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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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beunruhigte Edmund am meisten – wurde von Brad Deshurt geführt. Er hatte vorgeschlagen, Myrons Farm einfach auszuweiten und die Arbeit der Flüchtlinge dafür einzusetzen. Trotz seiner Kenntnisse über die Wirtschaft der Zeit vor der Informationstechnologie gehörte der Begriff »Latifundien« nicht zu seinem Wissensstand, und er wollte auch nicht zugeben, dass sein System starke Ähnlichkeit mit »Sklavenplantagen« hatte. Aber da Myron nicht bereit war, eine Plantage auf dieser Basis mit all den Weiterungen, die daraus entstehen würden, zuzulassen, war eine Einigung nicht in Sicht. Tatsächlich war das Problem, das Edmund mit Myron hatte, das genaue Gegenteil davon; er wollte ein Reglement, das verhindern sollte, dass ein Einzelner je zu viel Land besaß. Sie hatten am Abend zuvor stundenlang darüber diskutiert.

    »Latifundien, entweder echte Latifundien mit einer großen Zahl sklavenähnlicher Arbeiter, oder eine Art von Kombinaten, wo das Kombinat das Land besitzt und es von einer Art Tagelöhnern bearbeitet wird, werden sich am Ende nicht vermeiden lassen …«, hatte Edmund erklärt.
    »Aber … Edmund, die Grundlage einer anständigen prä-industriellen Demokratie oder Republik ist der kleine Bauer. Wenn du Latifundien errichtest, hast du es am Ende mit Feudalismus zu tun, entweder tatsächlich oder zumindest sinngemäß. Das Ergebnis ist entweder das Mittelalter oder die Südstaaten von Norau nach Abschaffung der Sklaverei. Das willst du nicht und das will auch ich nicht. Und das lässt sich nur vermeiden, wenn wir von vornherein sicherstellen, dass keine Gruppe zu viel Macht ansammelt. «
    »Jedes Gesetz gegen Monopole, ganz besonders gegen Monopole im Landbesitz, ist gescheitert«, gab Edmund zu bedenken. »Das ist genau so wie mit Gesetzen gegen ›Verbrechen gegen die Moral‹. Wenn man ein Gesetz schafft, bei dem es um so viel Geld geht, werden die Menschen sich entweder nicht daran halten oder die Anwälte werden irgendwelche Schlupflöcher finden. Das erinnert mich an die Idioten, die nicht wollen, dass man Hanf anpflanzt, weil man ihn als Rauschgift benutzen kann. Großartig, aber zugleich ist Hanf auch die beste Grundlage, um Papier herzustellen und Seile, zwei Dinge, die wir dringend brauchen. Leute, die etwas anderes damit machen wollen, zum Beispiel Haschisch, haben meinen Segen. Wenn man bedenkt, dass das Saatgut verfügbar ist und jeder Zugang zum Land hat, wäre es doch unmöglich, sie davon abzuhalten, welchen anzubauen. Das ist ein Gesetz, das zum Scheitern verurteilt ist. Und wenn man ein Gesetz erlässt, das scheitern muss, sorgt man dafür, dass es von vornherein ignoriert wird.

    Nein, Latifundien zu verhindern wäre eine gute Sache, aber ehrlich gesagt ist das unmöglich. Für den Anfang bin ich einverstanden, dass kein Individuum mehr als fünfhundert Hektar auf seinen Namen registrieren darf. Aber später soll Freiheit herrschen. Wenn jemand sein Land verkaufen will, kann er das. Immer vorausgesetzt, dass das Kapital vorhanden ist, um es zu kaufen.«
    »Ich hasse Latifundien«, schimpfte Myron. »Sie und das Großkapital haben dem kleinen Bauern das Genick gebrochen. Und du weißt ganz genau, wozu das geführt hat.«
    »Zu einem endlosen Streit darüber, was zuerst da war, die Henne oder das Ei«, sagte Edmund und grinste. »Ehrlich gesagt empfinde ich genauso, aber der demokratische Kapitalismus und die offenen Märkte sind das beste Regierungssystem, das es auf der Welt gibt, einfach weil dieses System am besten funktioniert. Die eigentliche Frage ist, ob es das beste System für diese Art von Gesellschaft ist. Man kann durchaus darüber argumentieren, ob wir nicht eine zentralisierte Diktatur oder eine Feudalherrschaft errichten sollten. In einer Situation wie der unseren ist ein solches System im Allgemeinen am stabilsten. Aber das werden wir nicht tun, unser Ziel ist die Republik. Die Geschichte wird uns zeigen, ob wir damit Recht haben. Falls wir nicht Recht gehabt haben sollten, wird sie uns das hoffentlich erst dann sagen, wenn unsere Enkelkinder bereits tot sind.«
    Und während der ganzen Zeit ging der Streit weiter.
    Im Augenblick ging es wieder einmal um den Mindestbedarf für die Erstausstattung der Bauern. Edmund hatte bewusst nicht hingehört, sondern sah zum Fenster hinaus und entdeckte plötzlich Toms Pferd. Gleichzeitig erkannte er, wer zusammengesunken im Sattel kauerte. Und an dem Punkt schlug er mit dem Heft seines Dolchs auf den Tisch.

    »Die Sitzung ist

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