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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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» Was ist in der Nacht passiert, als du dich hinausgeschlichen hast? «
    » Das weißt du doch. «
    » Nein. Nicht vom ersten Mal, als du abgehauen bist. An Pietrs Geburtstag. Was ist da zwischen euch vorgefallen? «
    » War das, als ich mich mit Max getroffen habe? «
    » Ha! « , schnaubte Amy.
    » Sarah glaubt das, so viel ich weiß. «
    » Und du darfst mir später mal dafür danken, dass ich mich so lange mit ihr unterhalten habe, bis sich eine interessante Erklärung für deinen Hausarrest ergeben hat. «
    » Niemals würde ich eine ganze Nacht mit Max verbringen. «
    » Andere Mädchen schon … Hey! Lenk nicht vom Thema ab. Was ist wirklich passiert? «
    Meine Augen klappten in einem Selbstverteidigungsreflex zu, als könnte ich so Amys Fragen und Sorgen entgehen. Aber das Dunkel hinter meinen Lidern brachte mich nur zurück zu jenem Abend und – mein Bauch gab seltsame Laute von sich, sodass sich Amy sofort in Sicherheit brachte. » Falscher Alarm « , entschuldigte ich mich. Mit einem Stöhnen stemmte ich mich hoch und ging wieder ans Waschbecken. Jetzt war bestimmt nichts mehr in meinem Magen.
    Amy griff in ihre Handtasche und zog ein Fläschchen mit Mundwasser hervor.
    » Du hast ernsthaft Mundwasser dabei? «
    » Ja und? Tu uns allen den Gefallen. Die Minzbonbons helfen nämlich nicht. «
    Ich schraubte das Fläschchen auf, nahm einen Schluck und spülte alle müffeligen Ecken und Winkel in meinem Mund durch.
    » Ich frage jetzt noch ein Mal « , sagte sie vorwurfsvoll. » Okay, nein, das ist gelogen. Ich werde weiterfragen, bis ich die Wahrheit weiß. Was ist in der Nacht von Pietrs Geburtstag geschehen? «
    Ich gurgelte und spülte, bis es sich anfühlte, als hätte das Mundwasser mir auch die letzte Geschmacksknospe von der Zunge geätzt. Womit fing jemand in meiner Situation am besten an? Mit der CIA , der russischen Mafia oder den Werwölfen? Ich spuckte aus und trank aus der hohlen Hand etwas Wasser.
    » Wir haben viel übereinander erfahren. Er hat mich da ziemlich überrascht. « Aber nicht mit einem Blumenstrauß. Mit Reißzähnen. Und mit viel mehr Körperbehaarung, als Durchschnittstypen je zustande bringen.
    Zwischen ihren Augenbrauen kerbte sich eine Furche ein. Die nächsten Worte fielen eins nach dem anderen aus ihrem Mund: » Hat. Er. Dir. Wehgetan? «
    » Nein! Nein. Mensch, Amy. Nein. Es ist nur – wir beide sind einfach so grundverschieden. « Er verwandelt sich in ein schreckenerregendes wolfsähnliches Biest, pflügt durch den Wald und dezimiert die Hasenpopulation. Ich dagegen habe eher eine gelegentliche Schwäche für Reality- TV .
    » Aber viele Menschen sind unterschiedlich und gehen vielleicht trotzdem miteinander. Deswegen muss noch lange keiner von beiden vor dem Porzellanthron in die Knie gehen, bloß weil er das Skalpell an einem Schweinskopf ansetzt. «
    Ich hob die Schultern. » Du hast ja selbst gesagt, dass du meiner Logik nicht so richtig folgen kannst. «
    » Du erzählst mir immer noch nicht alles. «
    Ich machte mir demonstrativ an meinem Haar zu schaffen. Das Ergebnis bestätigte aber nur, was ich ohnehin schon wusste: Manchmal machte man das, was man in Ordnung bringen wollte, nur noch schlimmer.
    » Meine Güte! « , rief Amy aus. Sie zog eine Bürste hervor und löste meinen provisorischen Pferdeschwanz auf. » Lass dir doch mal helfen. Ausnahmsweise. «
    Ich glotzte mürrisch in den Spiegel und ließ es geschehen.
    » Also, was ist in der Nacht nach Pietrs Geburtstag passiert, dass du ausflippst, wenn du den Kopf eines toten Tiers siehst? «
    Ich hielt mich am Waschbecken fest, weil der Anblick von Nickolais Enthauptung das aktuelle Bild, das meine Augen lieferten, überlagerte, und zwar genauso lebhaft wie in der Nacht, als es passiert war.
    » Was denn …? « Amy packte mich an den Schultern und hielt mich fest, als meine Beine schlackerten und einzuknicken drohten.
    » Tschuldige. « Ich bemühte mich um Standhaftigkeit und drückte die treulosen Knie durch.
    Jemand schob Amy zur Seite und hielt mich fest, noch bevor ich begriffen hatte, wer es überhaupt war.
    » Catherine « , flüsterte ich.
    Dann verlor ich das Bewusstsein.

14
    I m Zimmer der Schulkrankenschwester kam ich wieder zu mir. Catherine und Amy tuschelten miteinander und ihren Stimmen wie auch Cats Händen war die Aufregung anzumerken.
    » Natürlich sind meine Brüder Idioten « , pflichtete Catherine bei. » Das liegt am Testosteron. Ich glaube, die Buchstabenfolge T-E-S-T bezieht sich

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