Die Naechte der Venus
den Höhepunkt erreichen ließ, wurde sie von ihren Gefühlen überwältigt. Er kam schnell, tief und hielt lange an. Widar kreiste vor ihr mit dem Unterleib und berührte auf diese Weise jede Stelle in ihrer Spalte. In ihrem Leib explodierte griechisches Feuer, sie klammerte sich an seinen Schultern fest und stieß einen Schrei aus, Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Widar küsste sie fort.
Sie fühlte, wie er ebenfalls kam. Ihre Scheide füllte sich mit dem heißen Strom seines Samens.
Er rief: »Frigga!«, wie ein Römer »Venus« rufen mochte und dann ein lang gezogenes »Caelia!«
Sie fühlte sich tief mit ihm verbunden. Dankbar kuschelte sie ihren Kopf an seine Schulter.
»Du bist wie eine Göttin.«
»Keine Göttin. Ich bin eine Frau.«
Sonst war Caelia immer froh gewesen, wenn sie jemand als seine Göttin bezeichnet hatte, aber von Widar wollte sie nicht in unerreichbare Ferne gerückt werden, sondern ihm ganz nah sein.
»Komm, Frau.« Sein Glied steckte noch in ihrer Scheide. Er umfasste ihren Hintern und trug sie zum Pavillon. Dort ließ er sie vorsichtig auf die cline gleiten. Immer noch hatte er sich nicht aus ihr gelöst.
Sanft strich er ihr die Locken aus dem Gesicht. »Was denkst du?«
»Dass ich glücklich bin. Gleichzeitig fürchte ich den Augenblick, an dem du wieder gehen musst.«
»Bei Sonnenaufgang kommen sie mich holen.« Mit den Fingerspitzen zeichnete er die Konturen ihres Gesichts nach und begann sacht seinen Unterleib zu bewegen.
»Du Schlimmer, du.« Sie kam ihm entgegen und passte sich seinem Rhythmus an.
Träge bewegten sie sich, beinahe so, als wäre ihnen gar nicht bewusst, was sie taten. Ihre Lippen fanden einander, und sie versanken in einem langen Kuss. Diesmal kam der Höhepunkt langsam. Er flutete durch ihren Körper wie eine an den Strand rollende Welle und ließ nichts als Zufriedenheit zurück. Sie fühlte sich Widar nahe – wie keinem anderen Menschen zuvor.
Widar zog eine Decke über ihre schweißnassen Körper und Caelia schmiegte sich an ihn.
***
Sie musste eingeschlafen sein, denn als Nächstes nahm sie wahr, wie Widar aufstand und in den Garten tappte. Als er zurückkam, hatte er seine Sklaventunika über den Kopf gezogen.
Ein heller Streifen am Horizont zeigte den heraufziehenden Morgen an.
»Was machst du?«, fragte sie schlaftrunken, eine Hand nach ihm ausstreckend.
»Es dämmert. Sie holen mich gleich, Geliebte.«
Caelias Herz hüpfte vor Freude, weil er sie Geliebte genannt hatte.
»Ich warte am Tor. Die Wachen sollen dich nicht sehen.« Mit einem langen, zärtlichen Kuss verabschiedete er sich von ihr.
Sie folgte ihm mit den Augen, bis er zwischen den Büschen verschwunden war. Einen Augenblick später hörte sie das Öffnen und Schließen der kleinen Seitentür. Widar war fort.
Caelia ließ sich auf die cline zurücksinken. Die Decke zog sie bis zum Kinn. So war sie, die Liebe der Barbaren: Fordernd und zärtlich zugleich. Ihr Herz flatterte, sie fühlte sich verwundbar wie noch nach keiner anderen Liebesnacht zuvor und zugleich auch stark. Das alles nach einer Nacht. Was hatte er mit ihr angestellt?
Sie vermisste ihn bereits jetzt und der Gedanke, dass er in die raue Welt der Gladiatoren zurückkehrte, ließ sie leise wimmern. Sie musste einen Weg finden, ihn aus der Schule zu holen und in ihrer Nähe unterzubringen. Jeden Tag sollte er bei ihr sein. Diplomatie war gefragt, denn sie wollte dabei seinen Stolz nicht verletzen oder in Rom Aufsehen erregen. Caelias Kopf war voller wirrer Planfetzen, über denen sie wieder einschlief.
Kapitel 5
»Welcher ist Tribates?« Julia fuchtelte mit den Armen. Wenn es nicht unschicklich gewesen wäre, wäre sie wohl auch noch auf und nieder gesprungen.
Der erste Gladiator unten in der Übungsarena des Ludus Magnus hörte seinen Namen, unterbrach sein Training und grinste zu den Mädchen hinauf. Dabei zwinkerte er Caelia zu. Sie besuchte in Begleitung von Julia und Drusilla das Morgentraining der Gladiatoren. Petronia hatte ihr Freundschaftsangebot wörtlich genommen und ihr die Mädchen heute Morgen ins Haus geschickt. Ihr war nichts anderes übrig geblieben, als sie mitzunehmen.
Die Übungsarena verfügte über zwei Zuschauerränge – die etwa zu einem Viertel gefüllt waren – und einen Gang vor diesen Rängen, auf dem die Wachen patrouillierten und auch die Zuschauer standen, die besonders in das Geschehen vertieft waren. Dort lehnte auch Caelia zwischen den beiden
Weitere Kostenlose Bücher