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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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hatte. In Anbetracht der Tatsache, dass er es nicht geschafft hatte, diese Vergewaltigung zu verhindern, war das nicht gerade sein Lieblingsthema.
    »Ich spreche nicht von der Belastung, die das für Herzer war«, fuhr Edmund fort. »Ich spreche von Daneh. Und mir. Sie hat … viel Zeit gebraucht, um darüber hinwegzukommen. Und selbst nachdem wir angefangen hatten, eheliche Beziehungen aufzunehmen, gab es immer noch Probleme. Trotzdem ist sie darüber hinweggekommen, so gut eben, wie das eine Frau kann. Wenn du diesen Einsatz hinter dir hast und immer noch Probleme haben solltest, oder selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, würde ich dir dringend empfehlen, dich einmal ausführlich mit Daneh zu unterhalten. Oder öfter. Und dann gibt es hier auch Spezialisten. Aber, auch wenn sie das Thema nicht zu ihrer Spezialität gemacht hat, ist Daneh wahrscheinlich eine der besten Beraterinnen, die es dafür gibt. Und sie ist meine Frau, also kannst du mit ihr über Dinge sprechen, über die du mit den meisten anderen Beratern nicht sprechen könntest. Und es gibt einfach Dinge, die man nicht … begreifen kann, ohne mit jemandem zu sprechen, der Bescheid weiß. Einschließlich übrigens völlig irrationaler Eifersucht.«
    »Ich werde es mir merken«, sagte Megan trocken.
    »Du sollst es dir nicht merken«, sagte Edmund entschieden. »Du sollst es tun. Ende der Diskussion. In Anbetracht der Vorkommnisse der letzten Nacht, und damit meine ich natürlich den Überfall, wird der Umzug in das Trainingslager vorverlegt. Ihr solltet bis morgen hier weg sein …«
    »Ich habe Besprechungen angesetzt«, brauste Megan auf.
    »Dann sag sie ab«, erwiderte Edmund. »Wir haben um das Trainingslager herum Befestigungen errichtet, und die gesamte Siebte Legion dort stationiert. Wenn diese Biester an
sechstausend Legionären vorbeikommen, könnten wir ebenso gut jetzt gleich das Handtuch werfen!«
    »Oh«, machte Shanea. »Noch mehr Soldaten!« Ihre hübsche Stirn runzelte sich. »Sechstausend … wie lange wird das dauern …?«
    Herzer hatte es bereits ausgerechnet.
    »Zweihundert Nächte«, seufzte er.
    »Verdammt«, murmelte Shanea. »Nicht einmal ein Jahr!«
    »Du könntest ja Wiederholungen einlegen«, gab Herzer zu bedenken.
    »Das macht doch keinen Spaß!«
    Megan stöhnte und vergrub das Gesicht in den Händen.
     
    »Van Krief, Destrang«, sagte Herzer, als die beiden Leutnante das Apartment betraten. »Schön, euch zu sehen. Die Leutnantssterne stehen euch gut.«
    »Oberstleutnant«, erwiderte Leutnant Van Krief förmlich. Amosis Van Krief war eine kleine muskelbepackte Blondine, die sich das Haar hinten zu einem Knoten zusammengebunden hatte, was ihr flächiges Gesicht noch deutlicher betonte. Klein, scharfe Nase, kantiges Kinn und hohe Wangenknochen.
    »Hey, Herzer«, sagte Destrang mit einer lässigen Handbewegung. Der Leutnant war so groß wie seine Kameradin klein war, mit dunkelblondem Haar, das er ziemlich lang trug, und langen, knochigen Gliedern, die mit Muskelsträngen wie Drahtseilen bepackt waren. Während Van Krief immer den Eindruck machte, als würde sie marschieren, und dabei das Gesicht vorstreckte, als wäre sie auf der Suche nach einer Wand, die sie einrennen konnte, schaffte es Destrang, selbst dann zu schlendern, wenn er in Formation marschierte. »Wenn du uns als Unterstützung angefordert hast, muss es wirklich schlimm stehen.«
    »Tatsächlich ist mir gerade eingefallen, dass du bis zum heutigen Tag die Arbeit über den Inchon-Feldzug nicht abgeliefert
hast, und ich hatte gedacht, damit würde ich dir vielleicht dazu Gelegenheit geben«, erwiderte Herzer grinsend.
    Auf diese Bemerkung hin hatte Destrang immerhin den Anstand, etwas zerknirscht zu blicken.
    Herzer war Ausbilder im Offiziersgrundkurs gewesen, als Herzog Edmund ihn dazu abkommandiert hatte, ihn zum Stützpunkt Newfell zu begleiten. Die neue Flotte wurde dort aufgebaut, und als sich der erste echte Konflikt abgezeichnet hatte, war Königin Sheida zu dem Schluss gelangt, ein unvoreingenommener, fähiger Beobachter könnte vielleicht nützlich sein. Herzog Edmund hatte sich Herzer als Begleiter ausgesucht und ihn angewiesen, drei Fähnriche als Adjutanten mitzunehmen. Und so hatte Herzer Van Krief, Destrang und Tao ausgewählt.
    Die drei hatten wesentlich mehr getan als bloß kalte Häppchen zu servieren. Nachdem sich der Flottenkommandeur als geradezu katastrophal unfähig erwiesen hatte, hatte das Kriegsministerium Edmund das Kommando

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