Die Nanokriege 4 - Die Flucht
bohrte sich in ihn und zuckte zurück.
»Aaaaarrrr!«, schrie Ferdous und presste die rechte Hand über den linken Bizeps, wo die Hellebardenspitze seine Panzerung durchbohrt hatte. Die Wunde spritzte rotes Blut ins Vakuum, schneller als er das verhindern konnte, und er spürte, wie sein Arm taub wurde, als sein Blut durch die kleine Öffnung hinausgepumpt wurde. Das Gel des Anzugs spritzte ebenfalls ins Vakuum und erzeugte eine kleine Wolke. Er ließ den Stich los, griff nach seiner Axt und schmetterte sie gegen die Panzerung des Orks zu seiner Rechten, während er nach rückwärts taumelte. Sein linker Arm war unbrauchbar, er konnte ihn nicht einmal mehr spüren, und die Luft in der Schleuse füllte sich schnell mit einer roten Wolke.
Und sein Heizungssystem fiel ebenfalls aus, es wurde kalt …
Manos Berghaus gefiel seine Lage überhaupt nicht. Während sein Triarier-Sergeant nach hinten wegtaumelte, die Axt im Helm des Durgar zu seiner Linken vergraben, fiel dem Rechten die Hellebarde aus der Hand, und weitere Orks drängten durch das Loch in der Schleusentür.
Die Durgar hatten meist ihre Hellebarden fallen lassen und die kurzen, breiten Krummschwerter gezogen, die in der Enge der Luftschleuse wesentlich nützlicher waren. Die Schwerter waren etwa so lang wie das Gladius, das die Blood Lords trugen, aber viel schwerer, fast so schwer wie eine Axt.
Berghaus blockte den Schlag des ersten Durgar ab, der durch die Tür kam, während er seine Axt auf das rechte Armgelenk des Durgars zu seiner Rechten schmetterte. Das Gelenk riss nicht auf, aber der Schlag hatte es so verklemmt, dass der Durgar wenigstens diesen Arm nicht mehr gebrauchen konnte.
Berghaus trat einen Schritt zurück, um mehr Platz zu haben, und schwang die Axt über dem Kopf auf den Durgar zu seiner Linken, als Sergeant Nasrin neben ihn trat. Zwei weitere
Durgar hatten sich in die Schleuse gezwängt, und Nasrin nahm sich den Rechten vor, während Berghaus mit dem Linken kämpfte.
Es war nicht viel Platz, um die Axt zu schwingen, aber es reichte aus, und Berghaus drehte sie im Schwung, um mit dem spitzen Ende zuzuschlagen. Den nächsten Schwerthieb des Durgars fing er zum Teil mit dem Rundschild auf, aber das Schwert glitt ab, kratzte funkensprühend über seinen Gliederpanzer. Berghaus glitt unter dem Arm des Durgars durch, schwang die Axt nach oben, schmetterte die Spitze in die Unterseite des Arms seines Gegners und wuchtete sie dann mit Bewegungen, wie man sie mit einem Dosenöffner macht, heraus.
Aber ehe er das ganz geschafft hatte, bewies der Durgar, dessen Arm er beschädigt hatte, dass er mit beiden Händen arbeiten konnte, und schmetterte sein Krummschwert auf den ausgestreckten Arm des Blood Lords. Die schwere Klinge durchschnitt die Schiene jenes Arms und schlitzte den Anzug auf.
»Herzer, Berghaus und Ferdous hat’s erwischt«, sagte Cruz keuchend. »Hier drinnen wird’s jetzt ziemlich eng.«
»Halte nur noch eine Sekunde durch«, sagte Herzer und sah zu, wie die Gruppe Techniker sich zurückzog. »Und dann dreh dich um und lauf so schnell du kannst.«
»Wird gemacht«, erwiderte Cruz. »Schneller sind wir ja als die, so viel steht fest. Sag mir nur Bescheid, wenn’s so weit ist.«
»Sind die Skorpis irgendwo zu sehen?«, fragte Herzer.
»Nein«, erklärte Cruz. »Ich nehme an, die wollen sie nicht mit den Durgar mischen.«
»Oder sie sind woanders«, sagte Herzer und sah sich um. Die ganze Gruppe Techniker, Megan eingeschlossen, hatte bereits die Schleuse passiert.
»Wo soll’s denn hingehen, Ratsfrau?«, sagte Reyes im Selbstgespräch, als die Gruppe Blood Lords aus der Luftschleuse auf die Außenhaut des Schiffes kletterte. Er hatte seine sechs verbliebenen Skorpione um sich gesammelt und wartete jetzt im Hinterhalt. »Feuer«, sagte er mit einer auffordernden Handbewegung zu den Skorpionen.
»Verdammte Scheiße!«, fluchte Sergeant Yamada, als die Skorpione ihre Flüssigkeit auf die Blood Lords spritzten. Die Skorpione hatten sich an den Boden gepresst herangearbeitet, und er hatte sie erst gesehen, als er dicht vor ihnen stand. Die tödliche Flüssigkeit schien durch die Schwerelosigkeit auf sie zuzutreiben, und er duckte sich weg, sodass sie großteils über ihn hinwegging. Aber den Schreien nach zu schließen, die er in seinen Kopfhörern vernahm, hatte es doch einige Treffer gegeben. Und jetzt griffen die Skorpione die plötzlich aufgerissene Reihe der Blood Lords an.
Megan stemmte sich
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