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Die Nadel.

Titel: Die Nadel. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follettl
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wahrscheinlich sofort wieder verlassen.«
    Eine Polizistin
     kam mit einer Tasse Tee und einem dicken Käse-Sandwich herein. Bloggs dankte ihr und
     machte sich gierig über das Sandwich her.
    Kincaid fuhr fort: »Wir hatten einen
     Mann zum Bahnhof geschickt, bevor der erste Zug am Morgen abfuhr. Das gleiche gilt für die
     Busstation. Wenn er die Stadt verlassen hat, muß er also entweder ein Auto gestohlen haben
     oder mitgenommen worden sein. Uns sind keine Autodiebstähle gemeldet worden.«
    »Verdammt«, sagte Bloggs, während er den Mund voll Brot hatte. Er schluckte. »Es
     könnte also gar nicht schwieriger sein, ihn aufzuspüren.«
    »Zweifellos hat er
     sich deshalb dazu entschlossen, per Anhalter zu fahren.«
    »Er könnte den Seeweg
     gewählt haben.«
    »Von den Booten, die den Hafen vor zwei Tagen verlassen haben,
     war keines groß genug, um sich darauf zu verstecken. Seitdem ist wegen des Sturms
     natürlich keines mehr ausgelaufen.«
    »Gestohlene Boote?«
    »Keine
     Anzeigen.«
    Bloggs hob die Schultern. »Wenn sie ohnehin nicht hinausfahren können, kommen die Eigentümer vielleicht gar nicht zum Hafen. Dann würde ein Diebstahl unbemerkt bleiben, bis der Sturm vorbei ist.«
    Ein Beamter sagte: »Daran haben wir nicht gedacht, Chef.«
    »Stimmt«, erwiderte Kincaid.
    Bloggs schlug vor: Vielleicht könnte der Hafenmeister sich alle Liegeplätze ansehen – «
    »Kapiert«, sagte Kincaid. Er war schon dabei, eine Nummer zu wählen. Einen Moment später sagte er. »Käpt’n Douglas? Hier ist Kincaid. Ja, ich weiß, zivilisierte Menschen schlafen zu dieser Stunde. Aber das Schlimmste kommt noch – ich möchte, daß Sie einen Spaziergang im Regen machen. Ja, Sie haben richtig gehört . . . «
    Die anderen Polizisten lachten.
    Kincaid legte die Hand über die Sprechmuschel und meinte zu Bloggs: »Sie wissen doch, was man über die Seemannsprache sagt? Es stimmt.« Er sprach wieder ins Telefon. »Gehen Sie bitte alle Anlegestellen ab, und notieren Sie alle Boote, die nicht am üblichen Platz liegen. Geben Sie mir die Namen und Adressen – und die Telefonnummern, wenn Sie sie kennen – der Eigentümer. Ja. Ja, ich weiß . . . einen Doppelten. Na schön, eine ganze Flasche. Und auch Ihnen einen guten Morgen, alter Freund.« Er hängte ein.
    Bloggs lächelte. »Starker Tobak?«
    »Wenn ich das mit meinem Knüppel täte, was er vorgeschlagen hat, könnte ich mich nie mehr hinsetzen.« Kincaid wurde ernst. »Er wird ungefähr eine halbe Stunde brauchen. Dann brauchen wir zwei Stunden, um alle Adressen zu überprüfen. Vielleicht lohnt’s sich, obwohl ich immer noch glaube, daß ihn jemand mitgenommen hat.«
    »Ich auch«, sagte Bloggs.
    Die Tür öffnete sich, und ein Mann mittleren Alters in Zivilkleidung kam herein. Kincaid und seine Leute standen auf; Bloggs erhob sich ebenfalls.
    »Guten Morgen, Sir«, grüßte Kincaid. »Das ist Mr. Bloggs. Mr. Bloggs, Richard Porter.«
    Sie schüttelten einander die Hand. Porter hatte ein rotes Gesicht und einen sorgfältig gepflegten Schnurrbart. Er trug einen zweireihigen, kamelfarbenen Mantel. »Freut mich. Ich bin das Rindvieh, das den Burschen nach Aberdeen mitgenommen hat. Sehr peinlich.« Er sprach dialektfrei.
    »Sehr erfreut«, sagte Bloggs. Dem ersten Eindruck nach wirkte Porter genau wie ein Trottel, der einen Spion durch das halbe Land kutschieren würde. Bloggs kannte den Typ jedoch; hinter dem Anschein hohlköpfiger Herzlichkeit konnte sich durchaus ein scharfer Intellekt verbergen. Er fragte: »Wie kamen Sie darauf, daß der Mann, den Sie mitnahmen, der . . . der Stilettmörder war?«
    »Ich hörte von dem abgestellten Morris. Genau an der Stelle war ich ihm begegnet.«
    »Sie haben das Bild gesehen?«
    »Ja. Natürlich konnte ich den Burschen nicht genau erkennen, da es während der Fahrt meistens dunkel war. Aber ich habe doch genug gesehen, im Licht der Taschenlampe unter der Motorhaube und danach, als wir nach Aberdeen kamen – da dämmerte es schon. Wenn man mir nur das Bild gezeigt hätte, würde ich sagen, daß er es gewesen sein könnte . Da ich ihn aber so nahe bei der Stelle mitnahm, wo der Morris gefunden wurde, bin ich sicher, daß er es war.«
    »Das glaube ich auch.« Bloggs dachte einen Moment lang nach. Welche nützliche Auskunft konnte er von dem Mann bekommen?
    »Welchen Eindruck hat Faber auf Sie gemacht?« fragte er schließlich.
    Porter antwortete sofort: »Er wirkte erschöpft, nervös und entschlossen – in dieser

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