Die Nanokriege 4 - Die Flucht
über den Wiederaufbau der Flotte und die sich daran anschließenden Schlachten übertragen, die sie dem siegreichen Neuen Aufbruch hatten liefern müssen. Van Krief und Destrang hatten, ohne sich darum bemüht zu haben, an den Seeschlachten teilgenommen, während Tao, der mit Pferden groß geworden war, über den halben Kontinent geritten und rechtzeitig mit der Kavallerieverstärkung eingetroffen war, die schließlich den Ausschlag für den Sieg über die Invasionstruppen des Neuen Aufbruchs gegeben hatten.
»Man hat mir einen neuen Einsatz angehängt«, sagte Herzer jetzt zu Destrangs Erleichterung. »Die Informationslast fängt an zu groß zu werden, und deshalb habe ich Edmund gebeten, mir jemanden zur Unterstützung zu geben.«
»Und was ist das für ein Einsatz, Sir?«, wollte Van Krief wissen.
»Kommt ins Wohnzimmer«, erwiderte Herzer. »Dann gibt’s Einzelheiten.«
Als das geschehen war, schüttelte Van Krief den Kopf.
»Liegt es jetzt nur an mir, Sir, oder stelle ich da etwas mangelnde Begeisterung fest?«
»Nein, das liegt nicht nur an dir«, gab ihr Herzer recht. »Ich weiß wirklich nicht, wie ich das schaffen soll. Ich weiß, dass ich ein Patt zustande bringen kann, mit anderen Worten, das Schiff zum Absturz bringen, aber ich habe noch keine Ahnung, wie wir es schaffen, den Löwenanteil des Treibstoffs zu bekommen und den Neuen Aufbruch praktisch leer ausgehen zu lassen. Ich habe eine Idee, wie wir das meiste von dem, was runterkommt, an uns bringen können, aber ich weiß nicht, wie wir gewinnen sollen. Und halbe Siege sind mir zuwider. Zu allem Überfluss haben wir kaum geheimdienstliche Erkenntnisse.«
»Das wäre ja nicht gerade neu«, meinte Destrang und schüttelte den Kopf.
»Und das wird deine Aufgabe sein«, erklärte Herzer und reichte ihm einen verschlossenen Umschlag. »Das muss Oberst Torill im Büro für Sondereinsätze im Hauptquartier übergeben werden. Er ist unser Verbindungsmann im Hauptquartier und wird dafür sorgen, dass du Zugang zu den Geheimdienstdaten bekommst, einschließlich der Erkenntnisse des Nachrichtendiensts der UFS. Tu dich mit deren Analysten zusammen und sieh zu, ob du irgendetwas aufstöbern kannst, das uns bei dieser Mission hilfreich sein könnte. Du wirst in Washin bleiben, wahrscheinlich sogar von diesem Gebäude aus arbeiten.«
»Jawohl, Sir«, erklärte Destrang mit der Andeutung eines Lächelns. »Ein Einsatz in der Hauptstadt dürfte durchaus seine Vorteile gegenüber dem auf einem brennenden Weltraumschiff haben.«
Herzer sah ihn grinsend an, weil er sehr wohl wusste, dass
Destrang das nicht ernst meinte. Der Leutnant war einer der wenigen Offiziere, die er kannte, der ein echtes Gefühl für militärische Zusammenhänge hatte und dabei dennoch stets locker wirkte. Destrang fühlte sich mitten im Schlachtengetümmel ebenso wohl wie bei einer Dinnerparty. Und Letzteres war einer der Gründe, weshalb er ihm diesen Auftrag erteilt hatte.
»Ich habe gehört, dass Tao ebenfalls unterwegs ist, Sir«, sagte Van Krief.
»Er war in Balmoran bei der Zweiten Legion«, sagte Herzer. »Er sollte in Kürze hier eintreffen. Du wirst die Einsatzbefehle für unsere Mission ausarbeiten. Tao wird als Kurier für die Informationen fungieren, die Destrang zutage fördert, und wird mit dem Sicherheitstrupp der Ratsfrau zusammenarbeiten. Unter anderem als Offizierseskorte.«
»Für die Ratsfrau?«, fragte Destrang. »Was für ein Glückspilz. «
»Nein«, widersprach Herzer. »Für ihre Assistentinnen. Möglicherweise habt ihr festgestellt, dass heute hier einiges Durcheinander herrscht. Gestern Nacht gab es einen Überfall auf dieses Gebäude. Ich weiß nicht, ob er Megan galt, oder ob er stattgefunden hat, weil der Neue Aufbruch Wind davon bekommen hatte, dass wir im Begriff sind, ein neues Team aufzustellen. Nun, was auch immer der Grund gewesen sein mag, die Sicherheitsmaßnahmen sind jedenfalls verstärkt worden. Und das schließt auch die Assistentinnen der Ratsfrau ein.«
»Ah«, nickte Destrang. »Na, viel Spaß dann.«
»Herzer?«, fragte Shanea von der Tür her. »Willst du etwas? « Sie hatte ihren Kater offenbar inzwischen überwunden und wirkte so munter wie üblich. Eher noch munterer.
»Nein, vielen Dank, Shanea«, erklärte Herzer.
»War das eine der Assistentinnen?«, fragte Destrang und schob eine Augenbraue hoch.
»Ja«, nickte Herzer und verzog dabei das Gesicht.
»Das hattest du nicht erwähnt, oder, Sir?«, fragte Destrang und
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