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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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die Umrisse dieses Buches auf dem Deck jener Schaluppe zusammengefügt. Und dann sind da noch die Drachen.
    Ich habe mich nie richtig für Drachen interessiert; ich gehöre ganz bestimmt nicht zu den Leuten, die mit der Online- persona eines Drachen herumlaufen. Wenn es überhaupt eine Online- persona für mich gibt, dann wäre das »DTiN«, und das soll heißen »Der Typ in Nomex«. Ich muss Nomex tragen, weil ich gern die Online-Drachen ködern will. (Ja, stimmt schon, das war es auch, was der Hase trug. Genauer gesagt: Asbest.)

    Aber ich hatte die Idee zu »Die Höhlen des Wasservolkes«, wie es zuerst hieß, entwickelt, und im Zuge dieser Entwicklung bekamen Drachen eine immer größere Bedeutung für die Story. Im Laufe der Jahre hatte ich eine Menge Probleme mit Fantasy-Drachen, und das hat mir die Gelegenheit verschafft, auf ein paar Schwachpunkte hinzuweisen. Andererseits bin ich der Ansicht, dass fast nichts, was die Menschheit sich vorzustellen in der Lage ist, nicht auch gebaut werden kann. Und irgendwann wird irgendjemand mit gentechnischen Mitteln einen Drachen bauen. Verlassen Sie sich drauf. Wahrscheinlich wird es Disney sein. Wenn Sie mir nicht glauben, brauchen Sie sich bloß die Bilder von Disneys neuester Attraktion, »Safari«, anzusehen. Disney denkt immer im großen Maßstab.
    Aber die Probleme der Aerodynamik und der Biologie werden nach wie vor eine Einschränkung darstellen. Gegenwärtig kommen Raubvögel Drachen am nächsten (wenn man einmal welche baut, werden die Raubvögel wahrscheinlich als Muster für sie dienen, so wie für die Flugdrachen in diesem Buch). Und Raubvögel müssen enorm viel fressen, enorm viel in Relation zu ihrem Körpergewicht, meine ich. Wenn man die viel größeren Dimensionen von fliegenden Drachen bedenkt, würde sie das, falls man sie militärisch einsetzen sollte, zu einem Albtraum der Logistik machen, und ich bezweifle stark, dass sie in der Wildnis überleben könnten. Ganz zu schweigen von dem Problem, wie Muskeln und Knochen die bei normalem Flug für so gewaltige Schwingen auftretenden Belastungen aushalten. Und wenn man die Knochen zu massiv verstärkt, wird der Flügel zu schwer. Et cetera. Man wird ergo einige sehr künstliche Materialien einsetzen müssen, also zum Beispiel »biologisch extrudierte Karbon-Nano-Röhren«, und falls Sie sich vorstellen können, wie das funktioniert, brauchen Sie bloß Dupont anzurufen, dann machen die Sie zum Milliardär.

    Trotzdem hatte ich diese gloriose und schreckliche Vision von Drachen, die mit Orcas kämpfen (sehen Sie sich Blue Planet: The Open Oceans an, dann wissen Sie, wo das herkommt), und ich musste sie dorthin schaffen, wo dieses Buch spielt. Einen Stützpunkt in Süd-Florida hat mir die Welt nicht erlaubt (ja, das findet alles auf der Erde statt, bloß in einer fernen Zukunft, wo sich die meisten geografischen Bezeichnungen ein wenig abgeschliffen haben), also musste man sie per Schiff dorthin transportieren. Aber … weshalb eigentlich nicht mit einem Schiff, auf dem sie starten und landen konnten? Allmählich sehen Sie die Qualen, wie Storys geschaffen werden, wenigstens von mir. So ähnlich wie Gesetze oder Würste.
    So wurde der Drachenträger geschaffen. Und der hat mich, bildlich gesprochen, wirklich davongetragen.
    Ich bin mit Geschichten über Marineflieger aufgewachsen; mein Onkel war im Zweiten Weltkrieg Jagdfliegerpilot bei der Navy. Und obwohl ich nie Lust hätte, auf einem Flugzeugträger zur Crew zu gehören, geschweige denn ein Pilot auf einem solchen Pott zu sein (es gibt wahrscheinlich keine größeren Adrenalinjunkies mit Selbstmordgedanken als diese Typen), sind Flugzeugträger doch etwas Faszinierendes.
    Bei Flugzeugträgern handelt es sich wohl um das komplizierteste System, das der Mensch je geschaffen hat, und dass sie überhaupt funktionieren, ist eigentlich ein Wunder (wie die Franzosen, Chinesen und Russen erkennen mussten). All die Flugzeuge, die Menschen, den Treibstoff und die Ersatzteile auf ein Schiff zu packen – geschweige denn dafür zu sorgen, dass das in einem sorgfältig choreografierten Tanz auch zum richtigen Zeitpunkt dort eintrifft, wo man es braucht – hat die US Navy Generationen gekostet, bis das wirklich perfekt funktioniert hat. Bloß damit Flugzeuge von der Größe eines Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg aufsteigen
und auf Decks zurückkehren können, die nicht viel größer sind, als es die Flugzeugträger im Zweiten Weltkrieg waren. Das ist einfach ein

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