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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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mir den Garaus zu machen.
    »Wohin fahren wir?«, erkundigte ich mich, um mich selbst von dem plötzlichen Kloß in meinem Hals abzulenken.
    »Wohin sind wir gefahren. Ebenfalls Vergangenheit.« Er hielt an. »Zur Selbstverteidigung. Ich will dich zu einem Kurs anmelden.« Er stieg aus und nötigte mich dadurch, ebenfalls auszusteigen.
    »Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber ich denke, ich benötige den Kurs nicht«, meinte ich. Schließlich war ich in mehreren Kampfsportarten bewandert und hatte mehr verschiedene Gürtel, als gut für eine einzelne Person sein konnte.
    »Wieso wusste ich, dass du das sagst?« Sein jungenhaftes Grinsen warnte mich, noch bevor sich eine Hand auf meine Schulter legte und zudrückte. Ohne zu Zögern oder über die Abwehr nachzudenken, warf ich den Angreifer über die Schulter und hatte meinen Fuß auf seinen Hals gesetzt, bevor ich ihn erkannte.
    »Uh – Sheriff Donovan …« Ich half dem gefallenen Gesetzeshüter auf, war aber auch auf seinen nächsten Versuch vorbereitet, der meiner stützenden Hand galt. Mit einer einzigen, fließenden Bewegung hatte ich seinen Schwung ausgenutzt, seinen Arm verdreht und ihn so hinter seinen Rücken gepresst, dass ich ihn locker und ohne Anstrengung fixiert hielt.
    Klaus starrte mich an. Respekt hatte sich in seinen Blick geschlichen. »Vielleicht fangen wir doch mit Schwertkämpfen an?«
    »Du hast mein volles Interesse.« Ich ließ Donovan los – nicht ohne ihn weiterhin im Auge zu behalten. Doch er schien in seinem Stolz gekränkt und trat lieber zwei Schritte fort von mir.
    »Ich hatte gehofft, das hätte ich ohnehin.« Klaus zog beide Augenbrauen hoch und zwinkerte mir dann zu.
    Grumpf…

    Während der Rückfahrt merkte ich, wir mir langsam jeder Knochen im Leib wehzutun begann. Es war beinahe unheimlich, wie schwer so ein Schwert schon nach wenigen Minuten werden konnte. Dabei lief ich zweimal die Woche mit Hanteln und hatte längst begonnen, meine Armmuskulatur zu kräftigen. Heftige Stoß- und Drehbewegungen, gefolgt von Abwehrtricks waren allerdings bislang nicht vorgesehen gewesen. Autsch!
    »Hat es dir Spaß gemacht?«, erkundigte sich Klaus, der sich bislang ziemlich bedeckt gehalten hatte.
    Ich nickte, schlang aber meine Arme um mich, um meine Schulter- und Oberarmpartie auf beiden Seiten zu massieren.
    »Ich habe Salz besorgt«, meinte Klaus, ohne seinen Blick von der Straße zu nehmen.
    »Salz?«
    »Heißes Badewasser mit Salz – hilft gegen Muskelkater!« Er machte eine Bewegung mit dem Kopf und deutete mit dem Kinn in Richtung des Armaturenbrettes. Tatsächlich befand sich ein Pfund Salz hinter der Klappe.
    »Danke!« Ich nahm die Packung zur Hand und ließ es nicht mehr los, bis wir zu Hause waren. Und auch da trennte ich mich erst von dem Wundermittel, als das Badewasser eingelaufen war. Selbst die Kontrolle von Megs Tablettenschatulle und der darin befindlichen Pille erledigte ich mit nur einer Hand. Zum Glück war alles noch genau wie geplant, und genau wie geplant nahm Tante Meg tatsächlich jeden Tag brav eine der Pillen ein. Wahrscheinlich nur, damit Klaus keinen Verdacht ob ihres Babyplans schöpfte, aber warum sie es tat, war mir ehrlich gesagt schnuppe. Hauptsache, sie tat es.
    Ich verteilte das Salz in dem ziemlich heißen Wasser und kletterte in die Wanne. Himmlisch! Genießerisch ließ ich mich in das entspannende Nass gleiten. Das war genau, was ich jetzt brauchte. Ich schloss die Augen. Im nächsten Augenblick war David da. Doch statt zu fluchen und ihn fortzuschicken, winkte ich ihn näher. Als er bei mir war und sich zu mir beugte, zog ihn zu mir und presste meinen Mund auf seinen und er ließ mich, küsste mich wie ein Verhungernder, der nur für diesen Moment lebte und …
    Ich öffnete die Augen. DAS durfte doch wohl nicht wahr sein! Erst tauchten plötzlich die beiden Nachtmahre Elijah und Jonah in meinen Träumen auf und nun auch noch David. Was war los mit mir? Hatte ich es so verdammt nötig?
    Wütend auf mich selbst tauchte ich unter, achtete aber sorgfältig darauf, trotz geschlossener Augen nicht wieder in irgendeinen Tagtraum hineinzugeraten. Stattdessen konzentrierte ich mich auf alles andere, meine Empfindungen, Emotionen, das Wasser auf meiner Haut, die Geräusche im Haus … und … da waren nicht nur Geräusche in unserem Haus, da waren auch Stimmen. Ich hielt die Luft an und glitt wieder unter Wasser wieder ab. Eindeutig ein Mann und eine Frau. Und die Frau war nicht Tante Meg!
    Empört

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