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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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irgendwie an den Bojen an, die man ihnen zugewiesen hatte. Geflickte Segel, zerfetzte Takelagen, frisches Holz an den Schiffswänden, wo ihnen die Farbe ausgegangen war, all das legte Zeugnis dafür ab, dass dies Schiffe waren, die eine Niederlage erlitten hatten. Und ähnlich sah es um ihre Moral, ihre Energie und ihre Geduld aus.
    Die Flugdrachen, die noch fliegen konnten, waren bereits gelandet, und Edmund hatte sie empfangen. Der Flugdrachen-»Horst« war eine lange Reihe von Schuppen entlang einer etwa hundert Meter langen Kiesfläche. Am Rand der Kiesfläche lagen Rinderviertel für sie bereit, und mit Ausnahme von drei Pflegern pro Drachen, die man bei den Marineinfanteristen ausgeborgt hatte, war da niemand. Die Marineinfanteristen in voller Rüstung hatten den Reitern dabei geholfen, ihre Sachen vom Rücken der Drachen abzuschnallen, ehe man diese auf das Fleisch losließ. Es hatte ein paar Rangeleien gegeben, und einige Flugdrachen mussten ärztlich versorgt werden, aber sobald sie etwas Fressen im Bauch hatten, hatten sie sich beruhigt und sich in die
Schuppen führen lassen. Etwa ein Viertel des Fleisches lag noch in der Sonne, weniger als ein Drittel der Flugdrachen, die mit der Flotte hinausgezogen waren, war noch flugfähig gewesen.
    Jetzt sah Edmund zu, wie die Träger langsam an die Piers heranlavierten. Die Drachen, die nicht aus eigener Kraft hatten aufsteigen können, sahen ziemlich übel aus. Er konnte nur hoffen, dass man sie bis zu dem Zeitpunkt, wo die Flotte wieder ablegte, mit genügend Fressen und ärztlicher Hilfe wieder hinreichend aufpäppeln konnte. Aus ganz Norau hatte er Flugdrachen angefordert, und die trafen jetzt einzeln oder zu zweien ein. Aber die Flotte hatte die verfügbare Flugdrachenpopulation bereits stark beansprucht und er war nicht sicher, ob er alle Verluste würde ausgleichen können.
    Einige Leichter mit Proviant für die Besatzung und Futter für die Drachen zogen zu den vor Anker liegenden Schiffen hinaus. Die Mannschaft war angewiesen worden, über Nacht an Bord zu bleiben. Sie sollten am Morgen an Land gebracht werden und vor dem Mittagessen antreten.
    Die Kapitäne kamen in kleinen Booten an Land. Sie hatten Anweisung, ihre Ersten Offiziere an Bord zu lassen und sich zu einer vorläufigen Besprechung an Land einzufinden. Soweit es sich um Trägerkapitäne handelte, mussten sie ihre ranghöchsten Drachenreiter mitbringen. Er musste sich auf diese Besprechung vorbereiten und konnte sich nicht vorstellen, dass sie angenehm werden würde.

11
    Die Sitzung dauerte Stunden. Anders war es einfach nicht möglich, sich ein konkretes Bild der Schlacht zu verschaffen, und Talbot wusste auch, dass dies nur die erste von mehreren Sitzungen sein würde. Und ja, es war alles genau so schlimm gewesen, wie er das erwartet hatte.
    Die Sitzung fand im großen Speisesaal des Offiziersclubs statt, dem einzigen Raum, der groß genug war, um sämtliche Kapitäne und den ganzen Stab unterzubringen. Der Raum war zum Bersten gefüllt, und die Fenster hatte man geschlossen gehalten, so dass höllische Temperaturen herrschten. Die Stimmung war entsprechend.
    Die Antworten, die er auf seine Fragen bekam, reichten von zornig, genauer gesagt wütend, bis hin zu total deprimiert. Besonders der Skipper der Corvallis war so einsilbig, dass man schon beinahe an Katatonie hätte glauben können.
    Der ranghöchste Drachenreiter, Major Bob Childress, andererseits war wütend.
    »Wir hatten keinerlei Warnung«, sagte Childress inzwischen wohl zum sechsten Mal. »Wir sind da einfach hineingeflogen, dumm und vergnügt. Wenn wir das nächste Mal aufsteigen, werden die Reiter natürlich nervös sein. Und das bedeutet, dass sie nicht nahe genug an den Feind herangehen werden, um sauber zielen zu können.«
    »Wie wollen wir mit den Drachenabwehrfregatten umgehen? «, erkundigte sich Edmund.

    »Keine Ahnung«, erwiderte der Reiter immer noch wütend. »Von unten angreifen? Vielleicht die Mer?«
    »Sonst noch Vorschläge?«, fragte Edmund. »Ich will deinen Beitrag damit nicht abtun, ich möchte nur noch weitere Meinungen hören.«
    »Sie als Erste erledigen«, erwiderte Chang. Er hatte den größten Teil der Sitzung damit verbracht zuzuhören und sich Notizen zu machen. Hauptsächlich darüber, wie defensiv alle Antworten waren. »Ein paar Drachen mit dem speziellen Auftrag reinschicken, um sie zu erledigen. Klar, man wird aus ziemlich großer Höhe abwerfen müssen. Und dabei geht natürlich einiges

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