Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die nächste Begegnung

Die nächste Begegnung

Titel: Die nächste Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
Vom Netzwerk:
Schulsporthalle. Er trank von seinem Mineralwasser, und als die langsame Musiknummer zu Ende ging und die zehn, zwölf Paare auf der weiten Tanzfläche anhielten, warf er einen Blick auf seine Uhr. Katie und Olaf Larsen, ein langer Schwede, dessen Vater zum Stab von Commander Macmillan gehörte, küssten sich flüchtig, ehe sie sich auf Patrick zu in Bewegung setzten. »Olaf und ich gehen ein bisschen raus, 'ne Zigarette rauchen und einen Schluck Whiskey trinken«, sagte Katie, als sie bei Patrick angelangt waren. »Komm doch mit.«
    »Wir sind sowieso schon spät dran, Katie«, erwiderte Patrick. »Wir haben versprochen, d as s wir bis halb eins daheim sind.«
    Der Schwedenbrocken klopfte ihm herablassend auf den Rücken. »Los, komm schon mit raus, Junge«, sagte er. »Werd mal 'n bisschen lockerer. Deine Schwester und ich, wir amüsieren uns prachtvoll.«
    Olaf war bereits betrunken. Der Alkohol und das Tanzen hatten sein hübsches Gesicht gerötet. Er deutete in den Saal. »Siehst du die kleine Rothaarige da drüben, weißes Kleid, dicke Titten? Sie heißt Beth und ist 'ne heiße Nummer. Die wartet schon den ganzen Abend drauf, dass du sie zum Tanzen aufforderst. Soll ich euch bekannt machen?«
    Patrick schüttelte den Kopf. »Also, hör mal, Katie, ich will jetzt gehen. Ich hab hier geduldig gesessen und gewartet ...«
    »Ach, noch 'ne halbe Stunde, kleiner Bruder«, unterbrach Katie. »Ich geh 'ne Weile raus, und dann komm ich wieder und tanze noch ein paar Nummern. Und dann gehen wir. Okay?«
    Sie gab Patrick einen Kuss auf die Wange und strebte mit Olaf der Tür zu. Das Audiosystem der Turnhalle dröhnte einen schnellen Rhythmus. Patrick sah fasziniert zu, wie die jungen Paare sich synchron zu dem schweren Beat der Musik bewegten. »Du tanzt nicht?«, fragte ein junger Mann, der am Rande der Tanzfläche auf ihn zukam.
    »Nein«, antwortete Patrick. »Ich hab es nie versucht.«
    Der junge Mann blickte Patrick merkwürdig an. Dann blieb er stehen und lächelte. »Na klar«, sagt er »du bist einer von den Wakefields. Hallo, ich bin Brain Walsh. Aus Wisconsin, mitten in den Vereinigten Staaten. Meine Eltern sollen hier den Universitätsbetrieb aufziehen.«
    Seit sie vor Stunden zu der Tanzerei erschienen waren, hatte Pat ri ck außer mit Katie mit keinem Menschen mehr als ein, zwei Worte gewechselt. Dankbar schüttelte er Brains Hand, und die beiden schwatzten ein paar Minuten lang nett miteinander. B ri an hatte gerade das halbe Vor-Examen in Computertechnik hinter sich, als man seine Familie für die Lowell-Kolonie auswählte. Er war zwanzig, einziges Kind. Und außerdem war er ungeheuer neugie ri g, etwas über Patricks Erlebnisse zu erfahren.
    Nachdem sie die Scheu etwas abgebaut hatten, fragte er: »Sag mal, gibt es dieses Ding, das als Nodus bezeichnet wird, wirklich? Oder ist das bloß wieder so eine hirnrissige Sto ry , die sich ISA zusammengeträumt hat?«
    »Nein«, antwortete Patrick (und vergaß völlig, dass er über diese Dinge nicht sprechen sollte). »Den Nodus gibt es ganz bestimmt. Mein Vater sagt, es ist eine Test- und Veredelungsanlage der Aliens.«
    Brian lachte spontan und freundlich. »Also gibt es da draußen in Siriusnähe wirklich ein gigantisches Triangel, das von einer unbekannten Übermenschenrasse gebaut wurde? Und sein Zweck ist es, denen das Studium anderer raumfahrtüchtiger Wesen zu ermöglichen? Wozu! Das ist ehrlich die beste Lügengeschichte, die ich je gehört hab. Aber im Grunde war schließlich fast alles, was uns deine Mutter bei diesem öffentlichen Hearing sagte, einfach unglaublich. Ich gebe aber gern zu, dass die Existenz dieser Raumstation hier und das technologische Perfektionsniveau der Roboter ihren Aussagen einige Glaubwürdigkeit verleihen.«
    »Alles, was meine Mutter gesagt hat, ist wahr«, sagte Patrick. »Und das, was es da an wirklich unglaublichen Sachen gibt, wurde absichtlich weggelassen. So hatte meine Mutter zum Beispiel einmal ein Gespräch mit einem Mantelaal, der sich in einer Blasensprache ausdrückte. Außerdem ..« Patrick erinnerte sich an die Ermahnung seiner Mutter und brach ab.
    Brian war fasziniert. »Ein Mantelaal?«, fragte er. »Und wie hat sie verstanden, was er sagte?«
    Patrick blickte auf seine Uhr. »Entschuldige, Brian«, sagte er dann abrupt, »aber ich bin mit meiner Schwester gekommen, und ich muss jetzt zu ihr ...«
    »Ist sie das Mädchen mit dem roten, verdammt tief ausgeschnittenen Fähnchen?«
    Patrick nickte. Brian legte

Weitere Kostenlose Bücher