Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons
nutzte.
Der »Südwest«-Sektor gehörte hauptsächlich Myron, eine größere Fläche gerodeter Felder, einige davon eingezäunt, ein großer Obsthain und ein Weinberg auf den Hügeln im Südwesten. Dahinter, auf den Hügeln hinter dem Besitz der beiden ursprünglichen »Eigentümer«, stand die Mühle, der die Ortschaft ihren Namen verdankte. Sie wurde vom Raven’s Creek angetrieben, und weiter oben in den Hügeln gab es einen Mühlteich und einen Damm.
Der »Nordwest«-Sektor war hauptsächlich Festgelände, eine große, weitgehend gerodete Fläche, die sich an die Hügel im Nordosten schmiegte. Auf den Hügeln standen ein paar Gebäude, die dem Volksfest dienten. Der »Nord-ost«-Sektor auf der anderen Seite des Flüsschens war wie alle Hügel der Umgebung dicht bewaldet gewesen. Viele Leute hatten während des Fests auf jener Talseite ihre Zelte aufgeschlagen, um damit dem Gedränge und dem Lärm auf dem eigentlichen Festgelände zu entkommen.
Etwa in der Mitte aller vier »Zonen« lag die Ortschaft Raven’s Mill, die einmal aus fünf größeren Häusern/ Werkstätten, der Taverne und ein paar Nebengebäuden bestanden hatte.
Wie es aussah, war jetzt alles verändert. Das Festgelände war fast ganz von ziemlich schlichten Blockhäusern bedeckt. Sie konnten sehen, wie vor ihren Augen zwei Gruppen von Arbeitern damit beschäftigt waren, zwei weitere Blockhäuser zu errichten. Das Material dafür lieferte allem Anschein nach der Nordostquadrant; man konnte dort Arbeitstrupps sehen, die Bäume fällten und mit allgemeinen Rodungsarbeiten beschäftigt waren. Dort drüben wurden ebenfalls Blockhütten errichtet. Auch in der eigentlichen Ortschaft war Bautätigkeit zu beobachten, mindestens
zwei Gebäude waren dort im Entstehen. Insgesamt betrachtet ein völlig neuer Anblick.
Dann bemerkte Rachel, dass einiges doch unverändert geblieben war. Rings um Edmunds Haus gab es immer noch eine große, freie Fläche, und auch Myrons Felder hatte man nicht angetastet. Das freute sie. Dann stellte sie fest, dass oben bei der Mühle neue Gebäude entstanden waren.
»Was ist das denn?«, fragte sie und deutete auf die am weitesten entfernten Gebäude.
»Ich sehe, die Sägemühle ist bereits in Betrieb«, erwiderte Tom. »Da haben die aber schnell gearbeitet.«
»Meinst du, wir können wirklich dort hinuntergehen?«, fragte Daneh müde.
»Selbstverständlich, M’lady«, erwiderte Tom und sah sich nach Herzer um. »Ich werde die Ladys zum Haus bringen. Dort unten wird ein Empfangsbereich sein, und da solltest du hingehen.«
»Okay«, erwiderte Herzer. »Ich … ich denke, wir sehen uns dann ja später wieder.«
»Selbst bei so vielen Leuten wird es schwierig sein, dich zu übersehen, Herzer«, erwiderte Daneh. »Pass gut auf dich auf.«
»Du auch, Ma’am«, sagte der Junge und winkte ihr noch einmal zu, während er die Straße hinunterging.
»Wo Edmund wohl sein mag?«, fragte Daneh und betrachtete das rege Treiben.
»Er ist nicht gekommen, um nach uns zu sehen, warum sollten wir also nach ihm suchen?«, meinte Rachel spitz.
Daneh sparte sich eine Antwort. Seit dem Vorfall mit McCanoc war Rachel auf ihren Vater nicht gut zu sprechen, und das hatte sich im Laufe der Tage noch verstärkt.
»Er wird entweder unten im Rathaus oder in seinem Haus sein«, meinte Tom ein wenig unsicher.
»Gehen wir zum Haus«, sagte Daneh. »Ich wünsche mir
jetzt nichts sehnlicher als ein Bad. Und dann will ich nichts weiter als ins Bett.«
Edmund führte gerade wieder den Vorsitz bei einer seiner unzähligen Sitzungen, als er zum Fenster hinaussah und die kleine Kavalkade den Hügel heraufkommen sah.
Das Thema dieser endlosen Sitzungen war eigentlich immer Knappheit: Knappheit an Material, Knappheit an Bauern und Knappheit an ausgebildeten Arbeitskräften. Die Metallsendung von Angus war angesichts verschiedener Bedürfnisse schnell zusammengeschmolzen, angefangen bei Beschlägen für Karren bis hin zu Teilen für das neue Sägewerk. Und für weitere Bedürfnisse gab es weder genug Metall noch genügend Schmiede, um es zu bearbeiten.
Und dabei hatten sie noch nicht einmal angefangen, Waffen herzustellen, von Rüstungen ganz zu schweigen.
Er wusste, was wirklich benötigt wurde, aber das wussten die anderen Ratsmitglieder ebenfalls, und in manchen Fällen unterschied sich das, was sie »wussten«, von dem, was er wusste. Und in manchen Fällen war das nicht nur eine Frage von falsch oder richtig. Das neue Landwirtschaftsprogramm
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