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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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leichtes Grinsen sehen. »Hier kommen bloß ständig Leute herein und wollen irgendetwas wissen. Das stört bei der Arbeit.«
    »Verstehe.« Daneh nickte und ging wieder hinaus.
    Sie atmete tief durch und redete sich selbst zu, sich zu beruhigen. Während sie noch dabei war, ihre Fassung wiederzugewinnen, rempelte sie jemand von hinten an, und sie stieß einen halblauten Schrei aus. Sie drehte sich um, aber wer auch immer sie gestoßen hatte, war bereits wieder in der Menge untergetaucht. Sie trat einen Schritt zur Seite, dicht an die Wand, und kämpfte um Fassung. Einen Augenblick lang fragte sie sich, ob sie dabei war verrückt zu werden. Sie schloss die Augen, schlug beide Hände vors Gesicht und versuchte gegen ihre Tränen anzukämpfen.
    »Mistress Daneh«, sagte eine Stimme, die wie ein Reibeisen klang, freundlich.
    Sie nahm die Hände vom Gesicht und blickte zur Seite. Ein großer, älterer Mann stand vielleicht einen Meter von ihr entfernt. Er trug eine Rüstung und sah sehr hart aus. Aber irgendwie hatte sie keine Angst vor ihm, vielleicht weil er sie offenbar kannte, auch wenn sie sich nicht an ihn erinnern konnte. Vor jedem anderen Mann in Sichtweite, ja. Aber nicht vor diesem. Und irgendetwas an ihm wirkte auf unbestimmte Weise vertraut.
    »Ja, die bin ich«, erwiderte sie. »Kann ich dir irgendwie behilflich sein?«
    »Das habe ich mich ebenfalls gefragt«, erwiderte der
Mann, ohne näher zu treten. »Du wirkst bedrückt. Soll ich Sir Edmund holen?«
    »Nein, das sollst du nicht«, sagte sie. Dann seufzte sie und schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, ich bin bloß ein bisschen … durcheinander.«
    »Ein bisschen durcheinander – das ist wohl ein bisschen schwach ausgedrückt, Mistress«, erwiderte der Mann. »Darf ich fragen, weshalb du heute hier heruntergekommen bist. Man hatte mir gesagt, du würdest dich ausruhen.«
    »Weiß denn jeder im ganzen Ort, was mit mir passiert ist?!«, brauste sie auf.
    »Nein«, erwiderte er. »Zumindest nicht nach meiner Kenntnis. Aber ich bin gerade eingetroffen. Edmund hat es mir erzählt, das war Teil meines Briefings. Wir sind alte Freunde; ich war bei eurer Hochzeit, aber wahrscheinlich erinnerst du dich nicht an mich.«
    »Doch, jetzt schon«, erwiderte sie und sah ihn aufmerksam an. »Gunny …? So nennt man dich doch?«
    »Ja, Ma’am. Und Sir Edmund hat es nur mir gesagt, weil er mich damit beauftragt hat, eine Truppe für unsere Verteidigung aufzubauen. Das war nicht bloß Klatsch.«
    Sie musterte ihn nachdenklich und nickte dann. »Ja, wahrscheinlich nicht. Wo wolltest du gerade hin?«
    »Ich nehme an, dort, wo du auch hin willst, zu Lisbeth McGregor.« Er räumte ihr mit einer höflichen Handbewegung den Vortritt ein und hielt dann inne. »Oder … würdest du vorziehen, dass ich vorangehe?«
    Sie überlegte kurz und drückte dann erneut die Schultern zurück. »Nein, ist schon gut«, sagte sie. Sie atmete tief durch, wandte ihm den Rücken und ging auf die Tür zu.
    Diesmal klopfte sie, worauf die Holztür praktisch aufgerissen wurde.
    »Geh weg«, sagte der Mann auf der anderen Seite. »Falls
ihr nicht ausdrücklich Erlaubnis habt, hier reinzukommen, habt ihr hier nichts verloren!«
    Zuerst zuckte Daneh zurück, aber dann gewann ihr angeborenes Temperament die Oberhand. »Wie zum Teufel willst du denn wissen, ob ich hier etwas zu suchen habe?«, herrschte sie ihn an. »Du weißt ja nicht einmal, wer ich bin !«
    »Aber ich weiß das«, sagte Lisbet und trat vor. »Ist schon in Ordnung, Sidikou, das ist Daneh Talbot.«
    »Ghorbani«, korrigierte Daneh automatisch. »Hallo, Lisbet.«
    Der Schuppen war ebenso düster wie der vorher, aber größer, und am anderen Ende waren Säcke und Bündel aller Art aufgestapelt. Lisbet hielt eine Liste in der Hand und versuchte mit zusammengekniffenen Augen in der schwachen Beleuchtung zu lesen.
    »Auf die Weise wirst du dir die Augen verderben«, sagte Daneh. »O Lisbet, das ist Gunny …«
    »Hey, Guns«, strahlte Lisbet. »Jetzt wissen wir, dass hier gleich alles zum Teufel gehen wird; Gunny ist aufgetaucht. «
    »Oh, es wird sogar noch schlimmer«, meinte Daneh leichthin. »Letzte Nacht ist Bast aufgetaucht. Und jetzt hat sie meine Tochter ins Schlepptau genommen und ist mit ihr irgendwohin verschwunden.«
    »Du liebe Güte.« Lisbet lachte. »Ich bin gespannt, was die für Unheil anrichten werden. Bast müsste eigentlich Rumpelstilzchen heißen.«
    »Das Geschlecht stimmt nicht«, meinte Gunny mit grimmiger Miene.

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