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Die nächste Begegnung

Die nächste Begegnung

Titel: Die nächste Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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hat uns was von dem Ort hier gesagt, bis einen Tag vor dem Rendezvous ... Chelsea ist überzeugt, wir sind irgendwie in eines von den Raumkolonisierungsexperimenten von der ISA verwickelt. Sie sagt, wir bleiben 'ne Weile hier, dann werden wir auf den Mars gebracht, damit sie die zwei verschiedenen Kolonien vergleichen können.«
    Murillo lachte. »Wie ich sehe, hat Chelsea sich seit der Landung der Ninha nicht verändert.« Dann fuhr er ernster fort: »Weiß du, Juanita und ich, wir hatten da auch so unsere Zweifel, besonders nach der ersten Woche hier ... und keiner hat irgendeinen von diesen Fremden gesehen. Wir sind ganze zwei Tage lang nur rumgelaufen und haben mit den andren gesprochen. Wir haben regelrecht auf eigene Faust nachgeforscht. Am Ende waren wir dann überzeugt, dass die ISAErklärung der Wahrheit entspricht. Erstens ist das Ganze zu ungeheuerlich, als dass es eine Lüge sein könnte. Und zweitens war diese Frau von dem Wakefield doch sehr überzeugend. In der öffentlichen Versammlung hat sie fast zwei Stunden lang auf Fragen geantwortet, und weder Juanita noch ich haben sie bei einer einzigen Unstimmigkeit ertappt.«
    »Also, mir fällt es einfach schwer, mir vorzustellen, dass jemand zwölf Jahre hindurch einfach schlafen kann«, sagte Travis kopfschüttelnd. »Aber gewiss. So ging es uns auch. Aber wir haben uns dieses Somnarium angeschaut, in dem die Familie Wakefield angeblich schlief. Alles war genau so, wie diese Nicole es uns besch ri eben hat. Übrigens ist der ganze Bau immens. Da sind genug Kammern und Kojen, um jeden Einzelnen aus unserer Kolonie unterzubringen, falls nötig ... Und es ergibt einfach keinen Sinn, dass die ISA eine derart gigantische Anlage hätte bauen sollen, nur um einen Schwindel zu untermauern.«
    »Vielleicht hast du ja recht.«
    »Also, wir haben jedenfalls beschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Jedenfalls vorläufig. Und über unsere Lebensumstände können wir uns ja wirklich nicht beklagen. Die Unterbringung ist erstklassig. Juanita und ich, wir haben sogar unsern eigenen Lincoln, der uns daheim und im Laden hilft.«
    Ellie war dem Gespräch mit gespitzten Ohren gefolgt. Sie e ri nnerte sich an das, was ihre Mutter ihr abends zuvor gesagt hatte, als sie fragte, ob sie mit Benjy einen Streifzug durch das Village machen dürfe. »Doch, ich glaub schon, Kleines«, hatte Nicole gesagt. »Aber falls jemand euch als Wakefield erkennt und anfängt, euch auszufragen, dann redet nicht mit den Leuten. Seid höflich, aber kommt so schnell wie möglich heim. Mister Macmillan will nicht, dass wir vorläufig zu anderen Leuten über unsere Erlebnisse sprechen, außer zu ISA-Angehörigen natürlich.«
    Benjy war inzwischen allein weitergeschlendert. Als Ellie merkte, dass er nicht mehr neben ihr war, ge ri et sie in Panik.
    »Was glotzte denn so blöd, Kumpel?«, hörte Ellie plötzlich eine Männerstimme am anderen Ende des Ladens knurren.
    »Sie hat so schö-öne Haa-re«, antwortete Benjy. Er stand im Durchgang und hinderte so einen Mann und dessen weibliche Begleitung am Weitergehen. Er lächelte und streckte die Hand nach den prachtvollen langen blonden Haaren der Frau aus. »Darf ich es an-fas-sen?«, bat er.
    »Ja, sag mal, spinnst du? — Hau ab!«
        Aber jetzt war Ellie bereits an der Seite ihres Bruders. Sie begriff, dass der Mann wütend war, aber sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie stupste Benjy sacht an der Schulter. »Schau mal, Ellie«, rief er und verschliff die Wörter vor Aufregung noch mehr als sonst, »schau doch-mal-was-für-wun-derschöne-gelbe-Haa-re die hat.«
    »Ist der Idiot da ein Freund von dir?«, fragte der große Mann Ellie.
    »Benjamin ist mein Bruder«, antwortete Ellie, mühsam beherrscht.
    »Na, dann schau mal, dass du ihn hier wegschaffst ... Er belästigt meine Frau.«
    Ellie raffte all ihren Mut zusammen: »Mein Bruder meint damit nichts Böses. Er hat nur noch nie lange blonde Haare aus der Nähe gesehen.«
    Der Mann schnitt eine Grimasse, teils vor Zorn, teils in Verlegenheit. »Waas?« Er schaute seine Frau an. »Was issen mit den zwei beiden da los? Der eine issen Trottel, und die andre ist unversch ...«
    »Seid ihr nicht zwei von den Wakefield-Kindern?«, unterbrach eine weibliche Stimme in Ellies Rücken, und Ellie, in ihrer Bedrängnis, fuhr herum. Und dann stand Senhora

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