Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
aufbauen und uns aus dieser ganzen Geschichte heraushalten«, erklärte er und deutete mit einer weit ausholenden Handbewegung in den verregneten Wald, der sie umgab. »Ihr wollt doch sicherlich nicht den Rest eures Lebens hier verbringen?«
    »Mhm«, machte Herzer, ohne sich umzusehen. Er hatte einige Szenarien durchgespielt, in denen es darum ging, Banditen das Handwerk zu legen: In den meisten bestand eine der dafür empfohlenen Methoden darin, das Banditenlager zu infiltrieren. Na gut, ich habe das Banditenlager infiltriert , dachte er. Wie viele Punkte bekomme ich?
    Aber dann war ihm plötzlich klar, dass es hier nicht um Punkte ging. Dionys war das, was er sagte, todernst. Wobei die Betonung auf »tod« lag. Das Schwert war nicht bloß ein Requisit; McCanoc war durchaus bereit, es zu benutzen. Und Herzer spürte plötzlich, wie es ihm eisig über den Rücken lief, als ihm bewusst wurde, dass Dionys zuallererst daran dachte, es möglicherweise gegen Herzer benutzen zu müssen.
    »Na ja, ich möchte natürlich nicht den Rest meines Lebens so verbringen«, schnaubte Herzer. »Und ich sehe keinen Grund, weshalb wir nicht den uns zukommenden Platz einnehmen sollten.« So, das wäre gesagt – absolute Wahrheit.

    Dionys starrte ihn eine ganze Weile an und nickte dann.
    »Benito, Guy und Galligan sind draußen auf Wache. Mit der Zeit werden Leute auf diesen Pfaden unterwegs sein. Einige davon werden sich dazu entscheiden, sich unserem kleinen Kreuzzug anzuschließen. Andere werden Gegenstände haben, die sie als Maut für die Benutzung der Straßen abgeben können. Einige werden sich sträuben. Die wird man … überreden müssen.«
    Rings um Herzer kam Gelächter auf, und plötzlich wurde ihm bewusst, dass das ganze Theater nur für ihn ablief; die … Kreaturen rings um Dionys hatten ihre Seele schon lange verkauft und hatten unter den Bedingungen, die der Fall mit sich gebracht hatte, nicht das geringste Problem damit, Banditen zu werden. Erst jetzt fragte er sich, ob sie alle so angefangen hatten wie er, als Spielzeug, das zu Dionys’ Sammlung gefallener Seelen hinzugefügt wurde. Und ebenso wurde ihm bewusst, worauf Dionys gewartet hatte. Er hatte gewartet, bis in jemandem wie Herzer, der sich vielleicht noch widersetzen wollte, genügend Hunger und Verzweiflung aufgekommen war, dass ihm alles gleichgültig sein konnte.
    Herzer wusste auch, dass er umzingelt war; die anderen hatten sich – vielleicht war das vorher schon so abgesprochen worden – zu beiden Seiten von ihm und hinter ihm postiert. Und während einige von ihnen Messer hatten und Dionys natürlich sein Schwert, hatte Herzer bisher nicht einmal einen Stock gefunden, der ihm zusagte; er war schlicht und einfach unbewaffnet.
    Aber zugleich war ihm in diesem Augenblick auch endgültig klar, wo er stand. Verdammt wollte er sein, wenn er der Schurke sein würde. Verdammt wollte er sein, wenn er auf das Niveau von Banditen und Straßenräubern sank, und genau davon sprach Dionys, auch wenn er diese Worte nicht gebrauchte. Herzer mochte gewisse unbeantwortete
Fragen hinsichtlich seiner Gefühle mit sich herumtragen, insbesondere was seine Gefühle in Bezug auf Frauen anging, aber er hatte nie anders gehandelt, als man das von einer guten und gerechten Person erwartete. Und daran würde er nichts ändern, bloß weil er gerade ein wenig hungrig war. Es gab einfach zu viele seltsam aussehende Fische in der Welt.
    Die einzige Frage war, wie er hier herauskam, ohne dass man ihm die Kehle durchschnitt. Und die Antwort darauf war: so tun als ob.
    Also hatte er getan als ob. Er wusste, dass es falsch wäre, sich völlig überzeugt zu geben, aber er war immerhin bereit gewesen mitzumachen. Und von diesem Augenblick an bemerkte er, dass immer einer der anderen in seiner Nähe war, ihn beobachtete, wartete.
    In diesem unangenehmen Zustand von Paranoia, nagendem Hunger und aufgeschobener Gewalttätigkeit kam Benito gerannt, um bekannt zu geben, dass sie ihren ersten Kunden hatten.
     
    Daneh und Rachel hatten sich zum Zweck der Nahrungssuche geteilt, wobei Daneh die Südroute entlang dem Weg genommen hatte, während Rachel sich in Begleitung Azures nach Norden geschlagen hatte.
    Daneh hatte an aussichtsreich wirkenden Wildwechseln westlich des Pfades drei Fallen gestellt, ganz schlichte »historische« Fallen, Schlingen aus geflochtenem Pferdehaar. Wenn ein Hase in die Falle ging, würde er sich in der Schlinge verfangen und dort festgehalten werden, bis jemand

Weitere Kostenlose Bücher