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Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman

Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman

Titel: Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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Schlechtes Zeichen!)
Ich könnte in Genf mein Französisch auffrischen. Falls ich jemals auf Karl Lagerfeld treffen sollte, könnten wir uns dann auf Französisch unterhalten. So etwas macht immer enormen Eindruck.
Leo ist nicht gerade eine Offenbarung im Bett. Vorteil bei Beziehung zu dritt wäre somit: Ich müsste nicht mehr mit ihm schlafen. Das kann dann Aurora machen. Nachteil wäre: Hätte gar keinen Sex mehr.
    15  Uhr  31 . Uaaah. Ich hätte Paul und diesen Bernd Morgenroth (der vermutlich bereits wegen Steuerhinterziehung gesucht wird) einfach mit dem Brotmesser erstechen sollen. Warum komme ich immer erst hinterher auf so etwas?
    15  Uhr  35 . Warum nur fällt mir auf einmal kein Grund mehr ein, mit Leonard zusammenzubleiben? Noch vor drei Tagen hätte ich haufenweise Gründe aufzählen können, für diesen Kerl in ein Flugzeug zu steigen. Und jetzt?
    15  Uhr  50 . Habe Wodkaflasche einer Frau in die Hand gedrückt, die den Alkohol mindestens genauso gut brauchen kann. Ich musste nämlich mit ansehen, wie sie sich vor der Sicherheitskontrolle von einem Kerl verabschiedet hat, der aussah wie Richy Müller. Und wenn ich mich recht erinnere, spielt der auch manchmal im Tatort mit. Genau wie Erol Sander. Da scheint mir Unheil ja geradezu vorprogrammiert zu sein.
    15  Uhr  55 . Oh, mein Handy klingelt. Urgs. Es ist Paul-Casanova-Rosen. Da geh ich nicht ran.
    15  Uhr  56 . Nein, definitiv nicht.
    15  Uhr  57 . Lalala, da kann er es noch so lange klingeln lassen.
    16  Uhr  02 . Oh. Er hat aufgegeben. Ist das zu fassen? Der Mann glaubt doch nicht, ich würde mich von sechzehn läppischen Klingelzeichen erweichen lassen? Idiot.
    16  Uhr  05 . Eventuell hätte ich doch rangehen sollen. Manchmal gibt es ja eine ganz simple Erklärung für einen komplizierten Sachverhalt.
    Mögliche Erklärungen für das Drama am Frühstückstisch:
    1.Hm. Tja. Also 

    2.Der Mann von Birte Morgenroth ist gar nicht ihr Mann, sondern ein schizophrener Krimineller, der besondere Freude daran empfindet, anderen einen Bären aufzubinden. (Theorie scheitert leider daran, dass der schizophrene Irre über Insiderinformationen verfügte, die einem normalen Schizophrenen nicht zugänglich sind.)
    3.Paul hat das Ganze arrangiert, um zu sehen, wie ich reagiere. Anhand meines Verhaltens hoffte er zu erkennen, ob meine Gefühle für ihn echt sind oder ob ich nur hinter teuren Klamotten her bin und dafür kleine Unwegsamkeiten wie seine Affäre mit der Arzthelferin in Kauf nehme. (Ist bislang meine Lieblingstheorie.) Falls sich meine Gefühle als echt erweisen, würde er mir hinterhereilen, seine Pläne in der Schweiz aufgeben und hier am Flughafen um meine Hand anhalten.
    Hach.
    Moment, ich setze mich mal kurz um, damit er mich auch findet.
    4.Ich habe das Ganze nur geträumt. Sex, Alkohol und Stress haben mich in eine Art Wachkoma fallen lassen, aus dem ich nie wieder aufwachen werde. (Scheißidee.)
    15  Uhr  20 . Oh, schon wieder Telefon. War dieses Mal Elisa. Ich erzählte ihr alles, und sie kam komplett durcheinander.
    «Moment mal, Paul hat eine Affäre mit seiner Arzthelferin, und deren Ehemann bittet ihn, sie weiter zu beglücken? Hat der Typ sie noch alle?»
    «Na ja. Der Typ hat einen Schnurrbart.»
    «Verstehe.»
    «Außerdem will er bis zur Scheidung noch ein bisschen Geld vor seiner Frau verstecken.»
    «Okay, aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum du dich darüber so aufregst. Ich dachte, du kannst diese Morgenroth sowieso nicht ausstehen. Dann gibt es doch für dich auch kein Grund zum Weinen, oder?»
    «Na ja 

»
    «Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?», fragte sie streng.
    «Ich habe mit ihm geschlafen.»
    « MIT DEINEM ARZT ?» Sie schrie die Worte beinahe.
    «Na ja, eigentlich eher mit meinem Mann.»
    «Mit deinem Mann? Was für ein Mann? Ich dachte, wir reden von Paul Rosen?»
    Harrr. Das kommt dabei heraus, wenn man sich mit seinen besten Freundinnen nicht regelmäßig über alles austauscht. Kaum lässt man die kleinste Kleinigkeit weg, schon herrscht absolute Verwirrung.
    «Es geht um beide», sagte ich geduldig. «Sie sind sozusagen ein und derselbe Scheißkerl.»
    «Und wie hat der
Scheißkerl
versucht, das Ganze zu erklären? Ich meine, ist der vielleicht mal auf die Idee gekommen, etwas zu seiner Verteidigung zu sagen? So etwas wie
Schatz, es ist nicht so, wie du denkst
, zum Beispiel? Oder vielleicht sogar was Besseres?»
    «Nein, ist er nicht. Ich glaube allerdings, er war genauso

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