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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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an und ließ mich zurückführen.
    Kurz vor dem Pool entdeckte ich Daryl. Er lag schlafend auf einer unserer Sonnenliegen und schien mit sich selbst und der Welt im Reinen zu sein. Sein Gesichtsausdruck war friedlich und entspannt und nichts deutete darauf hin, dass er ein Doofmann war. Niemand, der so ein Arsch war, hatte es verdient so gut zu schlafen und dabei noch so nett auszusehen. Erst dann fiel mir mein Denkfehler auf und ich starrte Klaus an. Nein … tatsächlich wollte ich nicht wissen, was er gemacht hatte … kein bisschen.
    Unbeirrt von Daryl oder meinem Blick führte mich Klaus weiter. Auf Höhe des Pools blieb er plötzlich stehen. Seine Haltung veränderte sich kaum merklich – und doch war er auf einmal ein ganz anderer Mensch. Ein Mensch, den ich gar nicht kannte. Aufmerksam, gefährlich.
    Ich folgte seinem Blick und entdeckte Talbot, der sich unter die Menge gemischt hatte und mit Forman redete.
    »Entschuldige mich!« Obwohl Klaus’ Stimme ruhig und gefasst war, war sein Gesichtsausdruck zum Fürchten, seine Nasenflügel leicht gebläht, und sein ganzer Körper angespannt, als er seinen Arm aus meinem Griff befreite und Richtung Talbot ging.
    Forman schien die Situation sofort zu begreifen, denn er trat einen Schritt zurück und überließ Talbot Klaus.
    Bevor ich mehr sehen konnte, verstellte mir David die Sicht und lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich.
    »Na? Wie fühlt man sich ohne Jonah und Elijah? Mit welchem von beiden hattest du doch gleich aktuell was?«
    »Du bist betrunken«, behauptete ich, weil er bedenklich lallte.
    »Noch nicht halb so sehr, wie ich noch werden möchte.« Er schlang seinen Arm um meine Taille und zog mich näher.
    »Brauchst du nicht noch einen dritten Freund?«
    Ich machte mich aus Davids Griff frei und spähte zu der kleinen Gruppe um Talbot. Zu gerne wäre ich Mäuschen gewesen und hätte gelauscht, doch das war hier vollkommen unmöglich. Außerdem wurde die Diskussion sehr ruhig und still geführt. Auch wenn es ein- zweimal so wirkte, als wenn diese Tatsache hauptsächlich Formans Verdienst war. Schließlich verlegten Klaus und Talbot ihr hitziger werdendes Gespräch neben das Haus.
    »Hörst du mir überhaupt zu?«
    David verlagerte sein Gewicht und versperrte mir abermals den Blick. Was nicht viel machte, da Klaus und Talbot ohnehin aus meinem Sichtfeld gingen.
    Ohne mich an David zu stören, drehte ich mich um und ging halb um den Pool herum. Obwohl meine Haltung und mein Verhalten eindeutig waren, folgte mir mein Ex. Immerhin blieb er schräg neben mir stehen, so dass ich einen ungehinderten Blick auf Klaus und Talbot hatte. Meine Annahme, dass die Ruhe hauptsächlich von Forman erzwungen gewesen war, erwies sich als richtig. Denn nun gestikulierten die beiden quasi mit Händen und Füßen und schienen ganz und gar nicht einer Meinung zu sein. Ein paar Mal deutete Talbot in Richtung Garten, aber es blieb meiner Fantasie überlassen, was er wohl mit dem Grünzeug, der Feier oder mir meinte. Vielleicht hatte ich inzwischen auch nur ein übergroßes Ego-Problem und litt unter akutem Solipsismus, aber mein Gefühl sagte mir, dass Talbot nicht gerade zu meinen größten Fans zählte und nur deswegen hier war.
    »Du hörst mir immer noch nicht zu!«, behauptete David – zu Recht.
    Ich blinzelte und wandte mich ihm zu. »Entschuldigung. Ich war abgelenkt.«
    »Neugierde hat schon so manche Katze umgebracht«, murmelte er, klang aber friedfertiger als sonst. Mehr nach Küssen und Schmusen.
    Es machte mich schwach – beinahe. »Was willst du, David?«
    »Dich!«
    Ich lachte, es war sogar ehrlich. Und es gefiel David kein bisschen. »Pass auf, Lizzy …« Obwohl ich ihn noch hörte, war es doch Klaus, der mich überraschte. Er packte Talbots Arm und hatte ihn so schnell auf dessen Rücken gedreht, dass ich die Bewegung nicht einmal gesehen hatte. »… ich will dich …« Unsanft beförderte er meinen Rektor gen Ausgang und ließ ihn erst los, als er auf der Straße stand. Sekunden später hatte er das Gartentor von innen verschlossen. »… für mich alleine … bin aber auch bereit, dich mit den beiden anderen zu teilen …« Klaus drehte sich um und als er wieder zurückkam machte sogar mir sein Blick genug Angst, um mich endgültig wieder auf David zu konzentrieren. »… du hast Zeit bist zu meinem Geburtstag, bis zu dem Moment, an dem ich die Kerzen auf meiner Torte auspuste und die letzte erlischt.«
    »Sehr poetisch!«, meinte ich trotz des Kloßes, der

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