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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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mit düsterer Miene. »Ich habe wirklich nicht vor, das Schiff zum Absturz zu bringen. Wenn wir in diesem verdammten Krieg die Reaktoren leer gepumpt haben, haben wir nicht einmal mehr genügend Energie übrig, um ein neues Schiff zu bauen , das hinausfliegen und den Treibstoff holen kann, den wir dann brauchen werden. Selbst wenn wir sämtliche Schlüssel an uns bringen, könnte es dann sein, dass wir für immer an diesen Planeten gebunden sind.«

    »Nein«, sagte Evan. »Wenn wir neun Schlüssel nehmen, können wir mehrere Protokolle außer Kraft setzen, die es uns dann erlauben, anders geartete Reaktoren zu bauen. Und sobald wir dann genügend Energie aufgebaut haben, können wir eine neue Excelsior bauen und uns den Treibstoff holen, den wir brauchen. Es wird mühsam sein und auch zeitraubend, aber möglich ist es.«
    »Was für Reaktoren?«, wollte Herzer wissen.
    »Die HE3-Reaktoren können so umgerüstet werden, dass man sie mit Wasserstoff betreiben kann«, erklärte Evan. »Und den kann man leicht aus Wasser gewinnen.«
    »Warum macht man das nicht jetzt schon so?«, fragte Megan interessiert.
    »Es gibt dabei … unangenehme Nebenprodukte«, räumte Evan ein.
    »Was verstehst du unter unangenehm?«, bohrte Megan nach.
    »Hochradioaktiv«, erklärte Evan. »Das ist auch der Grund, warum sie HE3 verwendet haben; das erzeugt praktisch gar keine radioaktiven Nebenprodukte. Die einzige Strahlung kommt von Wasserstoff und H2-Kontamination, und das sind nur Milliardstelwerte; das lässt sich beim Einsatz leicht neutralisieren. Aber wenn man Wasserstoff benutzt, muss man ständig Teile ersetzen, die der Strahlung ausgesetzt waren. Zu der Zeit, als man die Reaktoren entwickelt hat, war das in hohem Maße zeit- und auch kostenintensiv; man musste die Teile pulverisieren und sie dann mühsam verarbeiten, um die radioaktiven Isotopen zu extrahieren. Anschließend hat man sie dann mit Glas gemischt und sie am Ende in Langzeitlagern verwahrt.« Er hielt inne, und sein Blick wurde glasig, als ihm ganz offensichtlich plötzlich ein Gedanke kam. »Mit moderner Replikationstechnik wäre es natürlich viel leichter, das Material zu verarbeiten. Schließlich können die Replikatorfelder zwischen stabilen und instabilen Isotopen unterscheiden …«

    »Evan«, mahnte Herzer. »Das Schiff.«
    »Ja, natürlich«, murmelte Evan. »Ähm …«
    »Wir müssen also die Steuerzentrale einnehmen?«, fragte Herzer, stand auf und blätterte in den Konstruktionszeichnungen. Er stellte fest, dass sie aus einer Art Plastik bestanden und fragte sich, wo sie herstammten und wie alt sie waren. Das Material fühlte sich irgendwie brüchig an.
    »Das wäre optimal«, sagte Evan. »Aber es würde vermutlich nicht genügen, um uns den Erfolg zu garantieren.«
    »Kann man die Kommandozentrale ignorieren?«, fragte Herzer.
    »Nun ja«, meinte Evan mit einem Achselzucken. »Wenn man sämtliche Shuttles nähme, sie sichern, besetzen und sicherstellen würde, dass niemand an sie herankommt, würde man natürlich den Treibstoff bekommen. Aber wenn man die Kommandozentrale ignoriert, hat dann der Neue Aufbruch die Kontrolle über das Schiff.«
    »Das erfordert eine Menge Leute«, murmelte Herzer. »Wo ist die Kommandozentrale?«
    »Hier«, sagte Evan und wies auf einen Punkt auf dem Plan. »Sie liegt zwischen den Treibstoffblasen Nummer eins und zwei am unteren Verstärkungsring.«
    »Das sind die am nächsten angedockten Shuttles.« Herzer deutete auf die entsprechenden Stellen. Allmählich begann er die Symbole auf den Plänen zu begreifen.
    »Ja, Shuttle drei und vier sind am nächsten«, bestätigte Evan.
    »Ständig unter Druck stehend?«, wollte Herzer wissen. »Ja, unter Druck und künstlicher Schwerkraft.«
    »Sonstige Möglichkeiten zum Aussteigen?«, bohrte Herzer nach.
    »Jeder unter atmosphärischem Druck stehende Korridor backbords und steuerbords verfügt über Schleusen, hier und hier«, erklärte Evan und deutete auf die entsprechenden
Symbole. »Hier sind zwei Türen zur Kommandozentrale, backbords und steuerbords. Standardmäßige Drucktüren.«
    »Gepanzert oder was?«, wollte Herzer wissen. »Woraus bestehen sie?«
    »Memoryplastik«, sagte Evan bedrückt. »Man kann sie leicht aufbrechen, wenn man kryogenische Flüssigkeit daraufspritzt und ihnen dann einen kräftigen Schlag mit einem spitzen Gegenstand versetzt.«
    »Kryogenisch?«, wiederholte Herzer verständnislos.
    »Sehr kalt«, sagte Megan. »Flüssiges Helium würde sich

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