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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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zu merken.
    Schließlich waren sie mit dem Netz fertig, die Fische lagen in einem der Körbe, und das Netz lag wirr auf dem Boden.

    »Thomas hätte das ohne Hilfe fast ebenso schnell geschafft«, murrte der Seemann, zog das Segel wieder auf und setzte das Boot in Bewegung.
    »Hey«, sagte Martin, ließ sich ins Boot fallen und sah in die Richtung, in die sie segelten. »Ist nicht das da Norden?« Er deutete nach hinten.
    »Thomas hat nicht bloß ein Netz, Mon«, schmunzelte der Fischer.
    Tatsächlich hatte Thomas fünf Netze ausgelegt, und als sie schließlich auf Nordkurs gingen, war es fast Nacht geworden. Martin war erschöpft, dabei hatte er doch bloß die Fische herausgezogen. Seine Hände wollten einfach nicht sauber werden, so oft er sie auch wusch. Und auch sein restlicher Körper war mit irgendwelchem klebrigen Zeug bedeckt. Und zu allem Überfluss hatte ihm eine Art Qualle eine rote Schwiele verpasst.
    Widerlich war das. Er hatte viel für Arbeit übrig, konnte anderen den ganzen Tag dabei zusehen, aber das hier war einfach lächerlich.
    Die Sonne ging schnell unter, und die Tropennacht war pechschwarz. Die Sterne am Himmel leuchteten klar auf sie herab, aber auf der Oberfläche des Meeres kam man sich wie in einer Höhle vor. Das Kielwasser des Bootes phosphoreszierte grünlich. Es war so hell, dass Martin hätte schwören können, man konnte es in dem Licht sehen.
    Der Kapitän war eine nur undeutlich wahrnehmbare Gestalt am hinteren Ende des Bootes, und Martin konnte sich nicht vorstellen, wie der Mann etwas zu sehen in der Lage war.
    »Weißt du, wo du hinfährst?«, fragte Martin.
    »O yeah, Mon«, erwiderte Thomas. »Leg dich einfach hin. Thomas bringt uns sicher und gesund nach Hause.«
    Er hatte genug in seiner Geldkatze, um damit die Passage bis zum Festland zu bezahlen. Und wenn er erst einmal dort
war, würde sich schon irgendetwas ergeben. Das tat es immer. Mit diesem Gedanken legte Martin sich zurück und blickte zu den Sternen auf, bis er eingeschlafen war.
    Die veränderte Bewegung des Bootes weckte ihn, und er wälzte sich, steif vom langen Liegen, zur Seite. Sie fuhren in einen Hafen, den man im Licht von Fackeln und Laternen nur undeutlich erkennen konnte. Es gab einen Steg aus behauenen Steinen, aber das Boot strebte einem flachen Ufer zu. Als es auf Grund setzte, kletterte Martin steif an Land, packte eine Fangleine und zog das Boot daran so weit es ging ans Ufer.
    »Wie war’s denn?«, fragte eine Stimme aus der Dunkelheit.
    »Nicht übel«, erwiderte »Thomas« mit plötzlich wesentlich kultivierterer Stimme. »Herzog Edmund Talbot, darf ich vorstellen, John James der Dritte, alias Martin Johns, alias Martin St. John, alias … also, die ganze Liste spare ich mir.«
    Martin rannte weg, in die Finsternis hinein. Er hatte kaum drei Schritte getan, als er gegen eine metallene Masse rannte, die ihn an den Haaren packte und in die Höhe zog, bis seine Füße über dem Boden baumelten. Seine Augen füllten sich sofort mit Tränen, und er versuchte wegzulaufen. Das war ein wirklich schlechter Tag gewesen.
    »Was soll ich denn mit ihm machen, Boss?«, fragte die in Metall gehüllte Gestalt. Dieser schwachsinnige Muskelprotz hielt offenbar Martin mit seinem ganzen Gewicht am ausgestreckten Arm. Mühelos. Und als ihm das klar wurde, hörte Martin auf, weglaufen zu wollen. Kämpfen war von vorneherein nicht in Frage gekommen.
    »Oh, tu ihm nichts, Herzer«, schmunzelte Talbot aus der Finsternis. »Es gibt so viele Dinge, die wir ihn fragen wollen.«

Nachwort des Autors
    Allmählich habe ich mir das angewöhnt, also muss ich es mir wirklich bald wieder abgewöhnen. Aber ich dachte, in diesem Buch gibt es ein paar Dinge, auf die ich aufmerksam machen sollte. Es hat mir wirklich mächtigen Spaß gemacht, diesen Roman zu schreiben, bloß für den Fall, dass das nicht klar sein sollte. Mein normales »Pensum« beträgt etwa tausend Wörter pro Tag, wenn ich »koche«, aber an diesem Roman habe ich manchmal zehntausend oder einmal sogar achtzehntausend am Tag geschrieben. Besonders die Unterwasserpartien haben sich praktisch selbst geschrieben. Achthundert Stunden »drunten« (das letzte Mal, als ich mein Logbuch aufaddiert habe, das war Anfang der neunziger Jahre) bringen einem das; in etwa zwanzig Meter Tiefe ist Blut wirklich smaragdgrün und wird dann schwarz, wenn man tiefer geht. Und der Trip mit Blackbeard zu den Bahamas im letzten Januar hat wirklich nicht geschadet. Tatsächlich haben sich

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