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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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nur noch ein entferntes Rauschen – ließ ich mich auf meiner Bank nieder. Hinter dem ganzen Grünzeug würde hoffentlich so bald niemand nach mir suchen.
    »Gesellschaft? Fußmassage?« Max betrachtete meine Füße, die ich von den Sandalen befreit hatte und mit denen ich nun durch das Gras fuhr. So, als zöge er eine Massage tatsächlich in Betracht.
    »Einen Liebhaber?« Er hob vielsagend und mehrfach die Augenbrauen an und wirkte dabei wie Millhouse von den Simpsons, wenn er gegenüber Lisa anzügliche Bemerkungen machte.
    Ich boxte ihn sanft gegen die Schulter. »Idiot!«
    »Ich hab dich auch lieb!«, meinte er und traf damit den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Ich hatte ihn lieb – aber eben nicht mehr. Und da würde auch nie mehr zwischen uns sein. Es sei denn die ganzen anderen, interessanten Kerle starben plötzlich aus. Im letzten Moment verkniff ich mir die Bemerkung, dass er wie ein bester homosexueller Freund war – ohne eben auf Männer zu stehen. Nur weil wir uns gegenseitig nicht anziehend fanden, war das schließlich kein Grund, jemanden zu frustrieren oder seinem Ego einen mutwilligen Todesstoß zu versetzen. Außerdem: Wer weiß, was er geantwortet hätte?!
    »Über ein bisschen Ruhe und Einsamkeit wäre ich schon froh«, meinte ich stattdessen und schenkte ihm ein halbherziges Grinsen.
    »Sicher?«
    Ich nickte und zog die Beine an, bis meine Füße ebenfalls auf der Bank Platz fanden. Max stand auf, lächelte mich noch einmal an und ging dann zurück, um sich abermals in die Meute zu stürzen
    Vor der hatte ich noch einige Minuten Ruhe, dann bog Daryl um die Ecke und musterte mich vorwurfsvoll. »Erwischt man dich auch mal alleine?!«
    Aufgrund seiner Musterung und seines vorwurfsvollen Tonfalls lagen mir zig Entgegnungen auf der Zunge. Keine von ihnen freundlich. Ich verkniff sie mir alle. Friedensnobelpreis, ich komme!
    Ohne zu fragen oder auf eine Einladung zu warten, setzte sich Daryl neben mir auf die Bank, was meine Beine in akute Bedrängnis brachte.
    »Hast du zur Zeit einen Freund?«, erkundigte sich der Dunkelhaarige. Eine Frage, die zu plump war, um sie ungestraft zu lassen. Geistig verabschiedete ich mich von Norwegen. »Wieso, wolltest du dich bewerben?«
    »Vielleicht?!« Er sah mich an, als erwarte er spontane Begeisterungsstürme.
    »Soll ich ein Antragsformular holen? Das bräuchte ich dann bitte ausgefüllt und in dreifacher Ausfertigung zurück«, schlug ich vor.
    Zu meiner Überraschung fing er an zu lachen und offenbarte mehr Humor, als ich ihm zugetraut hätte.
    »Du hast vielleicht ein Ego!«, meinte er anschließend mit einem Hauch Bewunderung in der Stimme – aber auch mit einem Hauch Verwunderung.
    »Ich?« Interessant!
    »Wir wären ein tolles Paar!«, schwärmte er, als sei das der einzige Grund eine andere Person neben sich auf der großen Bühne der Welt zu dulden. Vielleicht hatte ich einfach nur Vorurteile, weil er schon bei der Begrüßung versucht hatte, mich zu beeinflussen, aber Daryl war so ziemlich der Letzte, den ich als Freund in Betracht ziehen würde.
    »Ja«, stimmte ich ihm zu, »aber ich brauche etwas zu trinken.«
    Ich schwang meine Beine wieder in eine korrekte Sitzposition und machte Anstalten aufzustehen. Daryl griff nach meiner Hand und Sekunden später brannte mein ganzer Körper von innen.
Jetzt
brauchte ich etwas zu trinken. Und das, obwohl mir wirklich übel zu werden drohte. Mindestens würde aber mein Kopf explodieren. Doch der elektrische Schlag setzte sich fort und meine Finger waren immer noch in der Gewalt des Tagmahr. Ich starrte auf sie, konnte sie aber nicht bewegen, mich nicht rühren. Nur die Schmerzen waren da, real. Und Daryl, der irgendetwas sagte, über das Brennen hinweg. Ich blinzelte und bemühte mich darum, ihn zu verstehen, aber es ging nicht. Es tat zu weh. Aber ich musste. Seine Augen sagten, ich muss. Kraft meines Willens biss ich mir auf die Unterlippe und diese Schmerzen reichten aus, die andere Qual kurz in den Hintergrund rücken zu lassen.
    »… wir werden uns jeden Nachmittag sehen und du wirst mich zu deinem liebsten Hobby machen und …«
    Daryls Stimme verblasste wieder, aber plötzlich war ich mir sicher, ihn auch gar nicht mehr hören zu müssen. Den gesamten, gequirlten Blödsinn, den er von sich gab … Mister Mister hatte sich gerade selbst eliminiert. Aber sowas von!
    Schlagartig erlosch das Glühen in meinen Adern und machte einem wohltuenden Frieden Platz. Ich fühlte mich leicht, schwerelos und

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