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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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lang fand er sich in einem Wechselbad der Gefühle – Furcht, ihr Interesse an ihm könnte verfliegen, sobald sie seiner inneren Kämpfe gewahr wurde und von seiner Feigheit erfuhr und Scham darüber, dass er trotzdem jetzt mit ihr hier war.
    Sie hatte eine aus vielen kleinen Fellen zusammengestückelte Pelzdecke mitgebracht, auf die sie sich jetzt graziös im Türkensitz niederließ und dann anfing, sich mithilfe eines Zweiges das wirre Haar zu richten. Und dabei blickte sie in den Wald.
    Nur um Armeslänge war sie von ihm entfernt, und deshalb strich er trotz seiner Skrupel vorsichtig mit dem Finger über ihren Schenkel.
    »Das ist das Wunder an euch jungen Menschen«, sagte sie lächelnd und blickte an sich hinab. »Man braucht euch bloß fünf Minuten Zeit zu lassen, und schon seid ihr wieder so weit!«
    »Hast du mich deshalb ausgewählt?«, fragte er. Er hatte die Frage nicht stellen wollen, aber sie hatte an ihm genagt.
    »Nur teilweise«, antwortete sie und rieb ihm leicht über die Hand, um zu zeigen, dass ihr die Berührung nicht unwillkommen war. »Du bist mir für dein Alter … klug und weise erschienen. Das ist wichtig. Ich bin alt , Herzer. Viele meiner Art denken, dass ich … pervers bin, weil ich mir menschliche Liebhaber nehme. Selbst wenn du die Kriege überlebst, die kommen werden, werde ich sehen, wie du älter und reifer wirst, so wie ich miterlebt habe, wie Talbot älter und reifer geworden ist. Und dann wirst du eines Tages sterben, so wie ich Liebhaber ohne Zahl älter werden
und sterben gesehen habe. Aber ihr lebt euer Leben, ganz im Heute, und das auf eine Weise, wie Elfen das nicht tun. Und das liebe ich an euch. Aber mit der Zeit werde ich mir andere Liebhaber nehmen, so wie du andere Geliebte haben wirst. Und du schienst mir weise genug, das zu verstehen, so wie andere Menschen das vielleicht nicht verstehen würden.«
    »Ich bin nicht weise«, sagte Herzer bitter. Das Kompliment hatte seinen inneren Aufruhr nur noch verstärkt, und er hatte das Gefühl, die Galle des Selbsthasses würde ihm gleich in die Kehle steigen.
    »Ich habe gesagt, ›für dein Alter‹«, erwiderte sie und strich ihm mit der Hand über den Kopf. »Sieh mich an, Herzer.«
    Er blickte in ihre grünen Augen mit den Katzenpupillen und zuckte zusammen, als er die Tiefe all des Wissens hinter diesen Augen erkannte. Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, als würde sie ihm bis in die Seele blicken. Aber zugleich spürte er auch, dass sie keinen Abscheu empfand, selbst wenn sie sah, was sich dort verbarg. In diesen uralten Augen konnte man tiefes Verstehen lesen.
    »Es heißt, jeder habe ein Geheimnis. Das stimmt nicht«, sagte sie leise. »Jeder hat viele Geheimnisse, viele Gesichter, viele Masken. Alle Menschen, alle Zwerge und alle Elfen sind die Summe ihrer Masken, junger Herzer. Du bist noch jung, und deine Masken haben noch viele raue Kanten. Und du erkennst noch nicht, dass es bei jedem so ist. Worauf es ankommt, ist, was du im Leben tust , nicht, was dich in deiner Seele quält. Das, was du im Leben bist, nicht das, was du zu werden befürchtest.«
    »Und was ist, wenn man etwas Unrechtes getan hat?«, fragte Herzer und senkte den Blick.
    »Hast du anderen Leid zugefügt?«, fragte sie mit sanfter Stimme.

    »Nein. Aber infolge meiner Untätigkeit ist Leid geschehen«, sagte er vorsichtig.
    Sie seufzte, schüttelte den Kopf. »Herzer, ich bin deine Geliebte, nicht dein Priester. Ich bin nicht hier, um dir die Beichte abzunehmen. Und um dir Absolution zu erteilen, habe ich das falsche Geschlecht und gehöre der falschen Spezies und der falschen Religion an!« Sie schmunzelte.
    »Was ist ein Priester?«, fragte Herzer.
    »Du meine Güte, manchmal wird mir erst so richtig bewusst, wie alt ich bin!«, rief sie lachend aus. »Mein tapferer Ritter ohne Furcht und Tadel. Du meine Güte, wie die Zeiten sich doch verändert haben. Ich will es mal so formulieren: Priester waren eine frühe Form der psychologischen Therapie. Man konnte mit ihnen reden, und angeblich durften sie nichts von dem, was man ihnen sagte, an andere weitergeben. Also konnte man sich bei ihnen die Bürde von der Seele reden. Und dann konnten sie einem gemäß der Regeln ihrer Religion aufgeben, ein paar Gebete zu sprechen, irgendeine gute Tat zu verrichten, vielleicht Geld zu spenden, und dann vergab einem ihr Gott.«
    »Klingt mir nach einem faulen Trick«, sagte Herzer voll Interesse.
    »Das war die Psychotherapie auch, und die

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