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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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hier ...« Ich blickte nach unten und hielt tatsächlich wieder ein Messer in der Hand. Dasselbe Messer wie im Traum zuvor. »... töten muss.«
    Er nickte nur verständnisvoll, selbstverständlich.
    Ich wachte schweißgebadet auf und sah mich automatisch nach Spuren eines Nachtmahres um. Es gab keine.
    Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen knipste ich das Licht an. In derselben Sekunde fielen die Traumemotionen von mir ab und machten meinem Verstand Platz. Wieso träumte ich ständig davon, Klaus zu töten? Und wieso hatte ich das Gefühl, ich sollte diese Frage nicht stellen, wenn ich die Antwort gar nicht hören wollte?
    »Shit!« Ich stand auf, als mir ein zweiter Aspekt auffiel. Dominique und Justus. Beide hatten nicht nur eine Hauptrolle in meinem Albtraum gehabt – sie hatten sich auch merkwürdig benommen. Mehr als merkwürdig. Gefährlich. Gefährdet. Eben wie in der Realität. Und in der waren sie kurz vor den Zwischenfällen mir begegnet.
    Trotz meiner normalen Paranoia hätte ich bislang keinen Zusammenhang gesehen. Sicher hatten der dicke Footballspieler Dom und der engagierte Sicherheitsfuzzi Justus viele Leute getroffen. Aber ich erinnerte mich noch zu gut an die Vorfälle mit den schlafenden Mädchen. Auch dort hatte alles am Anfang wie ein Zufall ausgesehen – bis ich als Hauptverdächtige geendet war.
    Außerdem war ein Verrückter noch relativ normal, zwei waren ungewöhnlich und ... ich dachte an Jessica ... drei waren ... mindestens seltsam. Und das »seltsam« Eingang in meine Träume gefunden hatte, machte es verdächtig.
    Ich klappte meinen Laptop auf und wartete, bis das System hochgefahren war. Dann prüfte ich die Nachrichten mit verschiedenen Stichpunkten, wie meine High School, die Stadt, Nachbarstädte, Albträume und Superhelden. Dann ging ich zu den ungewöhnlichen Nachrichten und Unfällen über. Nichts.
    Ungeduldig trommelte ich mit den Fingernägeln auf dem Schreibtisch und erinnerte mich dabei daran, dass ich sie unbedingt lackieren musste, bevor jemand – Klaus oder David – die richtigen Schlussfolgerungen zog.
    Ich stand auf und kramte einen Klarlack aus der Schublade. Ich trug selten bis nie Lack, aber diesen hier hatte ich mir im Urlaub gegönnt und ... ich stutzte und starrte das kleine Fläschchen an, das ich neben meinem Laptop platziert hatte.
    Aus einem Verdacht heraus gab ich die Städte ein, durch die ich in den Ferien mit Daria gezogen war, um ihre Familie zu besuchen. Ruhrgebiet, Deutschland. Dort hatte ich selbst drei Jahre lang gelebt, mochte immer noch Land und Leute und die Musik. Madrid, Spanien. Dort hatte ich mit meinen Eltern ein halbes Jahr gelebt, mein Spanisch war un poco eingerostet – aber es reichte für die Nachrichten. Florida, USA. Konnte das ein Zufall sein?
    Nein! Ich glaubte definitiv nicht mehr an Zufälle. Selbst wenn es vorher nicht die unheimliche Uhr meines Großvaters gegeben hätte, oder die schlafenden Mädchen. Da war jemand – etwas – hinter mir her oder wollte mich zum Sündenbock abstempeln!
    Aber wer und warum? Kurz überlegte ich, Jonah und Elijah oder Daria anzurufen, dann fiel mir die Uhrzeit ein und ich entschied mich gegen das Telefon. Musste halt erst einmal eine ordentliche Zuckerdosis helfen.
    Leise, um niemanden zu wecken und mich für meine Albträume rechtfertigen zu müssen, öffnete ich die Tür und erst nachdem ich gelauscht hatte, ob doch noch jemand wach war, schlich ich nach unten und an der schlafenden Katze vorbei. Zum Glück hatte die Coke auf meiner Einkaufsliste gestanden und zum noch größeren Glück hatte sie mehrere Stunden Zeit gehabt, kalt zu werden. Erleichtert nahm ich mehrere Schluck direkt aus der Flasche und genoss die Einbildung, dass Zucker und Koffein augenblicklich durch meinen Körper strömten und mich belebten.
    »Wenn du fertig bist, gib mir bitte auch einen Schluck!«
    Ich verschluckte mich und konnte mich nur durch reine Selbstbeherrschung davon abhalten, den aktuellen Inhalt meines Mundes gegen den Kühlschrank zu spucken. Stattdessen bekam ich einen guten Schwall in die Luftröhre und musste husten.
    Als ich wieder Luft bekam, drehte ich mich zu Klaus um. »Machst du das eigentlich absichtlich?«
    »Was? Dir in der Küche auflauern?«
    »Mich zu Tode erschrecken?!« Ich reichte die Colaflasche nach hinten und sah zu, wie Klaus seelenruhig ebenfalls direkt aus der Flasche trank. Dabei fiel mir auf, wie nahe er mir war. Eigentlich hätte ich Panik haben müssen. Ich mochte es

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