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Die nächste Begegnung

Die nächste Begegnung

Titel: Die nächste Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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man ihnen diesmal die Wahrheit sagte. »Ach, geh doch weg, Mann«, hat Willis Meeker gesagt, »hält der uns wirklich für dermaßen blöd? Ein Haufen von ETs haben das Ganze da gebaut und die irren Roboter dazu? Nee, das Ganze ist bloß Staffage. Wir sind bloß die Testviecher in so 'ner neuen Knastkonzeption.«
    »Aber Willis«, hatte Malcolm Peabody erwidert, »was ist dann mit all diesen anderen Leuten, denen von der Pinta und der Ninha? Ich hab mit einigen von denen gesprochen. Das sind normale Leute, also, ich meine, sie sind keine Strafgefangenen. Falls deine Theorie stimmt, wieso sind die dann hier?«
    »Woher, verdammt, soll ich das wissen, Schwuli? Ich bin schließlich kein Genie. Ich weiß bloß, dass dieser Macmillan- Fatzke uns 'nen Haufen verpanschte Scheiße erzählt.«
    Eponine ließ sich jedoch von ihren Bedenken bezüglich Macmillans Statements nicht davon abhalten, mit Kimberly nach Central City zu fahren und Zuweisungsanträge für die drei Wohneinheiten in Hakone einzureichen. Diesmal hatten sie bei der Ziehung Glück und bekamen das von oben bevorzugte Objekt zugesprochen. Die beiden Frauen brauchten einen Tag für den Einzug in die Einheit am Rand des Sherwood Forest, dann meldeten sie sich im Stellungsbüro im Verwaltungsgebäude zur Arbeitsvermittlung.
    Da die ersten beiden Raumschiffe eine ganze Weile vor der Santa Maria angekommen waren, war der Eingliederungsprozess, die »Integrierung in das Leben in New Eden«, ziemlich genau festgesetzt. Es dauerte praktisch nur einen Moment, einen Arbeitsplatz für Kimberly zu finden, die ja nun wirklich über außergewöhnlich gute Qualifikationen als Klinikschwester verfügte: im Zentralkrankenhaus.
    Eponine hatte Vorbesprechungen mit dem Oberschulrat und vier anderen Lehrern, ehe sie den Posten an der Central Highschool annahm. Die Stellung bedingte eine kurze Pendelfahrt im Zug; hingegen hätte sie den Weg täglich zu Fuß machen können, hätte sie die Stelle in der Hakone Middleschool angenommen. Aber sie fand, die Mühe würde sich lohnen. Sie mochte den Vorstand und das Lehrergremium spontan gern, die an der Highschool unterrichteten.
    Die sieben andren Ärzte in der Klinik begegneten anfänglich ihren beiden Knast-Kollegen mit misstrauischem Vorbehalt, besonders Dr. Turner, in dessen Dossier dunkel Bezug genommen wurde auf seine brutalen Morde, ohne dass jedoch irgendeiner der mildernden Umstände erwähnt worden wäre. Nach etwa einer Woche allerdings, während der Robert Turners außerordentliche Geschicklichkeit, sein Wissen und sein Berufsethos allen deutlich erkennbar geworden waren, wählte die Klinikbelegschaft ihn einstimmig zum Direktor. Die Wahl verblüffte Dr. Turner einigermaßen, und er verpflichtete sich in einer kurzen Dankesrede feierlich, sich uneingeschränkt dem Wohl der Kolonie zu widmen.
    Seine erste Amtshandlung bestand in dem Antrag an die provisorische Regierung, jeden Bürger New Edens einer umfassenden medizinischen Untersuchung zu unterziehen, damit die gesundheitlichen Personaldaten jedes Einzelnen auf den aktuellen Stand gebracht werden könnten. Nach Billigung des Antrags entsandte Dr. Turner die Tiasso-Roboter als ärztliche Assistenten in jeden Winkel der Kolonie. Die Bioten nahmen sämtliche Routineuntersuchungen vor und sammelten die Daten für die spätere ärztliche Analyse. Gleichzeitig begann der unermüdliche Dr. Turner in Anlehnung an den exzellenten Datenverbund, wie er zwischen sämtlichen Krankeneinrichtungen im Großraum von Dallas/Texas/USA bestanden hatte, mit mehreren der Einstein-Roboter ein vollcomputerisiertes Gesundheitsüberwachungssystem für die Kolonisten zu entwickeln.
    Am Ende der dritten Woche nach dem Andocken der Santa Maria an Rama saß Eponine eines Abends allein zu Hause, wie gewohnt. Kimberlys Tagesplan hatte sich bereits gut eingespielt, und sie war fast nie in der gemeinsamen neuen Wohnung. Wenn sie nicht Dienst im Krankenhaus hatte, war sie mit Toshio Nakamura und seinen Kumpanen unterwegs. Das Videophon summte, und auf dem Schirm erschien Malcolm Peabodys Gesicht.
    »Eponine«, sagte er verlegen, »ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
    »Was gibt's denn, Malcolm?«
    »Ich bekam vor etwa fünf Minuten den Anruf von einem gewissen Dr. Turner vom Krankenhaus. Er sagt, es gibt da ein paar >Unklarheiten< bei den Proben, die diese Roboter letzte Woche genommen haben. Er möchte, dass ich mich zu einer genaueren Untersuchung in seine Klinik begebe.«
    Eponine wartete höflich

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