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Die Naechte der Venus

Die Naechte der Venus

Titel: Die Naechte der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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nahm ihr eine Kette nach der anderen ab, anschließend alle Ringe und Armreifen und entfernte auch die Spangen um ihre Fußgelenke.
    »Steh auf.«
    Verwundert gehorchte Caelia. Ohne ihren Schmuck kam sie sich unter seinen prüfenden Blicken halb nackt vor. Wortlos streifte er ihr das Kleid über den Kopf. Der Anblick entlockte ihm ein Keuchen.
    »Schon viel besser.« Er knüllte das hauchzarte und teure Kleid in seiner rechten Hand zusammen und tupfte ihr damit über das Gesicht. Sorgfältig entfernte er die Schminke von ihren Wangen und Augen. Das Gewand warf er danach über die Brüstung des Pavillons.
    »Schön.« Seine Augen leuchteten. »Deine Haare sind echt?«
    »Echt. Beim Gastmahl habe ich eine Perücke getragen.«
    Er wickelte eine der herabhängenden gelockten Strähnen um den Finger und zog sanft daran.
    »Du tust mir weh, Achilleus.« Es hatte nicht weh getan, aber solche Spielchen gehörten zu einer Verführung dazu, und jeder Römer hätte verstanden, dass Caelia nicht an den Haaren, sondern an anderen Körperstellen berührt werden wollte. Achilleus verschränkte die Arme.
    »Mein richtiger Name ist Widar. Nur die Römer sagen Achilleus.«
    »Widar.« Sie rollte das Wort auf der Zunge. »Eine Römerin sagt jetzt Widar.«
    »Bene.« Er griff wieder in ihr Haar, zog eine Schmucknadel heraus und legte sie auf den Tisch neben die Schale mit den Wildschweinstücken. Eine Strähne ihres Haares fiel auf ihre Schulter.
    Der ersten Nadel folgte eine zweite und eine dritte. Weitere Haarsträhnen lösten sich. Die Frisur, die Asinoë so viel Zeit und Kunstfertigkeit gekostet hatte, löste sich in wenigen Augenblicken. Schließlich hatte er alle Nadeln entfernt. Mit sanften Händen ordnete er das Haar über ihren Schultern, bevor er ihre Rechte nahm und sie in den Garten führte.
    Neben einer vom Mondlicht beschienenen Statue der Venus blieb er stehen. Caelia hatte noch nie nackt im Mondlicht in ihrem Garten gestanden. Sie war sich auf einmal ihrer viel gepriesenen Schönheit nicht mehr so sicher. Was, wenn er ihren Körper nicht so makellos fand, wenn er ihn mit dem der glatten, kühlen Venus verglich und ihre Hüften zu schmal fand, um als klassische Schönheit zu gelten? Wenn das Bild seiner toten Arsa noch zu stark in seinem Kopf war?
    »Du bist schöner als alle Göttinnen in deiner und meiner Welt.« Seine Stimme klang belegt. Er hielt immer noch ihre Hand, und mit der anderen strich er ihr eine vorwitzige Haarsträhne hinter das Ohr. »Wie eine Frau aus Germanien. Schöner als Frigga.«
    Caelia wiegte sich leicht in den Hüften. »Ich gefalle dir?«
    »Und wie.«
    »Du hast zu viel an.« Sie zupfte an seiner Tunika.
    »Wie du willst.« Er entledigte sich seiner Tunika.
    »Mach mit mir, was du mit den Mädchen in Germanien gemacht hast.«
    Sie warf den Kopf zurück und lehnte sich an die Statue.
    Widar ließ sich das nicht zweimal sagen und legte sich mit ihr so ins Gras, dass sie neben ihm zu liegen kam. Noch nie hatte sie auf dem Rasen in ihrem Garten gelegen. Kühl und zart berührten sie die Halme am Rücken. Die grüne Pracht kostete einer Handvoll Sklaven viel Mühe, und sie hatte sie kaum jemals beachtet.
    Neben ihr stützte sich Widar mit dem Ellenbogen auf. Mit der freien Hand fuhr er die Konturen ihres Körpers nach, ohne ihn zu berühren. Der Luftzug seiner Bewegung strich über ihre Haut. Ihr war heiß und kalt zugleich. Sie wollte, dass er nicht mehr damit aufhörte, gleichzeitig sollte er sie richtig berühren. Sie schob sich ihm entgegen, aber er reagierte auf ihre Bewegungen in der gleichen Weise, und seine Hand wich Fingerbreit um Fingerbreit zurück.
    »Spiel nicht mit mir«, hauchte Caelia.
    »Non faco.«
    »Dann berühre mich.«
    »Patientia. Wir haben die ganze Nacht Zeit.« Widar fuhr mit seinem aufreizenden Spiel fort.
    Als sie glaubte, es keinen Augenblick länger aushalten zu können, legte er endlich die Hand auf ihren Busen. Scharf zog sie die Luft ein. Ihr Busen war wie gemacht für seine Hand. Komm zu mir, bettelten ihre Augen, und Widar verstand.
    Mit Händen und Lippen widmete er sich ihrem schönen Körper. Er berührte sie sanft und zärtlich an Stellen, von denen sie nicht einmal geahnt hatte, dass dort Gefühle der Lust wohnten. Lange Zeit verwandte er auf den Haaransatz an ihren Schläfen, den er wieder und wieder mit den Lippen liebkoste, während er gleichzeitig mit den Daumen an den Innenseiten ihrer Oberarme entlangfuhr. Ein süßer Schauder nach dem anderen jagte

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