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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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verbliebenen Pilze mit der Gabel herum. Aber sein Gesichtsausdruck blieb nachdenklich.
    »Einen Penny für deine Gedanken«, sagte Shilan und legte den Kopf lächelnd zur Seite. Dann lachte sie laut auf.
    »Was ist denn?«
    »›Einen Penny für deine Gedanken‹«, wiederholte Shilan. »Wie alt ist diese Redewendung eigentlich?«
    »Ja«, schmunzelte Herzer. »Ich meine, die Frage ist – bietest du da sehr viel Geld an oder sehr wenig? Es kommt ganz darauf an, welchen Wert ein Penny hat.«

    »Ich würde jedenfalls eine ganze Menge für deine Gedanken zahlen, Herzer«, sagte sie, beugte sich wieder vor und sah ihm dabei in die Augen.
    »Mhm …«, machte er und furchte die Stirn. Einen Augenblick lang zuckte an seiner linken Wange ein Muskel. »Du hast gesagt, dass es vor einem Monat besser war, und da habe ich dir Recht gegeben.«
    »Sicher«, meinte sie mit einem leichten Achselzucken. Daran gab es nichts zu deuteln.
    »Ja … und nein«, sagte er, und wieder zuckte der Muskel. »Das … das …«, sagte er dann und deutete mit einer weit ausholenden Handbewegung auf die Grüppchen, die plaudernd und essend herumsaßen; in der Ferne war schwaches Gelächter zu hören.
    »Das sind zwei Dinge, die es vor einem Monat nicht gab«, fuhr er fort. »Zum einen, es ist echt . Nicht irgendein Wiederaufführerfest, wo man ein Kissen einteleportieren kann, wenn einem der Boden zu hart ist, und wo man einfach nach Hause portiert, wenn es zu spät wird. Das hier ist echt. Wenn du ein Kissen möchtest, musst du dir einfach überlegen, wie man eines macht. Ich weiß nicht, warum das wichtig ist, aber ich spüre das einfach, tief in der Seele.« Er hob die Hand, als Shilan etwas einwenden wollte.
    »Augenblick noch«, sagte er. »Nur eine Kleinigkeit. Das Zweite ist, dass es eine Seele hat. Hast du vorher je so viel Leidenschaft erlebt? So viel Intensität bei den Leuten, wie du sie heute siehst? Nein. Warum? Weil das hier echt ist. Vorher, vor dem Fall, wusstest du immer, ganz gleich worüber du auch diskutiert und vielleicht sogar gestritten hast, dass du am nächsten Tag wieder zurückkehren und aufs Neue mehr oder weniger dasselbe tun würdest. Aber eigentlich wollte ich sagen: Du wusstest , dass du aufstehen und weggehen würdest! Du wusstest, dass du am nächsten Tag am Leben sein würdest.

    Jetzt sind das keine trivialen Fragen mehr. Diese Leute hier wissen, dass sie nicht nur für sich, sondern auch für ihre Kinder und für künftige Kinder arbeiten und Erfolg haben müssen. Und dass Mutter sie nicht auffangen wird, wenn sie fallen. Das erfüllt die Dinge mit einer Leidenschaft und einer Intensität, wie ich sie nie zuvor erlebt habe.
    Wenn ich einfach einen Knopf drücken und alles wieder so herstellen könnte, wie es vorher war, würde ich es tun? Ja, selbstverständlich würde ich das. Aber das heißt nicht, dass ich es nicht auch bedauern würde. Dies hier hat eine Seele, alles hier. Eine Seele, die vor dem Fall nicht existiert hat. Und deshalb ja und … nein«, schloss er und spießte den letzten Pilz auf die Gabel. »Verdammt, ist es kalt.«
    »Wow«, machte Shilan und runzelte die Stirn. »Das war jetzt … einen Bon wert!«
    »Nee.« Herzer lachte und schüttelte den Kopf. »Weißt du, eher … vielleicht einen Zehntel.«
    »Allmählich begreife ich, warum du anscheinend immer ein Mädchen am Arm hast, wenn ich dich sehe, Herzer«, sagte sie und lächelte.
    »So? Vielleicht könntest du mir das erklären. Für mich ist das sehr neu und sehr unerwartet. Aber wenn du meine philosophischen Ergüsse meinst: Bast hatte kein Wort mit mir gesprochen, sondern kam einfach auf mich zu, hat mich angesehen wie ein Stück Fleisch und mir gesagt, ich bräuchte ein Bad, sei aber sonst ganz in Ordnung.«
    »Mhm …«, machte Shilan nachdenklich, nippte dann an ihrem Wein und räusperte sich. »A propos Bad …«
    »Die Bäder wimmeln vermutlich von Leuten«, meinte Herzer mit einem Achselzucken und nippte an seinem Becher.
    »Nee, die meisten Leute essen noch und sitzen herum«, sagte Shilan.

    Herzer sah sich um und musste zugeben, dass dies für die Mehrzahl der Stadtbewohner wohl zutraf.
    »Wenn wir uns beeilen ?«, meinte Shilan in fragendem Tonfall.
    »Okay«, erwiderte Herzer und sah sie dann an. »Sag mal, ist dir …«, er räusperte sich, »ist dir das in den Bädern nicht peinlich?«, fragte er mit völlig ausdruckslosem Tonfall.
    »Ja«, sagte sie. »Aber nicht so sehr, wenn du dabei wärst.«
    Herzer setzte zu

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