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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ihn. »Schon gut. Wir sehen uns dann heute Abend?«
    »Hoffentlich«, erwiderte er düster. »Du bist endlich zurück, und wir sehen uns kaum.« Er nickte und schritt davon in Richtung Rathaus.
    »Na ja, wenigstens könnt ihr miteinander schlafen«, sagte Sharron und blinzelte Daneh zu.
    »Nein, das tun wir nicht«, erwiderte Daneh.
    »Aber … na ja …« Sharron verstummte und sah Daneh verblüfft an.
    »Lass nur«, sagte die und schüttelte dann den Kopf. »Lass es mich mal so sagen: Vielleicht bin ich die erste Kandidatin, um Gänsefingerkraut auszuprobieren.«
    Sharron sah sie einen Augenblick lang an, bis ihr bewusst wurde, dass ihr Gegenüber die Bemerkung durchaus ernst meinte, und dann wurde sie bleich. »Du meine Güte.«

25
    Am darauf folgenden Morgen gab es einen heftigen Streit zwischen Cruz und Shilan. Der Grund für Cruz’ Verschwinden war eine Würfelpartie, die ein paar freundliche Typen veranstaltet hatten. Er hatte dabei jeden Bon, den er besessen hatte, verloren und besaß jetzt nicht einmal mehr genug für das Frühstück. Die aufblühende Beziehung zwischen Cruz und Shilan war nach ihrer Ansicht damit entschieden beendet. Und Herzer musste sich fragen, was er sich hatte entgehen lassen, indem er den Paladin gespielt hatte.
    Dieser Frage konnte er allerdings nicht mehr nachgehen, weil Gruppe A-5 sofort nach dem Frühstück zum Sägewerk beordert wurde. Es gab eine kurze Einweisung, in deren Verlauf man ihnen mit weihevollen Worten mitteilte, dass das Fällen von Holz und seine anschließende Bearbeitung die Basis jeglicher Industrie in der präindustriellen Zivilisation gewesen sei. Sie erfuhren das von John Miller, dem Leiter des Sägewerks, einem melancholisch wirkenden Mann, dem während des ganzen Vortrags kein einziges Lächeln auskam. Als man ihn fragte, wo das Holz herkäme und ob nicht vielleicht das die Basis der Industrie sein könnte, hatte er ihnen, immer noch mit unverändert düsterer Miene, erklärt, dass jeder Idiot Holz fällen konnte, es aber eines wahren Meisters bedurfte, um es in Form zu bringen.
    Nach mehreren Warnungen des Inhalts, dass Hände
und Füße nicht mehr nachwuchsen, wenn man sie abschnitt, wurde die Gruppe mit der Aufgabe betraut, den endlosen Strom von Stämmen, der aus den umliegenden Wäldern angeliefert wurde, zu zersägen und zuzurichten. Die ersten paar Tage taten sie nichts anderes als die Stämme zu bewegen, sie zu rollen, sie in Position zu bringen und sie am Ende durch die Bandsäge laufen zu lassen. Wiederum handelte es sich um Arbeit, für die viele Muskeln benötigt wurden, die beim Holzfällen nicht entwickelt worden waren, und für Geselligkeit blieb während der ganzen Zeit kaum Platz.
    Die Gruppe war in einer Art Kaserne untergebracht, von denen man einige für die Mitglieder des Lehrlingsprogramms errichtet hatte. Die einzelnen Kasernen waren nach Geschlechtern getrennt, sodass Herzer nicht in Erfahrung bringen konnte, ob Shilan tatsächlich Interesse an ihm gezeigt oder nur mit ihm gespielt hatte. Oder, was ebenso wahrscheinlich war, ihn gegen Cruz ausgespielt hatte. Eines Abends lud er sie in die Bäder ein, aber sie vertröstete ihn auf ein andermal und schützte Müdigkeit vor. Wenn man freilich bedachte, wie er selbst sich fühlte, konnte das auch durchaus eine ehrliche Antwort gewesen sein.
    An den letzten beiden Tagen wurden sie mit Holzbearbeitungswerkzeugen vertraut gemacht, darunter auch Drehbank und Bohrwerk. Miller lieferte in seiner Werkstätte den Beweis dafür, dass er, auch wenn er allem Anschein nach für Lehrlinge nicht sehr viel übrig hatte, den Werkstoff Holz doch wahrhaft liebte. Er war ein Meister im Drehen und Schnitzen und lachte seine Zöglinge auch nicht aus, wenn sie sich ungeschickt anstellten, sondern bemerkte nur, dass er schließlich fünfundsiebzig Jahre nichts anderes getan hatte und daher nicht erwarten konnte, dass sie sich gleich als Meister erwiesen.
    Am Ende der Woche erhielten sie ihr Geld, und nur
Mike bekam einen Bonus. Er hatte erstaunliches Geschick für Holzbearbeitung an den Tag gelegt, und Miller war einmal bei Betrachtung seiner Arbeit sogar ein schwaches Lächeln entkommen. Herzer andererseits konnte man bei bestem Willen allenfalls nur als »ungeschickt« bezeichnen. Er persönlich hätte eher »tollpatschig« gesagt. Wenn er einen dicken Span wollte, bekam er einen dünnen, wenn er einen dünnen wollte, bekam er einen dicken, und wenn er zu hobeln versuchte, entstanden Rillen. Er und Holz

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