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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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schon, wenn er Reyes aus dem Spiel nehmen konnte. Aber er wollte wissen, womit er es zu tun hatte, und so schaltete er sein Komm auf offene Frequenz. »Reyes, hörst du mich?«
     
    »Ja«, erwiderte Reyes, und seine Züge verfinsterten sich. Er wusste nicht, wie Herzer an seine Frequenz gekommen war, aber das war ja eigentlich gleichgültig. Die Markierungen auf dem Anzug Herzers verrieten ihm, dass er es mit dem Kommandeur der Blood Lords zu tun hatte. Die Sicherheitsvorkehrungen der Ikarus-Gruppe waren ungewöhnlich scharf gewesen, aber zumindest so viel Information hatten Chansas Leute beschaffen können.
    »In etwa zehn Minuten werden vier Shuttles bis oben hin voll mit Blood Lords landen«, sagte Herzer. »Hol deine Leute zusammen und verschwinde, dann lasse ich euch abziehen. Vergessen wir, was war. Du weißt doch, dass das Schiff abstürzen wird, oder?«
    »Das weiß ich«, antwortete Reyes. »Aber das heißt noch lange nicht, dass ich dich am Leben lassen werde. Mit Megans Schlüssel und der Energie von Mutter kann ich all deine Blood Lords erledigen und mir den Treibstoff nehmen. Ehe das Schiff abstürzt.«
    »Dazu musst du aber zuerst an mir vorbei«, sagte der Blood Lord ruhig. »Und dazu wird es nicht kommen. Geh einfach nach Hause.«
    »Ich denke nicht, dass ich das tun werde«, schnaubte Reyes, trat vorsichtig einen Schritt vor und schwang sein Schwert. »Ich brauche ja bloß deinen hübschen Anzug anzuritzen, dann ist mit dir Schluss. Zeit zu sterben, Herrick.«

    »Eine Frage«, sagte Herzer und trat wieder einen Schritt zurück. »Das ist doch kein persönliches Schutzfeld, oder?«
    »Nein«, antwortete Reyes feixend und sichtlich seine Überlegenheit genießend. »Die kann man mit Celines kleinen Spielzeugen neutralisieren. Das hier ist ein Gravitationsfeld, und es ist mit höchster Priorität an die volle Leistung des Samaria-Reaktors gekoppelt. Alles, was auf das Feld trifft, macht es nur stärker. Und man kann es nicht durchdringen. Wie wär’s also, wenn du einfach zur Seite treten und mich vorbeilassen würdest … ich will mit deiner kleinen Freundin spielen.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Herzer, trat wieder zwei Schritte zurück und schob seine Axt in die Scheide. »Aber vielen Dank für die Information …«
     
    »… du blödes Arschloch«, fuhr Herzer fort, aber erst, nachdem er sein Komm abgeschaltet hatte. Er zupfte sich einen Magnet vom Schenkel, zog die Leine auf ganze Länge aus, ließ sie kreisen und warf den Magneten dann auf eine Stelle rechts von dem Ratsmitglied.
    Die Leine war fünf Meter lang, der Abstand zwischen ihnen betrug höchstens drei Meter. Als daher der Magnet das Ende der Leine erreichte, schwang er nach links, bis die Leine das den Schlüsselträger umhüllende Feld traf. Und an dem Punkt fing der Magnet an, ihn auf »abnehmendem Orbit« zu umkreisen, kreiste immer schneller, bis das Schwerkraftfeld, das ihn nach rechts zog, die Drehung beschleunigte und dabei immer heller wurde.
    Als der Magnet schließlich auf das Feld auftraf, prallte er ab und fing an, in umgekehrter Richtung zu kreisen, wurde aber von dem gravitierenden Impuls enger gezogen. Als die Leine straff gespannt war, stemmte Herzer beide Füße ein und lehnte sich nach hinten und zur Seite, zog den Schlüsselträger von den Füßen, ließ ihn in einem
Bogen um sich kreisen, und ließ in dem Augenblick los, als Reyes den Kontakt mit dem Deck verloren hatte und auf die Hinterseite des Schiffs zutrieb. Als Reyes an ihm vorbeiflog, versetzte Herzer ihm noch einen leichten Schubs nach außen. Konnte ja nicht schaden, auf der sicheren Seite zu sein.
    Reyes flog lautlos davon, seine um sich schlagenden Arme vom Feld und der es umschließendem Leine gefangen. Nun, vermutlich schrie er, so laut er konnte, dachte Herzer, aber es konnte ihn ja niemand hören.
    Herzer sah zu, wie der Schlüsselträger schnell zum Heck des Schiffes trieb, und ging dann selbst in diese Richtung, um sich zu vergewissern, dass er wirklich weg war. Er konnte sich vier Möglichkeiten ausdenken, wie Reyes überleben konnte, und wollte sicher sein, dass keine davon Wirklichkeit wurde.
    Reyes setzte seinen Flug zum Heck des Schiffs auf mehr oder weniger gerader Bahn fort und trieb dabei leicht nach draußen. Das Schiff erzeugte ein winziges Schwerkraftfeld, und demzufolge war nicht ganz auszuschließen, dass er auf das Deck gezogen wurde. Der »nach oben« gerichtete Vektor war merklich geringer geworden, während

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