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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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an die Inquisition denn an Medizin erinnerte. Aber allmählich wurde es besser. Und wenn diese »Herbalistin« etwas taugte, würde es vielleicht noch besser werden. Daneh war sich wohl bewusst, dass ihre Kenntnisse über die Herstellung und Anwendung von Arzneimitteln höchst theoretisch und manchmal nicht einmal das waren. Aber gemeinsam, immer vorausgesetzt, die Frau verstand sich auf ihr Handwerk, würden sie eine präindustrielle Ärztin abgeben. Sie wischte die Fliege weg, legte einen frischen Verband auf die Wunde und folgte dann Edmund nach draußen.
    »Was ist denn an Fliegen gut , Edmund?«, herrschte sie ihn draußen an. »Die verbreiten doch jede Art von Dreck, die man sich vorstellen kann!«
    »Ja, das tun sie«, sagte er. »Und sie legen Eier in verfaulendes Fleisch, die sich in Maden verwandeln. Und was fressen Maden?«
    Daneh verstummte, überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. »Du möchtest, dass ich sein Fleisch von Maden fressen lasse?!«

    »Das tote Fleisch, ja«, sagte Edmund unbehaglich. »Hör zu, ich weiß, das klingt verrückt. Und eigentlich sollten es natürlich gezüchtete Maden sein, man züchtet sie auf sauberem toten Fleisch. Aber dafür haben wir keine Zeit, oder?«
    »Nein«, erklärte Daneh bestimmt. »Wir werden ihn nicht retten können, wenn wir den Wundbrand nicht zum Stillstand bringen. Die traditionelle Methode wäre Amputation, um der Infektion zuvorzukommen.«
    »Kannst du von dem Zeug, von dem du gesprochen hast, schnell etwas herstellen?«, fragte Edmund Sharron.
    »Nein«, antwortete sie. »Ich muss Penicillin-Schimmel finden , und zwar unter … Millionen von Schimmelarten. Ich brauche Schalen, um Kulturen anzusetzen. Häufig findet man … Tetrazyklin-Schimmel in alten Gräbern, aber Gräber haben wir ja auch nicht.«
    »Gräber?«, wiederholte Edmund nachdenklich und schüttelte dann den Kopf. »Also, Maden funktionieren . Wir hätten bloß das Problem sekundärer Infektionen.«
    »Wie wär’s denn …«, sagte Sharron und furchte die Stirn. »Wie wär’s, wenn wir eine Hand voll in … na ja, eben irgendetwas … finden und sie waschen würden?«
    »Puh!«, machte Daneh. »Ich glaube, da würde ich doch lieber die Fliegen an ihn heranlassen.«
    »Wundbrand ist jedenfalls eine anaerobische Infektion«, dozierte Edmund. »Die Wunde offen zu lassen würde, denke ich, mehr nützen als schaden.«
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit, um … um mehr Sauerstoff an die Wunde heranzubekommen?«, fragte Sharron.
    »Nicht ohne eine Druckkammer«, erwiderte Daneh. »Oder ohne eine Möglichkeit, um Sauerstoff auszuseparieren, aber das erfordert ebenfalls hohen Druck. Ich denke nicht, dass wir das schaffen.«
    »Sheida?«, fragte Edmund.
    »Hat bis jetzt abgelehnt, auch nur ein bisschen Energie
abzugeben«, erklärte Daneh verstimmt. »Um überall rumzutanzen hat sie genug, aber nichts für ärztliche Zwecke!«
    Edmund schüttelte viel sagend den Kopf und seufzte dann. »Ich denke, es wird wohl bei den Maden bleiben müssen.«
    »Das und ein paar bakterielle Lösungen, die mir vielleicht noch einfallen«, sagte Sharron. »Einige Kräuter habe ich. Ich könnte ziemlich schnell eine Spülung vorbereiten. So gut wie Antibiotika ist das natürlich nicht, aber es hilft etwas.«
    »Tu das.« Daneh nickte. »Bitte. Und wir müssen unbedingt ein Labor einrichten. Edmund?«
    »Ich werde mit dem Glasmacher sprechen, damit er uns das entsprechende Material beschafft«, meinte er und verdrehte die Augen. »Bei all den anderen Aufgaben wird er begeistert sein.«
    »Sag ihm, dass wir es möglicherweise bald dringend brauchen«, erwiderte Daneh mit Nachdruck. »Das macht ihm vielleicht ein bisschen Dampf.«
    »Sharron kennt noch andere Kräuter und Arzneien«, stellte Talbot vorsichtig fest. »Darunter auch Gänsefingerkraut. «
    »Etwas, was ich nicht empfehlen würde, wenn es nicht absolut nötig ist«, warf die Frau ein. »Nach allem, was ich gehört habe, ist es schrecklich gefährlich. Aber es gibt andere Mittel. Ich habe ein paar Mohnsamen, wir könnten also Mohn anbauen, um Opiate zu bekommen. Das ist zwar stark und suchtfördernd, aber es gibt nur wenige Schmerzstiller, die ihm gleichkommen. Und dann wäre da noch Weidenrinde.«
    »Das kenne ich auch«, schmunzelte Daneh. »Aber so weit würde ich wirklich nicht gehen. Das und Kirschrinde.«
    »Ich denke, ihr beiden werdet gut miteinander auskommen«, sagte Edmund. »Ich habe …«

    »Anderes zu tun«, beendete Daneh den Satz für

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