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Die Nanny und der Traummann

Die Nanny und der Traummann

Titel: Die Nanny und der Traummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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Mädchen“, meinte die Frau lächelnd. „Sie sehen ganz wie ihre Mutter aus. Nur die Augen haben sie von ihrem Daddy.“
    Da es ihm sinnlos vorkam, die Situation zu klären, lächelte Coop nur höflich und bedankte sich. Doch als er sich wieder zu Sierra wandte, bemerkte er, dass sie etwas verstört wirkte. Fand sie es etwa beleidigend, für die Mutter der Zwillinge gehalten zu werden? Tatsächlich beugte sie sich vor und flüsterte: „Sie finden doch nicht etwa auch, dass mir die Kinder ähnlich sehen, oder?“
    „Hm, also eine gewisse Ähnlichkeit ist schon vorhanden.“
    „Und zwar?“
    „Die Hautfarbe und die dunklen Haare. Aber ansonsten kann ich keine Gemeinsamkeiten feststellen.“ Und nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Aber wenn man Sie mit den Kindern sieht, geht man eben automatisch davon aus, dass Sie die Mutter sind.“
    Sie neigte ganz leicht den Kopf. „Wieso das? Hier in Manhattan hat doch jeder eine Nanny!“
    „Bevor Susan die Zwillinge adoptiert hat, erzählte sie mir einmal davon, wie sie ihre Mittagspause auf einem Spielplatz im Park verbracht hat. Sie meinte, dass man ganz genau erkennen konnte, wer Nanny und wer Mutter war, weil die Mütter sich wirklich mit ihren Kindern beschäftigt haben. Die Nannys dagegen saßen in einer Ecke, haben ihre Schützlinge mehr oder weniger ignoriert und sind unter sich geblieben. Susan meinte, dass das der Augenblick war, in dem sie entschieden hat, dass sie ihre Arbeit aufgibt, sobald sie ein Adoptivkind gefunden hat. Und genau das hat sie dann auch getan.“
    „Sie scheint eine wirklich tolle Mutter gewesen zu sein“, sagte Sierra mit weicher Stimme.
    „Ja, das war sie auch. Vielleicht können Sie sich jetzt vorstellen, wie ich mich dabei gefühlt habe, eine Nanny einzustellen. Ich hatte das Gefühl, Susan zu hintergehen. Aber ich habe es alleine einfach nicht geschafft, den Kindern Mutter und Vater gleichzeitig zu sein. Und dann sind plötzlich wie aus dem Nichts Sie aufgetaucht und haben meine Erwartungen an eine Nanny um ein Vielfaches übertroffen. Mehr Liebe und Zuneigung als von Ihnen könnten die Zwillinge auch von ihrer echten Mutter nicht bekommen.“
    Sierra traten die Tränen in die Augen.
    Als er tröstend ihre Hand ergriff, rechnete er fast damit, dass sie ihn zurechtweisen würde. Aber sie tat es nicht. „Wenn ich Ihnen einen Gefallen tue, dann nur, weil Sie für mich einfach unschätzbar wichtig sind. Und ich will, dass Sie sich wohlfühlen. Wie ein Teil der Familie. Auch wenn diese Familie vielleicht ein wenig unkonventionell ist.“
    Sie wischte sich mit der freien Hand die Tränen weg. „Danke.“
    Ivy krähte laut und pfefferte wieder ihre Flasche auf den Boden. Diesmal machte Fern es ihr nach. Coop ließ Sierras Hand los, um die Flaschen aufzuheben. „Sieht so aus, als ob die kleinen Monster unruhig werden“, stellte er fest.
    Sierra schniefte ein bisschen und wischte sich noch einmal über die Wangen. „Ja, wir sollten wohl los.“
    Sie sammelten ihre Sachen zusammen und verließen das Café, ohne ihren Cappuccino ausgetrunken zu haben. Als sie nebeneinander herspazierten, hatte Coop ein geradezu überwältigendes Bedürfnis, Sierras Hand zu nehmen. Doch es gelang ihm, den Impuls zu unterdrücken.
    Sein Drang, ihr nahe zu sein, war absolut irrational. Genauso wie die Tatsache, dass er immer wieder Meetings absagte und seine Freunde ignorierte, nur um Zeit mit Sierra und den Kindern verbringen zu können. Er konnte so gut wie jede Frau haben, die er wollte! Also warum musste es ausgerechnet die eine sein, die er zum verbotenen Terrain erklärt hatte?
    Als die Mädchen später ihr Mittagsschläfchen machten, wusch Sierra im Haushaltsraum ihre Wäsche. Ach, wäre sie doch nie mit Coop Kaffeetrinken gegangen!
    Warum musste er auch die ganze Zeit so fürchterlich nett sein? Was er über Sierra und ihren Umgang mit den Zwillingen gesagt hatte, war das absolut Netteste und Freundlichste, was sie seit Jahren gehört hatte. Er machte es ihr ziemlich schwer, ihn nicht zu mögen. Und als er dann auch noch ihre Hand genommen hatte … oh Gott! Seine Hand war so groß und warm und stark gewesen, und ganz rau, aber auf eine angenehme Art. Seitdem musste Sierra ununterbrochen daran denken, wie es sich wohl anfühlen würde, überall von diesen Händen berührt zu werden. Wenn sie nicht gerade unter Menschen gewesen wäre, hätte sie wahrscheinlich den größten Fehler ihres Lebens gemacht und sich Coop einfach an den Hals

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