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Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Naber
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weiß i wirklich net, wia i Ihna helfen könnt. Sie haben ja selber die Wohnung durchsucht.«
    »Ja, aber Sie haben gesagt, Sie haben zusammengeräumt. Vielleicht haben Sie da etwas weggeschmissen, was wichtig sein könnte.«
    »Puh, net afoch. Also … was hab i … also i hab … ja, ich hab die Kuchl zammgramt, halt, was ma so tuat, obgwoschn, Kasteln putzt, Boden gwischt … des Gleiche hob i im Wohnzimmer gmacht, und im Schlafzimmer. Und dann hob i … jössas!«
    Die Hornschweig bekam große Augen und trank hastig einen Schluck Kaffee. Sie konzentrierte sich offensichtlich. Maria vermied es, sie bei diesem diffizilen Akt zu stören. Und auch Phillip schien die Luft anzuhalten, nur um die Hornschweig nicht aus der Konzentration zu bringen.
    »Wissen S’, was ma jetzt auffallt?«
    »Nein?!«
    »Auf der Kredenz is a Plastikgschirr glegn.«
    »Was für ein Plastikgeschirr?«
    »Na, so ans, wenn ma si a Essen mitnimmt. Oder bestöllt.«
    Maria und Phillip wechselten schnell einen Blick. Sie hatten doch alle Restaurants im Umkreis befragt. Fantasierte die Hornschweig nur?
    »Ja, und do war no a bissel a Reis drinnen, eigentlich nur a paar Körndln, und so a braune Soos.«
    Chinesisch. Aber sie hatten doch mindestens fünf Chinesen befragt. Woher hatte Dornhelm das Essen gehabt?
    »Ja, und in der Obwosch war so a ausgspucktes rosa Zeugs.«
    Das Letzte hatte die Hornschweig beinahe triumphierend gesagt. Eigentlich zu Recht, wenn man ihren Zustand in Relation zu ihrer Gedächtnisleistung setzte. Es handelte sich also um Sushi. Nur, die Japaner hatten sie auch befragt. Nun gut, dann würden sie eben alle Japaner von Wien befragen. Eine enervierende, aber leichte Übung. Die leider Zeit kostete. Maria hätte Dornhelm am liebsten sofort aus der Haft entlassen. Obwohl es noch nicht bewiesen war, dass Dornhelm das Essen in der fraglichen Zeit bestellt hatte, so war sich Maria doch ziemlich sicher. Gefühl.
    »Frau Hornschweig, das war gut, Sie haben uns sehr geholfen. Wir werden das gleich recherchieren.«
    Phillip dämpfte schwungvoll seine Zigarette aus und warf sie über das Gitter. Ein Aufschrei der Hornschweig war die Folge.
    »Na, net! San S’ deppert! Da unten stehen die Altpapiercontainer. Wenn des anfangt zum brenna, san Sie schuld!«
    »Sie war eh schon tot.«
    »Na, a Gluat kann imma no drinnen sein. Und dann geht des Zeugs auf wia Zunder. Und sie holen’s erst morgen, die Container.« – Und wieder zu Maria gewandt: »Des ärgert mi eh imma, für so a großes Haus nur an Container, und der is dann immer so voll, dass ma gar nichts einibringt. Erst gestern hob i mi wieda so gärgert …«
    »Was haben Sie denn gestern hineingetan?«
    »Na, die Sachen vom Dornhelm.«
    Die Hornschweig sah Maria wie elektrisiert an, die nickte. Die Hornschweig nickte mit.
    »Jetzt kumts. Die Horni funktioniert wieda. I hob gestern die Anzüg in die Putzerei brocht. Und in an Sakko war a Rechnung. Von an Chinesen.«
    »Könnte es auch ein Japaner gewesen sein?«
    »Na, kon i die Zeichn auseinonder holtn?«
    Maria nickte zu Phillip, der sofort aus der Wohnung sprintete.
    »Sagen Sie, wann wird denn der andere Müll abgeholt? Am Montag?«
    »Na, am Dienstag. Des Sackl miasst also no drinnen liegn.«
    Maria zückte das Handy und rief den Chef der Spurensicherung an, der mit seinen Leuten ums Eck in einem Beisl gelandet war. Dabei schenkte sie der Hornschweig ein gewinnendes Lächeln. Die lehnte sich selbstzufrieden zurück.
    »Na, vielleicht sollt i do no zur Polizei gehn?!«

    Maria hetzte die Stufen zum Gefängnis hinauf. – Es war kein Untersuchungsrichter mehr aufzutreiben gewesen. – Diensthabendem erklären, dass es sich um eine Notsituation handelte. – Dornhelm würde die Nacht somit noch hinter Gittern verbringen müssen. – Langer Weg durch den Trakt. Türen passieren. – Aber Dornhelm sollte wenigstens wissen, dass er bald wieder frei sein würde. – Besucherzimmer. Dornhelm kam herein.
    »Wir können es jetzt beweisen.«
    »Was habe ich noch verbrochen, an das ich mich nicht mehr erinnern kann?«
    »Sie haben Ihre Kreditkarte überstrapaziert und beim teuersten Japaner der Stadt eine große Portion Sushi bestellt.«
    Dornhelm sah Maria ungläubig an.
    »Ich hasse Sushi.«
    »Nein, nur den Rettich. Den haben Sie nämlich in die Abwasch ausgespuckt. Was wundervoll ist.«
    »Habe ich damit eine neue Kunstrichtung geprägt?«
    »Wir werden durch Ihren Speichel beweisen, dass auch niemand anderes die

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