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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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bezüglich des Schatzamts und der Amtsinhaberin war, war die Tatsache, dass seine Hauruckmethode in der Farmpolitik allgemein abgelehnt wurde. Edmund wusste, dass er bestenfalls Laienkenntnisse über die Geschichte der Landwirtschaft besaß. Für ihn existierte der Unterschied zwischen beispielsweise der Landwirtschaft zur Zeit der Römischen Republik und den Methoden des Mittelalters nur als Hintergrund für das soziale, politische und militärische Klima des jeweiligen Zeitalters.
    Aber in jeder dieser Perioden hatten die landwirtschaftlichen Methoden zumindest ebenso großen Einfluss auf das Militär ausgeübt, wie das umgekehrt galt. Und deshalb hatte er ziemlich klare Vorstellungen davon, welche Art von Landwirtschaft er sich wünschte und welche nicht. Glücklicherweise waren er und Myron sich aus durchaus vergleichbaren Gründen einig, und während Edmund fast nichts von Landwirtschaft verstand, gab es vermutlich unter den Flüchtlingen niemand, dessen Kenntnisse umfangreicher waren als die Myrons. Deshalb delegierte er die entsprechenden Entscheidungen an Myron.
    Doch es sollte noch schlimmer kommen! Das Geschrei hatte fast sofort begonnen und ließ eine Strömung erkennen, die er bisher allenfalls andeutungsweise wahrgenommen hatte. Aber Myron galt bereits als der große Schurke. Seinem »Geiz« war es zuzuschreiben, dass die Lebensmittelrationen so klein waren. Edmund hatte den Begriff »voll gefressener Plutokrat« bisher nur in alten Romanen kennen gelernt und war daher einigermaßen verblüfft, als einer der Maulhelden bei der letzten Sitzung plötzlich aufgesprungen und ihn Myron zugerufen hatte.

    Myron hatte keine Ahnung, wie mit derartigem Druck umzugehen war. In seiner eigenen Vorstellung war er nicht mehr als ein schlichter Bauer. Seine bisherigen Erfahrungen mit dem »Leben in der Öffentlichkeit« hatten sich darauf beschränkt, während des Volksfests Führungen durch seine Farm abzuhalten. Sich plötzlich inmitten einer wütenden Kontroverse zu finden, war ihm zutiefst unbehaglich. Er hatte versucht abzudanken, aber das ließ Edmund nicht zu. Myron wusste, was geschehen musste und wie man es anpacken musste, was die verschiedenen Maulhelden, wie das ihre Vorschläge bewiesen, nicht taten.
    Im Großen und Ganzen liefen die Argumente auf ein paar ziemlich homogene Gruppen hinaus. Die eine verlangte, dass jeder, der Bauer sein wollte, gleichgültig ob er nun über das nötige Wissen verfügte oder nicht, alles bekommen sollte, was der Betreffende für notwendig hielt, einschließlich so viel Land, wie sie abstecken konnten. Im Allgemeinen verstand man unter »abstecken« Bäume zu »markieren«, um das entsprechende Gelände zu definieren. Edmund waren nicht alle Gründe eingefallen, die deutlich machten, weshalb das eine unsinnige Idee war, also hatte er den Ball anderen zugespielt. Einige hatten darauf hingewiesen, dass das zur Verfügung stehende Material beschränkt war, ganz zu schweigen von den Menschen mit der entsprechenden Erfahrung, um es zu nutzen. Andere wiesen darauf hin, dass es auf lange Sicht mit Sicherheit zu Auseinandersetzungen führen würde, wenn man sich auf so vergängliche Markierungen einließ, wie man sie an Bäumen anbringen konnte.
    Der Schwachkopf, der Myron als »voll gefressenen Plutokraten« bezeichnet hatte, stand an der Spitze der »Alle für einen und einer für alle«-Gruppe, die der Ansicht war, alles Material gehöre in Gemeinschaftsbesitz und solle auch gemeinschaftlich genutzt werden. Sie sprachen sich
dafür aus, sämtliche Ressourcen der Ortschaft in ein kommunales »Nutzungslager« einzubringen, aus dem die Leute sich dann bedienen konnten. Alles Land sollte gemeinschaftlicher Besitz sein, und jeder würde sich bei der Landbestellung alle erdenkliche Mühe geben und die Ergebnisse seiner Arbeit dann der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
    Edmund hatte sich mehr als alle anderen gegen dieses Vorgehen ausgesprochen. Er hatte Dutzende historischer Bezüge ausgegraben, angefangen bei den ersten Pilgern in Norau, die fast verhungert waren, ehe sie sich endlich dafür entschieden hatten, sich vom Gemeinschaftsbesitz abzuwenden, bis hin zu den großen Debakeln der »kommunistischen« Staaten des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts mit ihren Kolchosen, offenbar einer Art kommunaler Landwirtschaftsbetriebe, die über einen Zeitraum von fünfzig Jahren den größten Teil einer Nation fast in den Hungertod getrieben hatten.
    Die letzte Gruppe – und die

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