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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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kannst, die Mutter nicht für bedrohlich halten wird«, sagte er. »Darüber hinaus kann ich nicht viel tun.«
    »Ich danke dir, Edmund«, sagte Sheida. »Allein schon darüber zu sprechen hat mir geholfen. Cantor wird einfach … sehr ›bärenhaft‹, und Ungphakorn wird geheimnisvoll. Du wirst bloß logisch.«
    »Ich hatte viel Übung darin«, erwiderte Talbot. »Sowohl darin, über Gewalt nachzudenken, als auch im Umgang mit Leuten, die versucht haben, mich zu töten. Das kommt davon, wenn man mit dem Wunsch aufwächst, ein Held zu sein«, fügte er dann mit trauriger Stimme hinzu.

6
    Herzers Pferd war sichtlich ungeduldig, es schien dem Kampf mehr entgegenzufiebern als er.
    Herzer klopfte ihm mit der Hand, die den Zügel hielt, auf den Hals und verlagerte das Gewicht der Lanze in der anderen Hand. »Ho, Calaban«, sagte er abwesend. Der Nordwind blies den Rauch eines Holzfeuers und einige weniger angenehme Düfte von dem Ork-Lager auf dem Bergkamm über ihm herüber, und er musterte die Befestigungsanlagen aus dem Schutz des kleinen Wäldchens heraus. Höchstwahrscheinlich hatten sie ihn entdeckt, kamen aber jedenfalls noch nicht herausgeströmt, um ihn anzugreifen. Das bedeutete entweder, dass es nur wenige waren oder dass sie für Orks ungewöhnlich gut geführt wurden. Ersteres wäre natürlich hervorragend, aber wahrscheinlicher war Letzteres der Fall. Der Trupp, der die Ortschaften der Umgebung angegriffen hatte, war nicht klein; die Gruppe, die über Shawton hergefallen war, hatte mindestens zwanzig umfasst. Wenn man davon ausging, dass sie ein Viertel davon als Wachen im Lager zurückgelassen hatten, bedeutete das, dass sich dort oben rund fünfundzwanzig aufhielten, wenn nicht mehr. Und sie waren zu keinem weiteren Überfall ausgezogen, nicht am Tage. Das bedeutete, dass sie jetzt alle dort oben waren.
    Der Hauptzugang zu dem Camp war ein Hohlweg an der Südseite, mit einem bewachten Tor oben. Im Westen gab es hinter einer steilen, schwer zu bewältigenden Steigung
ein weiteres Tor. Dort allein anzugreifen war allerdings völlig unmöglich. Und das Gleiche galt für den Versuch, die Klippen über dem Lager zu erklimmen; Herzer verfügte nicht über das dazu nötige Gerät, und falls er in dem Lager kämpfen musste, würde er seine Rüstung brauchen, um zu überleben.
    Die Schlacht war zugleich real und irreal. Das Gelände war »real«, ein unbewohntes Gebiet im Osten von Norau, nicht weit von seinem Haus. Das Lager mit seinen Palisaden und das gerodete Gelände, das es umgab, war für ihn als Teil des »Gesteigerte Realität«-Spiels konstruiert worden, das er gerade ablaufen ließ. Das Pferd, die Orks und andere Verteidiger, falls es solche gab, waren Konstrukte von Nanniten und Kraftfeldern. Das Pferd, auf dem er saß, war fast völlig »real«, hatte aber nicht die Individualität echter Pferde. Aber es kam der »Realität« so nahe wie möglich, wenn man sein beschränktes Energiebudget bedachte. »Billiger« wäre es gewesen, einen Palast auf einem Berggipfel zu bauen, anstatt dieses Schlachtfeld zu schaffen. Aber jeder hatte seine eigenen Prioritäten.
    Er behielt sein Primärziel – Befreiung der Geisel – im Auge, aber die Frage war, wie er es anstellen sollte. Falls er es schaffte, sie in Bewegung zu halten, war er realistisch gesehen durchaus zwanzig Orks gewachsen. Sie waren stark und schnell, aber relativ schwerfällig und keine besonders geschickten Kämpfer. Selbst in Rüstung und Kettenpanzer sollte er es schaffen, sie auszutricksen. Und seine Panzerung schützte ihn vor dem Großteil ihrer Waffen.
    Herzer strich nachdenklich über den Schaft seiner Lanze und steckte sie dann in die Scheide zurück, griff hinter sich, um seinen Ranzen abzuschnallen. Wenn die Orks ihn töteten, würden sie den Großteil seiner Habseligkeiten erbeuten – aber wenn sie ihn töteten, würde er die Sachen ohnehin nicht mehr brauchen. Kletterseil und Laternen
würden ihm bei dieser Aufgabe nichts nützen. Vom Gewicht seines Ranzens befreit, konnte Calaban ihn relativ leicht tragen, trotz der Last seiner Rüstung, seiner Waffen und seines eigenen, nicht ganz unbeträchtlichen Körpergewichts.
    Er überlegte einen Augenblick lang, welche Waffen er brauchen würde, und entschied sich dann für Lanze, Axt und Schwert, legte den Bogen mit dem Ranzen ab. Die drei Waffen, die er behielt, würde er alle brauchen, so lästig es auch sein würde, sie herumzuschleppen. Er legte Schwert und Axt auf seinen Sattel und

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