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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Lebensmitteln gehabt, aber die acht ausgewachsenen Männer, mit Herzer jetzt neun, verbrauchten diesen schnell.
    Später hatte Herzer dann versucht auf Nahrungssuche zu gehen, aber seine Ausbildung hatte ihn darauf überhaupt nicht vorbereitet. Er hatte sich ein Messer ausgeborgt, versucht, einen Fischköder zu schnitzen, und damit gefischt. Aber er brauchte den ganzen Tag dazu, bloß zwei
Fische zu fangen, und die sahen beide ausnehmend seltsam aus. Keiner von beiden war so geformt, wie man das von Fischen erwartete, und sie hatten eine Art Bart um die Lippen. Außerdem hatte er auch keine Ahnung, wie man sie zubereiten konnte, aber schließlich entschied er sich dafür, es so zu tun, wie es in einem Spiel funktionieren würde. Also schnitt er die Köpfe ab, nahm die Fische aus und zog ihnen die Haut ab. Dann musste er im strömenden Regen ein Feuer entfachen. Dionys hatte ein uraltes Feuerzeug, das er unter starkem Widerstreben für das Experiment zur Verfügung stellte. Nach mehreren Versuchen schaffte Herzer es schließlich, im Schutz eines umgestürzten Baums ein Feuer in Gang zu bringen. Dann briet er die Fische, indem er sie auf einen Ast spießte. Der erste Ast hatte Feuer gefangen, als er zu heiß geworden war, worauf die wertvollen Fische beinahe ins Feuer gefallen wären. Danach hatte Herzer die Regel befolgt, dass man zum Kochen einen »grünen« Ast benutzen muss. Trotzdem waren ein paar Stücke von den Fischen beim Braten ins Feuer gefallen. Und als er fertig war, gab es für jeden in der Gruppe gerade noch einen Mund voll. Aber es war immerhin etwas. Und es war heiß.
    Erst an diesem Morgen, nach all den Strapazen für einen Mund voll halb gebratenem Fisch, hatte Herzer angefangen, über Dionys’ Pläne nachzudenken. Wie es ihm schien, hatte der Riese nicht vor, irgendwohin zu gehen oder irgendetwas zu tun. Er schien voll und ganz auf Warten eingestellt.
    Als Herzer deshalb am Morgen seinen nassen Umhang abwarf, befragte er Dionys nach seinen Plänen. Im Rückblick war ihm jetzt bewusst, dass das politisch nicht gerade besonders klug gewesen war. Es gab kein Frühstück und keine Aussicht auf Abendessen, sofern nicht einer von ihnen irgendwie im Regen etwas Essbares aufspürte. Und
Dionys war keiner, der Zweifel an seiner Autorität auf die leichte Schulter nahm. Er hatte sich etwa die Hälfte von Herzers Vorhaltungen angehört und dann dem jungen Mann einen mächtigen Stoß gegen die Brust versetzt, der ausgereicht hätte, einen Ochsen zu Fall zu bringen.
    Herzer hatte zahllose Kämpfe in voller Sensorik hinter sich, aber nur selten mit den Fäusten und nie bei voller Stimulation; nur echte Idioten oder Masochisten schalteten die Schmerzsysteme auf volle Leistung. So lag er einen Augenblick lang reglos im Schlamm und fragte sich, ob der Verrückte ihn etwa umgebracht hatte. Schließlich rappelte er sich auf und zog davon, in den Wald hinein.
    Er war sich nicht sicher, wohin er gehen würde, aber jedenfalls würde er Dionys eine Weile nicht mehr in die Augen sehen.
    Nach Mittag kehrte er ins Lager zurück, nachdem er weder etwas Essbares noch Antworten auf seine Fragen gefunden hatte. Unterdessen hatte Dionys ein paar von seinen Kumpanen ausgeschickt, um sich auf dem Pfad umzusehen, und dann den Rest, Herzer eingeschlossen, um sich gesammelt, um ihnen eine Rede zu halten.
    »Die Tage der Schwäche sind vorbei«, sagte er im Regen stehend, auf das blanke Schwert vor sich gestützt. »Jetzt ist der Zeitpunkt, wo die Starken den Platz einnehmen, der ihnen zukommt.«
    In diesem Stil fuhr er eine gute halbe Stunde fort, während die vier, die er nicht auf Wache ausgeschickt hatte, im Regen saßen und sich, zumindest was Herzer betraf, fragten, wo das hinführen sollte. Schließlich wurde ihm der Sinn der Rede klar.
    »Du willst also sagen, wir sollen Banditen werden?«, fragte er ungläubig.
    »Nur für den Augenblick«, erwiderte Dionys recht einsichtig. Seit Herzer zurückgekommen war, hatte er ihn mit
mehr Respekt behandelt als die anderen. »Mit der Zeit werden wir unsere angemessene Führungsposition in diesem Neuen Aufbruch einnehmen.«
    »Neuer Aufbruch«, sagte Herzer und wischte sich den Regen aus den Augen. »Hat nicht Paul seine Gruppe so genannt? Und hat nicht Sheida irgendwie die Kontrolle über Norau?«
    »Für den Augenblick«, erwiderte Dionys. »Für den Augenblick. Aber das hängt ganz von ihren Verbündeten auf diesem Kontinent ab. Unterdessen können wir uns unsere eigene Position

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