrheit sagen. Sie würde es nicht glauben. Nicht einmal, wenn du ihr Beweise lieferst.« Meg lachte leise, als hätte sie einen Heidenspaß. Hatte sie vermutlich auch. »Aber das kannst du nicht. Wirst du nie können.«
    Ich lehnte mich gegen die Wand. Obwohl ich immer noch nicht wusste, um was genau es in diesem seltsamen Streit ging, und ob Klaus wirklich so unschuldig war, wie er tat, hasste ich Meg plötzlich von ganzem Herzen. Mein Gefühl hatte mich damals nicht getäuscht. Sie hatte meine Mutter nicht gemocht, ihr nie verziehen, dass sie mit einem Nachtmahr davongelaufen war. Alles war eine Farce gewesen. Meg mochte überall als gütige Tante gelten, als milde Wohltäterin, die die seltsame Tochter ihrer Schwester großzog – aber »Saint Blocks« war auf ihrem Mist gewachsen.
    Aber wie viel von Klaus’ Verhalten war echt? Wie viel eine Farce? Ich hatte Angst vor der Antwort – vor beiden möglichen Antworten.
    »Und weil du es nicht beweisen kannst, lassen wir die Vergangenheit ruhen«, behauptete Meg, »oder ich werde einige unangenehme Dinge aus dem Zusammenhang reißen und Liz offenbaren.« Klaus schnaubte nur, schien sich aber zu fügen. »Ich will und werde arbeiten gehen. Ich habe sogar einen Arbeitskollegen, der mich von zu Hause abholt und nach der Arbeit wieder hier abliefert«, wechselte besagte Nicht-Wohltäterin das Thema zurück in objektive Gefielde.
    »Ich bin gerne bereit, dich zu unterstützen und ich bin mir sicher, wenn du Liz fragst, wird sie sich auch helfen – aber du kannst sie und ihre Zeit nicht einfach einplanen.« Klaus’ Stimme klang eisig.
    »Sie ist siebzehn. Natürlich kann ich das.«
    »Sie hat Schule. Sie schwimmt und sie trainiert ...« Obwohl seine Emotionen ob der Erpressung immer noch deutlich an der Oberfläche lagen und Klaus klang, als würde er Meg nur zu gerne erschlagen, versuchte er objektiv zu bleiben. Sie tat es ihm gleich: »Sie hasst Staub und Dreck und macht sowieso ständig sauber. Sie kann kochen. Außerdem hilft David auch.«
    »Wann? Eben hast du noch gesagt, er wäre nie da.«
    »Er macht den Pool.«
    Klaus schnaufte abwertend. »Erstens macht David den Pool einmal die Woche, nicht jeden Tag. Außerdem bekommt er dafür Geld.«
    »Dann gibt Liz doch auch Geld.« Ich konnte mir anhand von Megs Tonfall lebhaft vorstellen, wie sie bei diesen Worten lässig in der Luft herumfuchtelte. So als spiele Geld keine Rolle – oder ich und meine eigene Meinung.
    Obwohl mich das Aufreißen der Wohnzimmertür erschreckte, gelang es mir, einen Sprung zurück zu machen und so zu tun, als wäre ich eben erst nach Hause gekommen, indem ich meine Jacke an die Garderobe hing.
    Klaus trat in den Flur und schloss die Tür deutlich leiser, als er sie aufgerissen hatte. »Schön, dass du gelauscht hast, das erspart mir die Erklärung«, meinte er leise.
    »Ich habe nicht ...«, protestierte ich, verstummte aber unter seinem Blick. Geistig ging ich schon die Liste der möglichen Strafen durch, sie reichte von Kochen über Haushaltsführung.
    »Entschuldigung?!«, versuchte ich deswegen und wegen des tadelnden Blickes.
    Klaus grinste. Freundlich. »Ich schätze, wir wären auch so laut genug gewesen.«
    »Vermutlich«, gab ich zu. Innerlich fiel mir ein Stein vom Herzen, weil ich insgeheim immer noch mit dem Schlimmsten rechnete. Alte Gewohnheiten und Ängste starben eben nicht so schnell.
    »Wie viel hast du gehört?«
    In meinem Kopf überschlugen sich die Antworten. Sie reichten von »gar nicht« über »ein bisschen« bis hin zu »alles«.
    »Meg will arbeiten gehen?!«, versuchte das deutlich spontanere Teufelchen stattdessen.
    Klaus wirkte nachdenklich. Beließ es aber dabei und ließ mich mit dieser Frage durchkommen.
    »Also? Hast du Zeit und Lust die Hausarbeit zum Großteil zu übernehmen? Falls nicht, muss sich Meg eben eine Haushaltshilfe suchen.«
    Ich überlegte kurz. Aber die Aussicht, tatsächlich etwas Vernünftiges zu essen zu bekommen – aus einem sauberen Backofen und aus

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