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Die namenlose Schoene

Die namenlose Schoene

Titel: Die namenlose Schoene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose Smith
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auf der Fahrt zum BabyCare die Sirene eingeschaltet. Es handelte sich jedoch um keinen Notfall. Emma war Sammys und Steffies Tante. Wo war die Mutter? Wo der Vater?
    Tucker stürmte ins Haus. Gertie kam ihm schon in der Diele entgegen.
    „Wo ist Emma?” fragte er.
    „Sie hat sich oben hingelegt. Lassen Sie ihr noch etwas Ruhe. Hannah und der Lastwagenfahrer, der Emma nach Storkville brachte, sind in der Küche.”
    Lastwagenfahrer? War das ihr Freund? Hatte sie bei ihm gelebt? Nein, unmöglich. Sie war noch Jungfrau.
    In der Küche machte Hannah die beiden Männer miteinander bekannt.
    „Cal Swenson, Tucker Malone. Tucker, Cal ist ein Freund von Emma.”
    Tucker musterte den Mann. Er war ungefähr einssiebzig, sah gut aus und war ungefähr in Emmas Alter.
    Tucker gab ihm die Hand. „Tante Gertie sagte, Sie hätten Emma nach Storkville gebracht. Was können Sie mir darüber erzählen?”
    „Da gibt es nicht viel”, meinte Cal. „Emma und ihre Schwester Josie leben in Cedarton auf einer kleinen Farm. Ihr Dad starb kurz vor Josies Geburt, und Emma hat geholfen, sie großzuziehen. Als Emma achtzehn wurde, starb ihre Mom, und sie wurde Josies Vormund. Die meiste Zeit hielten sie sich auf der Farm auf und hatten nur wenig Kontakt nach draußen. Emma kann hervorragend mit Computern umgehen, entwirft Websites und arbeitet von daheim aus. Seit der Geburt der Zwillinge vor einem Jahr hatte sie viel zu tun.”
    „Wie alt ist ihre Schwester?”

    „Josie ist jetzt zwanzig, aber ein ziemliches Kind. Die Zwillinge waren zu viel für sie. Sie weiß nicht, was sie machen will oder soll. Emma hat stets für alles die Verantwortung übernommen.”
    Tucker setzte sich zu Cal. „Wo ist Josie?”
    „Deshalb fuhr Emma nach Storkville”, erklärte Cal. „Josie verschwand einfach mit den Zwillingen, aber sie informierte Emma zwei Tage später, sie würde das Beste für alle machen. Emma sollte sich nicht sorgen. Aber Emma macht sich immer Sorgen. Josie nahm ihren gemeinsamen alten Wagen. Emma wusste, dass ich nach Los Angeles wollte, und bat mich, sie nach Storkville mitzunehmen. Sie wollte hier mit Leuten reden und sich umsehen. Am frühen Abend setzte ich sie an der Tank stelle ab. Sie wollte sich in einer Pension ein Zimmer nehmen und am Morgen mit der Suche nach Josie beginnen.”
    „Wieso fuhren Sie abends weiter?”
    „Ich fahre gern nachts.”
    „Wie sollte Emma nach Cedarton zurückkehren?” hakte Tucker nach.
    „Sie meinte, sie würde das schon schaffen und sich notfalls ein Taxi nehmen. Ich nahm an, sie würde ihrer Schwester im Bus folgen, wenn sie erst einmal wusste, wohin Josie gefahren war. Dieses Mädchen und die Zwillinge sind für Emma das Wichtigste.”
    „Wieso hat niemand Emma vermisst?” fragte Tucker.
    „Ich sagte doch, dass die beiden weitgehend isoliert lebten. Seit August habe ich mich an der Westküste aufgehalten und dort Fahrten übernommen. Vor einigen Tagen kam ich zurück und fuhr zur Farm. Die Zeitungen stapelten sich. Ich habe einen Schlüssel zum Haus und stolperte förmlich über die Post. Alles war in Ordnung, aber dann hörte ich Emmas Anrufbeant worter ab. Manche Leute haben aus geschäftlichen Gründen mehrmals angerufen. Da machte ich mir Sorgen.”
    „Und woher wussten Sie, dass Emma hier ist?”
    „Das wusste ich nicht. Ich habe mich hier im General Store erkundigt, und der Angestellte erzählte mir, eine Frau wäre aufgetaucht, die niemand kennt und die hier aushilft.”
    Tucker stand wieder auf. „Sie sind mit Emma befreundet?”
    „Ja, seit ich vor ungefähr fünf Jahren in die Gegend zog.”
    Fünf Jahre. Das war eine lange Freundschaft… und vielleicht auch mehr.
    Doch das ging Tucker nichts an. „Hat schon jemand Emmas Arzt verständigt?” fragte er Hannah.
    „Ich wollte es, aber sie meinte, es wäre nicht nötig.”
    Tucker ging nach oben und fand Emma in einem kleinen Zimmer. Sie lag nicht auf dem Bett, sondern stand am Fenster und blickte hinaus. Beim Klang seiner Schritte drehte sie sich um. „Hat Tante Gertie Ihnen erzählt, dass ich mich an alles erinnere?”
    „Ich habe soeben mit Swenson gesprochen. Wie fühlen Sie sich? Soll ich den Arzt anrufen?”
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe noch Kopfschmerzen, aber sie verschwinden langsam. Jetzt muss ich über alles nachdenken und überlegen, wie ich mich verhalte. Ich muss Josie finden.”
    Diese schöne Frau hatte ihr Gedächtnis wieder gefunden. Tucker suchte nach Anzeichen, dass sie sich dadurch

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