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Die Nadel.

Titel: Die Nadel. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follettl
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man ihn nicht.«
    »Er
     wohnt erst seit etwa einer Woche hier«, bemerkte derHauswirt
     vorsichtig. »Ich weiß fast gar nichts über ihn. Er ist aus Nordwales gekommen, um in
     einer Fabrik zu arbeiten.«
    »Wenn er so gesund gewesen wäre, wie er aussah, hätte
     er Soldat sein müssen«, sagte der Sergeant. Er öffnete den Koffer auf dem
     Tisch. »Verflucht, was ist das denn?«
    Der Hauswirt und der alte Mann hatten sich
     inzwischen in das Zimmer vorgeschoben. Der Hauswirt erklärte: »Das ist ein Funkgerät«,
     während der alte Mann gleichzeitig sagte: »Er blutet.«
    »Rühren Sie die Leiche
     nicht an!« warnte der Segeant.
    »Er hat ein Messer in den Bauch gekriegt«, sagte
     der alte Mann unbeirrt.
    Der Sergeant hob behutsam eine der leblosen Hände, die auf
     der Brust lagen, hoch und entdeckte einen kleinen Fleck getrockneten Blutes. »Er hat
     geblutet«, sagte er. »Wo ist das nächste Telefon?«
    »Fünf Häuser weiter
     unten«, antwortete der Hauswirt.
    »Schließen Sie dieses Zimmer ab, und bleiben Sie
     draußen, bis ich zurückkomme.«
    Der Sergeant verließ das Haus und klopfte an die
     Tür des Nachbarn, der ein Telefon hatte. Eine Frau öffnete. »Guten Morgen, Madam. Darf
     ich Ihr Telefon benutzen?«
    »Kommen Sie herein.« Sie zeigte ihm das Telefon, das
     auf einem Tischchen im Flur stand. »Was ist passiert – etwas Aufregendes?«
    »Ein
     Mieter ist in einer Pension gestorben, etwas weiter die Straße rauf«, sagte er, während
     er wählte.
    »Ermordet?« fragte sie mit aufgerissenen Augen.
    »Das
     überlasse ich den Experten. Hallo? Superintendent Jones, bitte. Hier spricht Canter.« Er
     sah die Frau an. »Darf ich Sie bitten, eben in die Küche zu gehen, während ich mit
     meinem Chef spreche?«
    Sie gehorchte enttäuscht.
    »Hallo, Chef. Die Leiche
     hat eine Stichwunde, und im Koffer ist ein Funkgerät.«
    »Wie war noch die Adresse, Sarge?«
    Sergeant Canter gab sie
     ihm.
    »Ja, das ist die, die sie beobachtet haben. Das ist Sache des MI5,
     Sarge. Gehen Sie zu Nummer 42, und erzählen Sie den Beschattern dort, was Sie gefunden
     haben. Ich rede mit deren Chef. Also los!«
    Canter dankte der Frau und überquerte
     die Straße. Er war ziemlich aufgeregt. Dies war erst sein zweiter Mord in 31 Jahren als
     städtischer Polizist, und er hatte sogar mit Spionage zu tun! Vielleicht schaffte er es
     doch noch bis zum Inspektor. Er pochte an die Tür von Nummer 42. Sie öffnete sich, und
     zwei Männer standen vor ihm.
    Sergeant Canter fragte: »Sind Sie die Geheimagenten
     vom MI5?«
    Bloggs traf zur selben Zeit ein wie der Mann vom
     Special Branch, Detective-Inspector Harris, den er noch aus seinen Tagen bei Scotland Yard
     kannte. Canter zeigte ihnen die Leiche.
    Sie standen einen Augenblick lang still und
     betrachteten das friedliche junge Gesicht mit dem blonden Schnurrbart.
    Harris
     fragte: »Wer ist das?«
    »Sein Codename ist Blondie«, erklärte Bloggs. »Wir
     nehmen an, daß er vor zwei Wochen mit dem Fallschirm abgesprungen ist. Wir fingen einen
     Funkspruch ab, in dem er mit einem anderen Agenten ein Treffen ausmachte. Da wir den Code
     kannten, konnten wir den Treffpunkt überwachen. Wir hofften, daß Blondie uns zu dem
     eigentlich gesuchten Agenten führen würde. Der ist viel gefährlicher.«
    »Und was
     ist hier passiert?«
    »Keine Ahnung.«
    Harris warf einen Blick auf die Wunde
     in der Brust des Agenten. »Stilett?«
    »Wahrscheinlich. Saubere Arbeit. Unter den
     Rippen durch direkt ins Herz. Geht ganz schnell.«
    »Es gibt schlimmere
     Todesarten.«
    Sergeant Canter warf ein: »Möchten Sie sehen, wie er hereingekommen ist?«
    Er führte sie nach unten in die Küche. Sie schauten sich den Fensterrahmen und die unzerbrochene Glasscheibe an, die auf dem Rasen lag.
    »Außerdem ist die Zimmertür mit einem Dietrich geöffnet worden«, sagte Canter.
    Sie setzten sich an den Küchentisch, und Canter machte Tee. Bloggs bemerkte: »Es geschah in der Nacht, nachdem ich ihn am Leicester Square aus den Augen verloren hatte. Ich habe alles versaut.«
    »Niemand ist vollkommen«, sagte Harris.
    Sie tranken ihren Tee und schwiegen eine Weile. »Wie geht’s dir eigentlich?« fragte Harris. »Du läßt dich im Yard nicht mehr sehen.«
    »Viel zu tun.«
    »Wie geht’s Christine?«
    »Bei einem Bombenangriff umgekommen.«
    Harris’ Augen weiteten sich. »Du armer Kerl.«
    »Bei dir alles in Ordnung?«
    »Habe meinen Bruder in Afrika verloren. Kanntest du

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