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Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Naber
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eingelassen?«
    »Na … weil er ein Hengst war. Nur deswegen. Der muss ein Wahnsinn im Bett gewesen sein, sonst hätte sie ihn nicht einmal angeschaut. Und sie muss ihn von früher gekannt haben, weil sonst hätte sie ihn nicht in die Wohnung gelassen. Da durften nur Freunde rein.«
    »Also nicht irgendein Konkurrenzspechtler aus diesen Clubs?«
    »Reden S’ nicht so. Das zwischen der Barbara und mir … das war … was ganz Besonderes. – Sie geht mir ab.«
    Maria empfand schon wieder diese körperliche Abneigung gegen Moser. Zwar hatte er jetzt nicht so ordinär geprotzt, aber wenn sie ihn so trauern sah, wusste sie, dass er eigentlich nur an die nun nicht mehr stattfindenden – Shows dachte. Nein, sie konnte sich nicht vorstellen, dass Moser für irgendjemanden auch nur irgendetwas Echtes empfand. Andererseits – war diese Bewunderung nicht auch echt? Mussten sich immer alle Leute lieben? Sie hatte doch selbst einen One-Night-Stand hinter sich, und dabei zählte nicht einmal, dass sie Josef mochte. Er war Werkzeug für sie gewesen. Also warum verurteilte sie Moser? Dieser schien völlig sein Detektivproblem vergessen zu haben und sinnierte vor sich hin.
    »Na, wirklich, wenn ich mir vorstell, dass ich nie wieder diese geile Fotze seh … und diesen Arsch! Na, Sie haben ihn ja gesehen, aber Sie müssen ihn sich in Aktion vorstellen … na, sie war wirklich … einzigartig.«
    Maria wusste endlich, warum sie Moser ablehnte und warum dieser so fasziniert von der Stein gewesen war. Er hatte kein Niveau. Und sie verlor schlagartig das Interesse an ihm. Nur mehr ein Zeuge.
    »Also … wir fassen zusammen: Das Zniachtl ist untypisch und muss daher ein Hengst gewesen sein und außerdem ein guter Freund, weil er sonst nicht in der Wohnung gewesen wäre.«
    »Richtig. – Sind S’ irgendwie grantig auf mich?«
    »Herr Moser! Warum sollte ich?«
    Moser sah Maria in die Augen.
    »Weil Sie mich verachten.«
    Maria schämte sich.

    Maria saß schweigend neben Phillip im Wagen. Die ganze gute Laune war wie weggeblasen. Wie konnte sie sich von so einem – Wichser so durchschauen lassen! Und am meisten irritierte sie, dass Moser, als er in ihren Augen erkannt hatte, dass er die Wahrheit erraten hatte, sie nur unendlich traurig angesehen hatte. Ohne Zorn. Ganz klein. Sie war der Arsch, nicht er. Phillip parkte vor dem Haus der Guthaus ein.
    »Wir haben noch zehn Minuten. Wie vertreiben wir uns die?«
    Statt einer Antwort zündete sich Maria eine Zigarette an.
    »Na, Chef … soviel ich mich erinnern kann, ist da ganz in der Nähe das ›Blue Moon‹, dort haben wir noch nicht recherchiert. – Und wir könnten die Gelegenheit nutzen und gleich ein bisschen spielen! – Was ist denn los? Normalerweise hätt ich doch jetzt eine Watschn gekriegt!«
    »Alles okay. – Nein, nichts ist okay. Er ist ein Arsch, und ich schäme mich dafür, dass ich das denke. Das ist ja pervers.«
    »Er ist kein Arsch. Er ist ein armes Schwein. Wie die meisten Männer.«
    »Was?! Das ist doch lächerlich. Warum sollte der Moser ein armes Schwein sein?«
    »Weil er kaum was abbekommt. So wie er ausschaut. Und mit Charme ist er auch nicht gerade überschüttet. Wenn so ein Mann einen halbwegs normal funktionierenden Schwanz hat, dann hat er ein Problem. Wo soll er zum Zug kommen?«
    »Mein Gott, ihr seid ja so arm! – Und selbst wenn, dann ist das noch lange kein Grund, so – respektlos über eine Frau zu reden.«
    »Ich denke, er hat das kultiviert. Den richtigen Schmäh hat er wahrscheinlich ohnehin nie gehabt. Also geht er gleich ins andere Extrem. Und hofft, dass auf das Schweinische ein paar abfahren. Was sie ja offensichtlich tun. Wie die Stein.«
    »Also irgendwie findet’s ihr immer irgendwelche Ausreden.«
    »Keine Ausreden. Nur logisch, bei dem schweren Kampf.«
    »Wieso? Ihr nehmt’s euch doch eh, was ihr wollt’s!«
    »Ja, wenn ma einmal keine Abfuhr kriegen. Also von zehnmal anbaggern ist man ungefähr einmal erfolgreich. Da braucht man Standhaftigkeit.«
    »Dann versteh ich nicht, warum Sie immer so auf der Stein herumgehackt haben? Die Männerwelt müsste doch über so eine Frau froh sein.«
    Jetzt war es für Phillip an der Zeit, sich eine Zigarette anzuzünden. Maria war überrascht über dieses Gespräch. Der gestrige Abend musste wirklich schlimm gewesen sein. Phillip war weich wie Butter. Maria wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Denn es machte ihn sympathisch. Ha, das landläufige Vorurteil hatte

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