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Die naechste Frau

Die naechste Frau

Titel: Die naechste Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanne Hipp
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wir kommen auf dem Rückweg bei dir vorbei und schauen mal, wie es dir mit deinem Haus ergeht. Freust du dich? Dein Vater hat für heute schon einen Ausflug geplant.“
    „Hättet ihr nicht zumindest anrufen können?“, fragte Alex vorwurfsvoll. Was sollte sie jetzt Jackie sagen? Außerdem hatte sie sich so auf ein ruhiges Wochenende mit ihr gefreut.
    „Hast du dir ein Motorrad gekauft?“, fragte ihr Vater unbekümmert, mit anerkennendem Blick auf Jackies BMW. Er kam gar nicht auf die Idee, dass es jemandem anderen gehören könnte.
    „Das ist nicht meine Maschine“, sagte Alex mit unumwundener Deutlichkeit. „Und überhaupt: Ist euch jemals die Idee gekommen, dass ihr stören könntet?“
    „Oh“, sagte ihre Mutter nur. So wortkarg war sie sonst selten.
    „Wir stören?“, fragte ihr Vater, als sei dies etwas völlig Absurdes.
    „Leute, ihr könnt hier nicht einfach so überfallsweise auftauchen“, polterte Alex, „schon mal was von vorher anrufen gehört?“
    Weder Vater noch Mutter sagten etwas darauf. Sie sahen sie nur erstaunt an. Alex brauchte einen Moment um zu begreifen, dass ihrer Eltern nicht sie ansahen, sondern die blonde Frau, die hinter ihr aufgetaucht war. Jackies Arm umfasste besänftigend ihre Taille. Alex hörte sie sagen:
    „Oh, wie schön. Du wolltest mir deine Eltern vorstellen?“
    Alex holte tief Luft. „Mom und Paps, das ist Jackie, die Frau meines Lebens“, stellte Alex sie vor, um in resignierten Tonfall fortzufahren: „Und eigentlich hätte ich sie gerne noch ein paar Wochen für mich alleine gehabt.“
    Beide Eltern fingen beinahe zeitgleich an zu strahlen. So, als hätten sie schon nicht mehr daran geglaubt, diese Worte jemals von ihrer Tochter zu hören.
    „Nein“, rief ihre Mutter entzückt und ließ augenblicklich alle Taschen sinken, um Jackie um den Hals zu fallen.
    „Mom, bitte, bring sie nicht um!“
    „Das ist aber mal eine Überraschung“, freute sich ihr Vater. Er nahm seine Tochter in den Arm und klopfte ihr wohlwollend auf die Schultern. Dann ließ er es sich nicht nehmen, Jackie ebenfalls herzlich zu drücken.
    Jackie ließ alles amüsiert über sich ergehen. Ihr Lächeln war echt. Alex musste sich wundern, wie locker sie die Wendung der Dinge wegsteckte. Sie sah aus, als hätte sie wirklich ihren Spaß an diesem Überfall.
    Als Alex gerade dabei war, etwas zu sagen, kam noch ein Auto in den Hof gefahren: Ein grünes Jaguar-Cabriolet.
    „Ich glaub, ich bin im falschen Film“, stammelte Alex. Sie war kurz davor zu explodieren.
    „Haben wir nicht erwähnt, dass dein Bruder auch kommt?“, fragte ihr Vater mit unschuldigem Gesichtsausdruck.
    Alex konnte es nicht fassen. Jackies Arm umschloss sie noch fester. Sie konnte es deutlich spüren und versuchte freundlich zu bleiben.
    „Dein Vater hat fürs Wochenende einen schönen Ausflug für uns alle geplant“, redete ihre Mutter weiter, ohne im mindesten auf sie einzugehen.
    „Hallo Schwesterherz“, winkte ihr Bruder aus dem Auto heraus. „Geiles Motorrad. Gehört das dir?“
    „Würdest du mit mir in ein Hotel ziehen, übers Wochenende?“, fragte Alex Jackie.
    Aber Jackie antwortete nicht darauf, im Gegenteil, sie bestimmte ab jetzt das Geschehen.
    „Jetzt kommen Sie erst mal rein“, sagte sie einladend und trat zur Seite. Nicht ohne dabei näher an Alex zu treten und ihr ins Ohr zu raunen: „Reiß dich zusammen.“
    Das hatte sie ja noch nie zu ihr gesagt! Was war plötzlich in diese Frau gefahren?
    Dann wandte sich Jackie an Alex’ Mutter. „Soll ich tragen helfen?“
    „Danke, geht schon. Mein Mann wird den Rest bringen.“
    Mit diesen Worten ging Alex’ Mutter ins Gästezimmer in den oberen Stock. Man konnte ihre Entzückungsrufe hören. Wahrscheinlich gefiel ihr der Raum noch besser als beim letzten Mal. Ihr Vater folgte erst später, er zog es vor sich mit Jackie zu unterhalten. Sie plauderten locker miteinander im Hof, Alex’ Bruder Robert kam dazu.
    Alex verfolgte das ganze Geschehen mit dem nötigen Abstand. Sie hatte sich auf die obere Treppenstufe gesetzt und versuchte zu begreifen, wo ihr ruhiges Wochenende geblieben war.
    „Dann ist das wirklich Ihr Motorrad?“, fragte ihr Vater interessiert. Bevor sie antworten konnte, meinte Robert:
    „Wirklich ein hübsches Teil. Kann ich da mal mit fahren?“ Auf Jackies skeptischen Blick fügte er hinzu: „Im Tausch gegen mein Cabrio?“
    „Da kommen wir ins Geschäft“, Jackies blaue Augen funkelten ihn charmant an. Alex war sich

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