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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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etwas wie der Nährboden für mindestens die Hälfte des Ökosystems dieser Region.«
    »Aber dazu wird es nicht kommen, weil man nämlich die Nährstoffe nicht von dort, wo sie sind, dorthin transportieren kann, wo sie gebraucht werden«, brauste Edmund auf. »Damit müssen wir uns weiß Gott schon heute in Raven’s Mill herumschlagen. Worauf ich hinaus möchte, ist, dass die Riffs außer Gefahr sind, während dieser Krieg läuft. Aber ihr seid das nicht.«
    »Sagst du«, meinte Bruce und zuckte die Achseln. »Aber der Neue Aufbruch hat keinen Anlass, uns anzugreifen.«
    »Vom Neuen Aufbruch spreche ich auch nicht«, erwiderte Edmund. Sie hatten sich von der Strömung von dem Korallenblock abtreiben lassen und waren wieder in Richtung auf die Stadt unterwegs. »Dein Volk ist ungemein verletzbar. Und es ist nicht nur für uns und den Neuen Aufbruch wertvoll. Auf dem Weg hierher sind wir in Bimi-Island an einer Siedlung vorbeigekommen. Mit den Unterwasserfähigkeiten, die ihr entwickelt habt, seid ihr für eine solche Gruppe von unschätzbarem Wert. Wie lange wird es denn dauern, bis die zu dem Schluss gelangen, dass sie euch zwingen sollten, ihnen zu helfen, da ihr ja freiwillig nicht dazu bereit seid?«

    »Wie würden sie das denn anstellen?«, fragte Bruce verärgert.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Edmund mit einem Achselzucken. »Aber es wird Leute bei ihnen geben, die sich dazu etwas einfallen lassen, wenn nicht jetzt, dann bald. Warum sollten sie nach Hummern tauchen, wenn ihr das für sie tun könnt?«
    »Wir könnten uns ja auch mit ihnen verbünden«, antwortete Bruce.
    »Sie können euch nicht vor dem Neuen Aufbruch schützen«, konterte Edmund. »Und sie haben viel weniger zu verlieren als wir. Für sie wärt ihr so etwas wie diese Lippenfische für die größeren Fische. Sicher, das ist eine kommensale Beziehung, aber wenn ich die Wahl hätte, wäre ich lieber der große Fisch. Die Kleinen, die mir die Parasiten wegpicken, können mir nichts anhaben.«
    »Und ihr wäret nicht der große Fisch?«
    »Wir brauchen willige Verbündete«, erklärte Edmund ruhig. »Wir brauchen euch als Kundschafter und, sobald wir wissen, wie das anzustellen wäre, auch als Kämpfer. Wir brauchen euch, um mit den Delfinos und den anderen Cetoiden zu kommunizieren, brauchen euch, um die Schiffe des Neuen Aufbruchs aufzuspüren, damit wir sie zerstören können, ehe sie uns zerstören. Bevor sie zu meinem Land kommen und ich vor meinen Mauern gegen sie kämpfen muss. Das ist nicht die Beziehung des großen Fischs zum kleinen Fisch. Wir können euch nicht zwingen, diese Dinge zu tun. Woher würden wir denn wissen, dass ihr nicht absichtlich eine Flotte übersehen habt? Der Ozean ist verdammt groß, wie mir allmählich klar wird. Aber ich kann euch versprechen, die Fischer werden bald die Peitschen herausholen, wenn ihr nicht genügend Hummer liefert.«
    »Du hast die Fähigkeit, Probleme zu erzeugen, die nicht existieren«, sagte Bruce immer noch verärgert.

    »Mag schon sein, aber es gibt eines, das bereits existiert: Ihr seid kurz davor zu verhungern.«
    »Wir kommen schon irgendwie durch«, antwortete Bruce verlegen.
    »Ja, irgendwie und gerade noch als primitive Sammler und Jäger, und euer Überleben hängt ständig davon ab, was ihr Tag für Tag heranschaffen könnt«, sagte Edmund, der allmählich in Fahrt kam und selbst ärgerlich wurde. »Verdammt noch mal, Bruce, du hast auch eine Verantwortung für deine Leute , nicht bloß für dieses Riff! Unter meinem Schutz stehen Leute, die dem Wolf-Terraforming-Projekt angehörten. Arbeiten sie jetzt daran? Nein, sie arbeiten daran, die Zivilisation wieder aufzubauen; sie scharren nicht in den Wäldern herum und suchen Nahrung. Und ihr seid nicht einmal gute Sammler und Jäger. Euer Körpergewicht nimmt ab; das kann Daneh beweisen. Bei euch sind bereits Leute an Mangelkrankheiten gestorben. Wir können helfen . Schön, ihr wollt also keine Wandnetze, na gut, sie bringen zu viele Fische, die ihr nicht haben wollt, und beschädigen das Riff. Meinetwegen. Wir können euch stattdessen Schleppnetze liefern. Auf die Weise könnt ihr eure Beute besser auswählen. Und es gibt auch andere Dinge, nach denen deine Leute uns gefragt haben. Hummerreusen, lange Leinen …«
    »Keine langen Leinen«, fiel Bruce ihm ins Wort. »Die sind fast ebenso schlimm wie Treibnetze!«
    »Meinetwegen«, erwiderte Edmund. »Sag mir, was ihr haben wollt, und wir liefern es euch. Innerhalb vernünftiger

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